Neue Berufungen an die Universität
Zum 1. April 2023 wurden zwei Professorinnen und ein Professor durch den Rektor neu an die TU Chemnitz berufen und ein Professor zusätzlich ernannt
Prof. Dr. Fleurianne Bertrand hat seit dem 1. April 2023 die Professur Numerik partieller Differentialgleichungen an der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität Chemnitz inne.
Ebenfalls zum 1. April 2023 und an die Fakultät für Mathematik der TU Chemnitz wurde Prof. Dr. Imma Curato berufen. Sie leitet dort künftig die Professur Statistik.
Zum 1. April 2023 sowohl berufen als auch ernannt wurde Prof. Dr. Marian Nebelin. Ebenfalls an der Philosophischen Fakultät leitet er – nun als Universitätsprofessor– die Professur Geschichte der Antike und der Antikerezeption in der Moderne.
Prof. Dr. Jan-Philipp Stein übernimmt an der Philosophischen Fakultät die Professur Medienpsychologie.
Zur Person: Prof. Dr. Fleurianne Bertrand
Fleurianne Bertrand hat an der Leibniz-Universität Hannover Mathematik studiert und promoviert. 2014 schloss sie ihre Promotion in Hannover mit einer Dissertation zum Thema "Approximated Flux Boundary Conditions for Raviart-Thomas Finite Elements on Domains with Curved Boundaries and Applications to First-Order System Least Squares" erfolgreich ab. Daran schlossen sich Tätigkeiten als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und als Akademische Rätin an der Universität Duisburg-Essen an.
2018 erfolgte der Ruf auf die Juniorprofessur für Computational Mathematics an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie 2020 eine Stelle als Assistenzprofessorin an der Universität Twente (NL), bevor sie dem Ruf an die TU Chemnitz folgte.
Ihre Forschungsinteressen sind breit gestreut, da sie effiziente Berechnungsmethoden zur Lösung partieller Differentialgleichungen entwickelt, die sie insbesondere in Kooperationen mit Ingenieurinnen und Ingenieuren zur Lösung verschiedener Probleme einsetzt. Ihr Schwerpunkt ist die Entwicklung von adaptiven, spannungsbasierten Finite-Elemente-Methoden, die sowohl genaue Approximationen der physikalische Variablen erlauben als auch eine automatische Anpassung der dabei notwendigen Rechengitter, sodass die notwendige Rechenzeit erheblich reduziert wird.
In ihrer Beteiligung an verschiedenen Forschungsprojekten nutzt sie aus, dass verwandte Berechnungsmethoden in völlig verschiedenen Anwendungsbereichen einsetzbar sind. Durch ihre mathematisch fundierte Abschätzungen stellt sie sicher, dass schneller berechnete Approximationen innerhalb einer gewünschten Toleranzgrenze bleiben. An der Universität Duisburg-Essen hat sie zum Beispiel zusammen mit Prof. Dr. Carolin Birk und Prof. Dr. Christian Meyer von der TU Dortmund ein Modell zur verlässlichen Vorhersage des Rissfortschritts infolge thermisch induzierter Spannungen entwickelt. Das Projekt wurde vom Mercator Research Center Ruhr (Mercur) gefördert.
Später hat sie an einer Antarktis-Expedition teilgenommen, um die Mechanik des Eises innerhalb eines interdisziplinären Teams zu erforschen. Seit ihrem Wechsel an die HU Berlin beschäftigt sich Bertrand auch mit der Lösung von sogenannten Eigenwertproblemen, um die Eigenfrequenzen und Schwingungsmoden eines Systems zu bestimmen.
Fleurianne Bertrand freut sich auf die Kooperationen im Bereich Wissenschaftliches Rechnen innerhalb der Fakultät für Mathematik der TU Chemnitz. Auch die Wohlgestelltheit der zugrundeliegenden partiellen Differentialgleichungen stellt einen Anknüpfungspunkt innerhalb der Fakultät für Mathematik dar. Auch freut Bertrand sich auf den interdisziplinären Austausch mit der Fakultät für Maschinenbau und der Fakultät für Naturwissenschaften an der TU Chemnitz.
Zur Person: Prof. Dr. Imma Curato
Imma Curato hat Angewandte Mathematik an der Universität Florenz studiert. 2013 schloss sie ihre Promotion in Wirtschaftsmathematik an der Universität Pisa mit dem Dissertationsthema "Non-parametric estimation of volatility of volatility and leverage using integral transforms" ab.
Daraufhin folgten Forschung und Lehre als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Ulm im Bereich Mathematische Statistik. Sie habilitierte sich 2021 in Mathematik und arbeitete seitdem an einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt zum theoriegeleiteten maschinellen Lernen, bevor sie den Ruf der TU Chemnitz annahm.
Curato forscht an neuartigen statistischen Methoden für die räumlich-zeitliche Datenanalyse. Diese basieren auf hybriden Verfahren, welche stochastische Modelle und Data-Science-Verfahren nutzen. In der Anwendungen zielt ihre Forschung darauf ab, Video-Rekonstruktionsmethoden zu entwickeln, die Abhängigkeiten zwischen räumlich und zeitlich benachbarten Pixeln ausnutzen. Außerdem kann ihre Forschung im Bereich der Umweltüberwachung genutzt werden.
Prof. Curato freut sich bereits sehr auf den interdisziplinären Austausch mit Kolleginnen und Kollegen an der TU Chemnitz.
Zur Person: Prof. Dr. Marian Nebelin
Marian Nebelin hat in Dresden und Paris Geschichte, evangelischer Religionslehre und Philsophie/Ethik für das Lehramt an Gymnasien studiert. 2009 erhielt er die Victor-Klemperer-Urkunde der Technischen Universität Dresden für herausragende Studienleistungen.
Von 2009 bis 2010 war Nebelin Promotionsstipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. Er wirkte zeitweilig an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und ging 2010 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Humboldt-Universität zu Berlin. 2014 wurde Nebelin mit einer Arbeit zum Thema ,,Freiheit und Gewalt. Die Semantik des Politischen bei Cicero“ an der TU Dresden promoviert.
Seit Oktober 2015 ist er lnhaber der Juniorprofessur „Antike und Europa mit besonderer Berücksichtigung der Antikerezeption“ an der TU Chemnitz. Von 2017 bis 2018 vertrat er die Professur Geschichte des Altertums an der Universität Potsdam. Ab 1. April 2023 ist er Inhaber der Professur Geschichte der Antike und der Antikerezeption in der Moderne an der TU Chemnitz.
Zur Person: Prof. Dr. Jan-Philipp Stein
Jan-Philipp Stein hat Psychologie an der Technischen Universität Dresden studiert. 2015 nahm er an der TU Chemnitz eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „CrossWorlds“ an. 2018 wechselte er, ebenfalls als Wissenschaftlicher Mitarbeiter, an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 2019 schloss er die Promotion an der TU Chemnitz mit Auszeichnung ab; seine Dissertation zum Thema Wahrnehmung künstlich intelligenter Technologien trug den Titel „Exploring the Uncanny Valley of Mind“.
2019 und 2021 wurden seine Paper im Rahmen des Annual Congress of the International Communication Association jeweils als Top Paper ausgezeichnet.
Matthias Fejes
30.03.2023