Er prägte das heutige Gesicht der Universität
TU Chemnitz gratuliert dem ehemaligen Rektor Prof. Dr. Günther Hecht zu seinem 70. Geburtstag
Ein besonderer Tag: Der damalige sächsische Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf (l.) verlieh Prof. Dr. Günther Hecht am 19. März 2002 in Dresden den Sächsischen Verdienstorden. Foto: Bildarchiv der Pressestelle der TU Chemnitz/Rene Kasprzack |
Seine Handschrift prägt noch heute die Technische Universität Chemnitz. Professor Dr. Günther Hecht, der am 24. November 2007 seinen 70. Geburtstag feiert, war der erste Rektor der TU Chemnitz nach der politischen Wende in Deutschland. Gerade die Jahre seiner Amtszeit von 1991 bis 1997 waren für die Chemnitzer Universität entscheidende Jahre. Es ging um eine personelle und inhaltliche Erneuerung der sächsischen Hochschulen, die sich nicht nur als komplizierte, sondern auch als eine mit vielen menschlichen Problemen belastete Aufgabe erwies. "Dass der TU Chemnitz der Status einer Universität erhalten werden konnte, ist in hohem Maße dem persönlichen Einsatz von Prof. Hecht zu verdanken. Diese in ihrer hochschulpolitischen Bedeutung besonders für unsere Region so wichtige Entscheidung war das Ergebnis langer und schwieriger Diskussionen mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Sächsischen Landtag und der sächsischen Hochschulkommission", erinnert sich der heutige Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes.
Prof. Hecht sei ein "wahres Kind der sächsischen Hochschullandschaft". Von 1956 bis 1961 absolvierte er sein Physikstudium an der TU Dresden. Nach vierjähriger Tätigkeit in einem Forschungsinstitut der Industrie war er seit 1964 an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt, dem Vorläufer der heutigen TU Chemnitz, tätig. In seiner langjährigen Hochschullaufbahn vollbrachte er herausragende Leistungen in Forschung und Lehre. Dazu zählen die Lehraufgaben für Studierende der Fachrichtung Elektronische Bauelemente und der Aufbau des Industriepraktikums für Studierende der Fachrichtung Physik. Günther Hecht leitete über zwei Jahrzehnte eine Forschungsgruppe, die sich im Verbund mit der Industrie mit dem Problem der "Edelmetalleinsparung an elektronischen Steckverbindungen" beschäftigte. Während seiner Lehrtätigkeit betreute er über 20 Doktor- und 50 Diplomarbeiten. Seine wissenschaftlichen Forschungsergebnisse fanden ihren Niederschlag in 80 Veröffentlichungen.
Trotz seiner anerkannten beachtlichen Leistungen in Forschung und Lehre und der Befürwortung des Rates der damaligen Sektion Physik kam eine 1984 vorgeschlagene Berufung zum Professor aus politischen Gründen nicht zustande. So wurde Günther Hecht erst 1991 zum außerordentlichen Professor für "Technische Physik" an der TU Chemnitz berufen, nachdem die Rehabilitierungskommission, die zur Aufklärung politisch motivierter Benachteiligungen tätig war, ihre Ergebnisse vorlegte. 1992 wurde er ordentlicher Professor. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits ein Jahr als Rektor im Amt. Seine 1994 erfolgte Wiederwahl war Ausdruck des großen Vertrauens, das er sich bei Mitarbeitern und Studenten der Universität erworben hatte. "Sie war Zeichen der Anerkennung seiner hochschul- bzw. wissenschaftspolitischen Kompetenz und nicht zuletzt einer von persönlicher Integrität und einfühlsamer Menschlichkeit bestimmten Amtsführung", so Prof. Matthes und ergänzt: "Als Dekan der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik der TU Chemnitz konnte ich stets äußerst konstruktiv mit dem damaligen Rektor Prof. Hecht zusammenarbeiten, wofür ich ihm noch heute sehr dankbar bin."
Die Neugestaltung der bestehenden Fakultäten, aber auch der Aufbau der Philosophischen Fakultät und der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, seien laut Aussage von Prof. Matthes eng mit der Erhaltung des universitären Charakters der Chemnitzer Alma mater verbunden gewesen. Gemeinsam mit den Gründungsdekanen und Gründungskommissionen habe Prof. Hecht alle wichtigen Entscheidungen bei der Gestaltung dieser Fakultäten begleitet und verantwortlich geleitet. Seine hohen Verdienste um die Universität würdigte die TU 1999 mit der Verleihung der Würde des "Ehrensenators der Technischen Universität Chemnitz".
Noch heute engagiert sich Prof. Hecht für seine Uni, zum Beispiel im Vorstand der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz. Im Namen aller Universitätsangehörigen gratulieren Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes und Kanzler Eberhard Alles Altmagnifizenz Prof. Dr. Günther Hecht zu seinem 70. Geburtstag und wünschen ihm beste Gesundheit und persönliches Wohlergehen.
Mario Steinebach
23.11.2007