Das Problem der fünf Ecken
In der Vortragsreihe "Physik - wie Forschung Spaß macht" spricht am 8. Dezember 2007 Prof. Dr. Michael Schreiber zum Thema "Quasikristalle - oder: Warum man fünfeckige Fliesen so schlecht im Badezimmer verlegen kann"
Die Anordnung der Atome in einem Quasikristall folgt einer fünfzähligen Symmetrie - zweidimensional stellen Wissenschaftler den Aufbau dieser Kristalle in sogenannten Penrose Parketts dar. Abbildung: Professur Theorie ungeordneter Systeme |
Mit Quadraten, Dreiecken und Sechsecken ist es kein Problem, einen Raum zu fliesen. Mit regelmäßigen Fünfecken ist es jedoch nicht möglich. Beim Aufbau von Kristallen ergeben sich vergleichbare Probleme, deshalb wurde das Weltbild der Kristallographen vor 25 Jahren erschüttert, als ein Kristall gefunden wurde, der regelmäßige Fünfecke als Grundlage seiner Struktur hat. Die inzwischen Quasikristall getauften Substanzen haben ungewöhnliche Materialeigenschaften und sind deshalb für Flugzeugbauer, Chirurgen und Hausfrauen gleichermaßen interessant.
Auch in der Natur spielt die fünfzählige Symmetrie oft eine Rolle, sie taucht bei vielen Pflanzen auf. Mathematiker haben sich schon lange mit vergleichbaren Strukturen beschäftigt. Die bei den Fünfecken und den Quasikristallen relevante Fibonacci-Zahl, die mit 1,618 beginnt, ist auch in Kunst und Architektur wichtig, da sie das Verhältnis des goldenen Schnitts beschreibt, der als besonders ästhetisch gilt. In der nächsten Veranstaltung der Vortragsreihe "Physik - wie Forschung Spaß macht" geht Prof. Dr. Michael Schreiber, Inhaber der Professur Theorie ungeordneter Systeme, auf alle diese Aspekte ein und erklärt, warum man fünfeckige Fliesen so schlecht im Badezimmer verlegen kann.
Der Vortrag findet statt am 8. Dezember 2007 von 10 Uhr bis 11.30 Uhr im Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90, Raum N 013.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Michael Schreiber, Telefon 0371 531-33141, E-Mail schreiber@physik.tu-chemnitz.de.
Die Veranstaltungsreihe "Physik - wie Forschung Spaß macht" im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/physik/cfp/vorl.php
Katharina Thehos
03.12.2007