Bildungsmodelle für die Zukunft
Zwei Studentinnen der TU Chemnitz nahmen an der Summer School 2008 des "Campus of Excellence" teil
Jeanette Lammel und Frizzi Seltmann (v.l.) beschäftigten sich bei der Summer School des "Campus of Excellence" intensiv mit den Themen Wissen und Bildung. Foto: Fotodesign-Schwarzenbach |
Die Summer School ist eines von drei Teilprojekten der Initiative "Campus of Excellence", mit dem Ziel, herausragende Schüler und Studenten zu fördern und sie mit Experten aus Gesellschaft, Hochschulen, Forschung und Wirtschaft zusammenzubringen. Bei der Summer School 2008 drehte sich alles um die Themen Wissen und Bildung. Rund 60 Studenten verschiedener Fachrichtungen bekamen die Gelegenheit, gemeinsam mit Führungskräften und Journalisten, an visionären Bildungsmodellen für die Bereiche Schule, Hochschule und Weiterbildung zu arbeiten. Vom 18. bis zum 26. September 2008 diskutierten sie bei den Workshops in Berlin, Italien und Österreich, wie die Bildung im Jahr 2020 aussehen könnte, und präsentierten ihre Ergebnisse beim anschließenden Abschluss-Symposium in Berlin. Bereits zum dritten Mal konnten sich auch Studierende der TU Chemnitz für einen der begehrten Plätze qualifizieren und sich gegen 300 Mitbewerber durchsetzen. Frizzi Seltmann und Jeanette Lammel haben das Auswahlgremium mit ihren hervorragenden Studienleistungen und den bereits gesammelten Auslandserfahrungen überzeugt.
Frizzi Seltmann studiert Anglistik/Amerikanistik und Romanistik an der TU Chemnitz und befasste sich während der Summer School mit dem Thema Schule: "Ich bin im Internet über die Summer School gestolpert und fand das Thema sofort interessant. Im Bereich der Bildung muss einfach was gemacht werden. Und dass ich in der Gruppe Schule gelandet bin, war auch sehr schön, denn das ist ja gewissermaßen die Basis von allem." Studenten unterschiedlicher Fachgebiete sprachen über die aktuellen Probleme im Schulsystem und zeigten mögliche Lösungsansätze auf. "Das Ganze ist so aufgezogen wie eine Art `Think Tank´, bei dem Wirtschaftsvertreter, Sozialwissenschaftler, Schüler, Studenten und Journalisten an Problemthemen arbeiten und neue Konzepte entwickeln", so die 23-Jährige. Aber auch auf dem Gebiet der Hochschulen gab es viel Diskussionsstoff und Verbesserungsvorschläge, wie Jeanette Lammel, frischgebackene Absolventin der Chemnitzer Universität, erzählt: "Darunter fallen zum Beispiel Themen wie Studiengebühren, die Verbesserung der Qualität der Hochschulausbildung oder was uns der Bologna-Prozess wirklich gebracht hat." Die nötigen Anregungen für ihre Arbeit bekamen die Teilnehmer vor allem durch Besuche renommierter Bildungseinrichtungen, Podiumsdiskussionen sowie Vorträgen von hochkarätigen Persönlichkeiten, darunter ein Impulsreferat von Dr. Annette Schavan, der Bundesministerin für Bildung und Forschung, mit dem Thema "Bildungsmodelle 2020 - Verantwortung für die Generation Zukunft".
Für die geistige Zerstreuung nach den langen Diskussionstagen sorgte das kulturelle Rahmenprogramm. Während der Einführungstage in Bayreuth erhielten die jungen Leute Nachhilfe in der Businessetikette und besuchten die Barockoper "La Rosinda". Weiter auf dem Programm standen das Wintergartenvarieté in Berlin sowie eine Stadtführung durch Salzburg. Kulinarische Abwechslung erhielt vor allem die Gruppe um Jeanette Lammel in Österreich, die in den Genuss der bekannten regionalen Spezialitäten kam. Dazu gehören zum Beispiel so genannte "Melchermuas", die laut der 24-Jährigen "unseren Plinsen ähneln, jedoch traditionell über offenem Feuer zubereitet werden".
Wieder zurück in Chemnitz, freuen sich die beiden über die Erfahrung, die sie während der intensiven Arbeit im Team machen konnten. "Rückblickend haben sich die harten Arbeitstage und der viele Input gelohnt", berichtet Frizzi Seltmann und ergänzt: "Vor allen Dingen hat es mir persönlich sehr viel gebracht, die unterschiedlichen Menschen zu treffen und die Arbeit an einer so wichtigen Aufgabenstellung. Wir haben uns in dem Thema Schule auch richtig verbissen, bis jeder am Ende hundertprozentig dahinterstand." Neben den persönlichen Kontakten konnte man sich während der Summer School aber auch über berufliche Perspektiven informieren. "Um intensiv mit den Wirtschaftsvertretern in Kontakt zu kommen - und zu bleiben -, fehlte oft einfach die Zeit. Aber warum sollte man nicht die Gelegenheit nutzen, sich mit Führungskräften zu unterhalten. Bei uns in der Gruppe war eine Personalerin, mit der ich mich über Bewerbungen unterhalten habe oder was es für Möglichkeiten des Einstiegs in ihrer Firma gibt", so Jeanette Lammel.
(Autorin: Tanja Rupp)
Katharina Thehos
15.10.2008