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Forschung im Umfeld eines Nanometers

Renommierte Physiker aus vier ostdeutschen Forschungshochburgen stellen am 10. Juli 2008 in Chemnitz "Trends in nanostrukturierten Materialien" vor

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Aus dem Nanokosmos ans Tageslicht: Diplomand Thomas Baumgärtel und Dr. Harald Graaf (v.r.) von der Professur Optische Spektroskopie und Molekülphysik der TU Chemnitz beobachten ihre selbst hergestellten Nanostrukturen mit einem höchst präzisen Messaufbau. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Uwe Meinhold

Die Materialwissenschaften werden heute zunehmend von Entwicklungen der Chemie und Physik im Bereich der Nanometerskala geprägt. In diesem Größenbereich von einem Milliardstel Meter sind oft nicht mehr als 200 Atome oder gar nur zehn Moleküle enthalten. Um Fragestellungen neuer Materialien in diesem unvorstellbar kleinem Bereich effektiv bearbeiten zu können, haben sich in Chemnitz vier Physikprofessoren mit einem Professor und einem Juniorprofessor aus der Chemie im Forschungsverbund "Nanostrukturierte Materialien und Analytik" (kurz: nanoMA) zusammengeschlossen. Dieser Verbund ist im Grenzgebiet zwischen Physik und Chemie angesiedelt und steht im wissenschaftlichen Zusammenhang mit Forschungsgebieten wie Printmedientechnik, Mikrostrukturierung und elektronische Nanosysteme.

Die Chemnitzer Naturwissenschaftler forschen jedoch nicht im stillen Kämmerlein, sie führen Sommerschulen - wie in diesem Jahr in Rumänien - durch und laden regelmäßig renommierte Forscher auf diesem Gebiet zum Erfahrungsaustausch ein. So auch am 10. Juli 2008. Ab 13 Uhr referieren vier Wissenschaftler aus ostdeutschen Forschungshochburgen im Seminarraum des neuen Institutsgebäudes für Physik über "Trends in nanostrukturierten Materialien". So spricht Prof. Dr. Ralf B. Wehrspohn von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg über optische Nanostrukturen. Wehrspohn, der auch das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik leitet, zählt übrigens laut Financial Times Deutschland zu den 101 innovativsten Köpfen der Bundesrepublik. "Nanobasierte Energiewandlung" ist das Thema des Vortrages von Prof. Dr. Markus Antonietti, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm. Über so genannte "Epitaktische Halbleiter Nanosysteme" spricht Prof. Dr. Marius Grundmann von der Universität Leipzig. Der vierte Referent kommt von der Friedrich-Schiller-Universität Jena: Prof. Dr. Ulrich S. Schubert stellt maßgeschneiderte Supra- und Makromoleküle vor. Die Veranstaltung wird gemeinsam mit dem Ortsverband Chemnitz der Gesellschaft Deutscher Chemiker durchgeführt.

Stichwort: Chemnitzer Forschungsverbund "Nanostrukturierte Materialien und Analytik”

Der im April 2004 an der TU Chemnitz gebildete Forschungsverbund "Nanostrukturierte Materialien und Analytik” erforscht im Zusammenhang mit Fragestellungen zu neuen Materialien die Wechselwirkungen von atomaren oder molekularen Bausteinen im Nanometerbereich. Bei einer geringen Anzahl derartiger Bausteine treten in vielen Fällen neue physikalische Eigenschaften auf, da die Reichweite der Wechselwirkung zwischen den Bausteinen größer ist als die Ausdehnung der Nano-Partikel. Dadurch hängen zum Beispiel die Farbe und die optischen Eigenschaften eines Partikels von seiner Größe ab. Nano-Partikel finden bereits vielseitige Anwendungen, etwa um Farbe und Kratzbeständigkeit von Autolacken zu beeinflussen. Ein anderes Phänomen, mit dem sich die Chemnitzer NanoMA-Forscher beschäftigen, sind elektrische Leitungs- und Schaltvorgänge auf molekularer Ebene - der so genannten molekularen Elektronik. Ein einzelnes Molekül kann in einer elektrischen Anordnung als Schalter benutzt werden. Aus einzelnen atomaren oder molekularen Bausteinen können so technisch durchaus relevante Systeme aufgebaut werden.

Nähere Informationen zum Chemnitzer NanoMA-Forschungsverbund sind auf der Internet-Seite http://www.tu-chemnitz.de/physik/POM/nanoMA zu finden. Weitere Auskünfte erteilt Prof. Dr. Christian von Borczyskowski, Telefon 0371 531- 33015, E-Mail borczyskowski@physik.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
02.07.2008

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