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"Chemnitz" hebt ab

Luftschiff der Professur Prozessautomatisierung der TU Chemnitz wird auf dem Verkehrslandeplatz Chemnitz/Jahnsdorf getestet

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Tower, bitte kommen: Das Forschungsluftschiff "Chemnitz" erhält auch beim Test auf dem Verkehrslandeplatz Chemnitz/Jahnsdorf die Startfreigabe. Foto: Stefan Richter

Zehn Meter ist es lang und 2,5 Meter im Durchmesser breit: das neue Luftschiff der Professur Prozessautomatisierung der TU Chemnitz. Leise, vibrationsarm und ungefährlich für seine Umgebung kann das mit Helium gefüllte Prallluftschiff über längere Zeit selbstständig oder ferngesteuert fahren und bleibt auch bei sechs Kilogramm Nutzlast noch in der Luft. Das auf den Namen "Chemnitz" getaufte Luftschiff wird im April 2009 einem ausführlichen Praxistest auf dem Verkehrslandeplatz Chemnitz/Jahnsdorf unterzogen. "Wir wollen die Theorie mit dem neuen Schiff erstmals im Freien überprüfen und verfeinern. Danach können wir auch genaue Aussagen zu den realen Grenzen des Schiffes machen.", berichtet Projektmitarbeiter Thomas Krause und ergänzt: "Wir waren im vergangenen Oktober bereits auf der International Airship Convention in Friedrichshafen. Dort erntete unser Luftschiff in der Fachwelt Hochachtung und Bewunderung."

Ziel der Chemnitzer Forscher ist es, geeignete Methoden und Verfahren zu entwickeln, die eine vollautonome Fahrt derartiger Prallluftschiffe ermöglichen. An der Hülle des "Chemnitz" werden Kameras sowie Rechen- und Sensortechnik befestigt. So ausgestattet liefert es wertvolle Informationen und eignet sich hervorragend, um Einsatzkräfte am Boden zu unterstützen. Mit den angebrachten Kameras und Sensoren könnten in Zukunft Feuerwehr, Polizei und Technisches Hilfswerk Einsatzorte überwachen und ihre Einsätze besser koordinieren. Das Luftschiff ist mit einem GPS (Global Positioning System) ausgestattet. Es kann beispielsweise bei einem Brand der Feuerwehr Informationen über Brandherde, Zufahrtswege und Schadstoffe in der Luft liefern. Doch auch für Fernsehaufnahmen ist das Luftschiff interessant, denn anders als bei Hubschraubern sind die Kameras keinen starken Vibrationen ausgesetzt. Zum Einsatz kommen kann es außerdem zur Überwachung bei Großveranstaltungen und von Trassen etwa von Hochspannungsleitungen und Pipelines sowie zu Vermessungen aus der Luft.

"Seinen ersten Test hat das neue Luftschiff am 15. April 2009 auf dem Flugplatz in Jahnsdorf mit umgebauter Technik und Vektorsteuerung erfolgreich absolviert. Bei Windgeschwindigkeiten bis 20 Kilometer/Stunde schwebte es problemlos über das Gelände. Alle vorherberechneten Werte und Annahmen wurden bestätigt", berichtet Krause. Matthias Fahrhöfer, Geschäftsführer der Verkehrslandeplatz Chemnitz/Jahnsdorf GmbH, freut sich, dass er seiner Universität, an der er selbst von 1981 bis 1985 Automatisierungstechnik studierte, bei den Tests behilflich sein kann. "Das Luftschiff der TU Chemnitz ist das erste Forschungsluftschiff auf unserem Platz", sagt Fahrhöfer.

Weitere Informationen zum Luftschiff erteilt Thomas Krause, Telefon 0371 531-33357, E-Mail thomas.krause@etit.tu-chemnitz.de. Informationen zum Verkehrslandeplatz Chemnitz/Jahnsdorf gibt Matthias Fahrhöfer, Telefon 037296/542770, E-Mail matthias.fahrhoefer@chemnitz-airport.de.

Mario Steinebach
15.04.2009

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