Im Verbund wird vieles leichter
Institut Allgemeiner Maschinenbau und Kunststofftechnik der TU Chemnitz und Krauss Maffei unterzeichnen Vertrag und wollen Zusammenarbeit intensivieren
TU-Kanzler Eberhard Alles (r.) und Dr. Otto Urbanek, Geschäftsführer der Krauss Maffei GmbH, besiegeln die Zusammenarbeit der beiden Partner, die auch innerhalb des interdisziplinären Netzwerks PRIMUS gestaltet wird. Foto: Krauss Maffei GmbH |
An der Technischen Universität Chemnitz soll ein Zentrum "Integrative Leichtbautechnologien" (ZIL) entstehen, das als Kompetenzeinrichtung für kleinere und mittlere Kunststoff verarbeitende Unternehmen dient. Unterstützung erhält die TU dabei vom Maschinenbauunternehmen Krauss Maffei GmbH. Das ist eins der Ziele, die die Chemnitzer Universität und Krauss Maffei in einem Kooperationsvertrag festgeschrieben haben. Die Vereinbarung wurde unlängst zwischen dem Institut Allgemeiner Maschinenbau und Kunststofftechnik der TU Chemnitz, vertreten durch Kanzler Eberhard Alles, und der Krauss Maffei GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Dr. Otto Urbanek, geschlossen.
Krauss Maffei ist ein international tätiges Maschinenbauunternehmen, das unter anderem Extruder, Spritzgussmaschinen, Polyurethan- und Reaktionsmaschinen für die Kunststoffindustrie entwickelt, herstellt und vertreibt. Das in München ansässige Unternehmen zählt mit rund 2.500 Mitarbeitern und mehr als einer Milliarde Euro Umsatz zu den größten seiner Branche. Forschungsschwerpunkt des Instituts Allgemeiner Maschinenbau und Kunststofftechnik an der TU Chemnitz ist die Entwicklung von neuen Materialien und Verbundstrukturen einschließlich der zugehörigen Verarbeitungstechnologien. "Die TU Chemnitz gehört zu den renommiertesten Bildungseinrichtungen Sachsens auf dem Gebiet des Maschinenbaus, wobei neuen Leichtbautechnologien eine zentrale Stellung zukommt", schätzt TU-Kanzler Eberhard Alles ein. "Die Wissenschaftler betreiben nicht nur Grundlagenforschung auf dem Gebiet des Faserverbund- und Strukturleichtbaus, sondern entwickeln auch anwendungsorientiert Verarbeitungsverfahren für Leichtbauprodukte sowie die zugehörige Maschinen- und Anlagentechnik", ergänzt Prof. Dr. Lothar Kroll, Inhaber der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung, die gemeinsam mit den Professuren Kunststoffe sowie Fördertechnik und der Juniorprofessur Sportgerätetechnik das Institut Allgemeiner Maschinenbau und Kunststoffverarbeitung bildet.
Die Zusammenarbeit des Instituts mit Krauss Maffei soll durch eine gemeinsame Erarbeitung von neuen kombinierten Kunststoffverarbeitungstechnologien intensiviert werden, wobei die Spritzgießtechnologie das Basisverfahren bildet. Darüber hinaus wollen beide Partner ein neues serientaugliches Verfahren zur Verarbeitung von Langfasermaterialien und Textilhalbzeugen entwickeln. Krauss Maffei hat bereits im Oktober 2007 ein Zentrum "Funktionsintegrativer Leichtbau" (ZFL) in München eröffnet, wo das Unternehmen, im Rahmen des interdisziplinären Netzwerks PRIMUS, mit den Technischen Universitäten Chemnitz und Dresden sowie der Fachhochschule Rosenheim neue Verfahren für die Verarbeitung von faserverstärkten Werkstoffen entwickelt. Die so gefertigten Faserverbundbauteile sollen vor allem im Fahrzeugbau zur Gewichtsverringerung beitragen und damit die Emission von Kohlenstoffdioxid deutlich reduzieren.
Zwischen dem ZIL in Chemnitz und dem ZFL in München werden nicht nur die Entwicklungsschwerpunkte abgestimmt, sondern auch die Verarbeitungsmaschinen und die zugehörigen Schnittstellen komplementär aufgebaut. Darüber hinaus finanziert Krauss Maffei eine Doktorandenstelle an der TU Chemnitz. Das Hauptziel dieser produktübergreifenden Kooperation ist die Bereitstellung von kombinierten Kunststoffverarbeitungsverfahren für funktionsintegrative Bauteile in Leichtbauweise.
Die Krauss Maffei GmbH im Internet: http://www.kraussmaffei.com
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Lothar Kroll, Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung, Telefon 0371 531-35706, E-Mail lothar.kroll@mb.tu-chemnitz.de.
Katharina Thehos
05.12.2007