Wenn Erwachsene nicht still sitzen können
Das "Integrative Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder" bietet Hilfe für ADHS-betroffene Erwachsene - Anmeldung zur Informationsveranstaltung am 14. Januar 2009 ist ab sofort möglich
Pädagogik-Studentin Karolin Löffler arbeitet mit Schüler Robin Weißbach. Das "Integrative Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder" therapiert Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Foto: Christine Kornack |
Wer vom Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) spricht, denkt meistens an Kinder. Doch ADHS wächst sich nicht aus, sondern auch Erwachsene sind davon betroffen. Gemeinsam mit der TU Chemnitz hat das "Integrative Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder" (IZH) ein Coaching für Erwachsene entwickelt, das im Frühjahr 2009 in eine neue Runde geht. Das Coaching vermittelt Kompetenzen, die den Betroffenen bei der Bewältigung des ADHS im Alltag helfen. Schwerpunkte bilden dabei beispielsweise das Zeitmanagement und der Umgang mit Stress sowie der Austausch mit anderen Betroffenen. Die Gruppe mit maximal zwölf Teilnehmern wird von erfahrenen Therapeuten geleitet, die seit vielen Jahren in der Begleitung von betroffenen Kindern und deren Familien tätig sind. Geplant sind monatlich stattfindende Coachingstunden über einen Zeitraum von zehn Monaten.
Zur Vorbereitung des ADHS-Erwachsenen-Coachings findet am 14. Januar 2009, von 19 bis 20 Uhr im IZH Chemnitz, Ebertstraße 10, eine unverbindliche und kostenlose Informationsveranstaltung für alle Interessierten statt. Um Anmeldung wird gebeten.
Stichwort: Integratives Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder
Seit elf Jahren betreut das "Integrative Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder" (IZH) unter Leitung von Prof. Dr. Otmar Kabat vel Job in Chemnitz Menschen mit ADHS. Das IZH ist eine Praxiseinrichtung der Jugendhilfe und arbeitet mit 25 Jugendämtern in Sachsen sowie Sachsen-Anhalt zusammen. Mit der Technischen Universität Chemnitz besteht von Beginn an eine Kooperationsvereinbarung, die 2008 um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Das IZH erforscht die Ursachen des ADHS und entwickelt Therapiemöglichkeiten für Betroffene. In die Behandlung wird neben dem Kind auch sein soziales Umfeld einbezogen: das Elternhaus, die Schule, der Hort. Rund 1.000 Kinder und Jugendliche sowie deren Familien haben im IZH bisher Betreuung und Förderung erhalten. Seit November 2000 therapiert das Zentrum auch ADHS-betroffene Erwachsene. Bisher nahmen 80 erwachsene ADHS-ler an diesem Training teil.
Das "Integrative Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder" im Internet: http://www.izh-chemnitz.de.
Weitere Informationen erteilt das IZH Chemnitz, Telefon 0371 53007911, E-Mail izh.chemnitz@web.de oder melanie.troeltzsch@phil.tu-chemnitz.de. Hier werden auch die Anmeldungen für die Informationsveranstaltung entgegen genommen.
Mario Steinebach
22.12.2008