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Zwischen Themenabend, Gottesdienst und Seelsorge

Markus Löffler ist der neue evangelische Hochschul- und Studierendenpfarrer in Chemnitz – Ökumenischer Semesterauftaktgottesdienst findet am 12. Oktober 2023 statt

Markus Löffler wurde am 24. September 2023 neu in das Amt des evangelischen Hochschul- und Studierendenpfarrers für die Technische Universität Chemnitz eingeführt. Zeitgleich beginnt auch sein Dienst als Pfarrer in der Chemnitzer Trinitatiskirchgemeinde. Es ist seine erste Pfarrstelle. Zuvor hatte Löffler am Institut für Kirchengeschichte der Universität Leipzig eine Dissertation über „Das politische Selbstverständnis der evangelischen Kirche in Westdeutschland von 1945 bis 1949“ eingereicht.

Die Begeisterung für die Arbeit als Pfarrer wurde bereits vor zwanzig Jahren in der evangelischen Jugendarbeit in seiner Heimatgemeinde im Chemnitzer Süden – der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde im Fritz-Heckert-Gebiet – geweckt. „Ich war von deren Prägung als eine weltoffene, politisch-aktiven Gemeinde fasziniert“, so Löffler. Gern hält er es mit einer Maxime von Bonhoeffer: „Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie für andere da ist.“

Das Studium der „Evangelischen Theologie“ führte Löffler 2008 an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena, wo er auch am Lehrstuhl für Kirchengeschichte als wissenschaftliche Hilfskraft im Bereich Reformationsgeschichte und Neuzeit tätig war. Gefördert wurde sein Studium ebenso wie zwei Auslandssemester an der Graduate Theological Union in Berkeley, Kalifornien (USA), durch die Studienstiftung des deutschen Volkes. 2013 setzte er sein Studium in Leipzig fort und schloss es 2015 mit der Ersten Theologischen Prüfung ab. Mit seiner Examensarbeit unter dem Titel „Das Thema ‚Homosexualität‘ in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens in den 1980er Jahren“ sorgte er für Aufmerksamkeit, denn sie wurde mit dem Marianne-Menzzer-Preis 2015 und dem Kurt-Nowak-Preis der Theologischen Fakultät ausgezeichnet. „Meine Examensarbeit stützt sich wesentlich auf Quellen der Evangelischen Studierendengemeinde Leipzig, von der Anfang der 1980er Jahre die kirchliche Lesben- und Schwulenbewegung in der DDR ausging“, sagt Löffler.

Von 2015 bis 2017 absolvierte er das Vikariat – also die Ausbildung als Pfarrer – an der Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde Leipzig. 2018 begann er mit der Dissertation an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. „Die Arbeit ist nun eingereicht und die Verteidigung ist für das Wintersemester 2023/24 geplant“, berichtet Löffler. Von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens nach Chemnitz entsendet, freut er sich nun neben der Pfarrstelle in Chemnitz-Hilbersdorf auch auf seine Tätigkeit als Hochschul- und Studierendenpfarrer „und die damit verbundenen Impulse und die kreative Arbeit aus der Verbindung von wissenschaftlichen, theologischen, gesellschaftlichen und ganz persönlichen Fragestellungen“. Das Spektrum der Aufgaben als Pfarrer sei groß. „Durch die Arbeit in der Kirchgemeinde habe ich gleichzeitig viele weitere Lebensumstände im Blick: von der Taufe bis zur Beerdigung, von der Krabbelgruppe bis zum Seniorenkreis, vom Glockenturm bis zum Klimaschutzkonzept.“

Am meisten freut sich Löffler auf den Beginn des bevorstehenden Wintersemesters und die Diskussionsabende der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG).  „Die ESG ist eine bunt zusammengewürfelte Gruppe mit Leuten verschiedener Studiengänge und Persönlichkeit“, so der 33-jährige Pfarrer. „Manche sind schon lange dabei, andere sind erst neu in Chemnitz.“ Sie treffen sich immer donnerstags um 19 Uhr in der Straße der Nationen 72, direkt beim Hauptgebäude der TU Chemnitz. „Erst gibt es ein gemeinsames Abendessen, dann beschäftigen wir uns mit aktuellen Themen querbeet. Und am Freitagmorgen, 8 Uhr, gibt es ein entspanntes gemeinsames Frühstück zum Start in den Tag“, berichtet Löffler. Auch Gottesdienste zählen zum Aufgabenbereich des jungen Pfarrers, die Termine werden auf der Website der Studierendengemeinde (http://www.esg-chemnitz.de) bekanntgegeben. Außerhalb des Semesters gibt es ebenfalls ein abwechslungsreiches Programm. „Und wer möchte, kann auch den Garten vor der Studierendengemeinde gern mitgestalten“, so Löffler.

Als Pfarrer der ESG ist Löffler auch Seelsorger, der immer da ist, wenn man jemanden zum Reden braucht. „Das Studium ist eine Zeit der persönlichen Entwicklung. Manchmal geht‘s dabei ziemlich drunter und drüber. Gerade in unangenehmen oder belastenden Situationen kann es helfen, Unterstützung von außen zu bekommen und mit anderen darüber zu sprechen“, sagt der Studierendenpfarrer, der für persönliche und vor allem vertrauliche Gespräche gern zur Verfügung steht. Es können jederzeit individuelle Termine per E-Mail oder Telefon ausgemacht werden. Das seelsorgerliche Angebot richtet sich jedoch nicht nur an die Studierenden, sondern auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität.

Was wünscht sich Markus Löffler für die Zukunft? „Die ESG ist ein wunderbarer Freiraum und Gestaltungsraum für die Studierenden mit ihren persönlichen Fragen und Anliegen, ermöglicht Gemeinschaft und Orientierung über die großen und kleinen Fragen des Lebens. Ich wünsche mir, dass sich die Studierenden in der ESG wohl fühlen und hier besondere Erfahrungen sammeln, die ihnen in ihrem weiteren Leben helfen.“

Veranstaltungshinweis: Der ökumenische Semesterauftaktgottesdienst findet am 12. Oktober 2023 um 19:00 Uhr in der St. Petrikirche am Theaterplatz statt. Hierzu sind Angehörige der TU Chemnitz und alle Interessierten herzlich eingeladen.

Kontakt: Pfarrer Markus Löffler, Straße der Nationen 72, 09111 Chemnitz, Telefon 0178 9810908, E-Mail markus.loeffler@evlks.de, http://www.esg-chemnitz.de

Mario Steinebach
24.09.2023

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