Mit Sprachkenntnis von der Uni zur "Union"
Antje Tober und Andras Drencsenyi verwirklichen in der "SprachUnion" ihr eigenes Übersetzungsbüro
Antje Tober und Andras Drencsenyi sind die Gründer des Übersetzungsbüros "Sprachunion". Foto: Heiko Kießling |
Wenn es nach Antje Tober und Andras Drencsenyi ginge, dann hätte der Turm zu Babel wohl gar nicht hoch genug sein können. Denn dessen Fall führte letztlich zu dem, worauf die beiden Alumni der Chemnitzer Universität ihre Existenz gründen wollen: der Notwendigkeit von Vermittlern zwischen den Sprachen dieser Welt.
Schon während ihres Studiums der Anglistik und Amerikanistik haben die beiden erste Erfahrungen in der Praxis gesammelt. Tober eher im unternehmerischen Bereich, mit dem sie derzeit auch über ein Promotionsstipendium der Stiftung der deutschen Wirtschaft verbunden ist. Drencsenyi eher auf dem Gebiet der Übersetzung, in dem er nun schon seit fünf Jahren freiberuflich tätig ist. Daraus ließ die Verbindung von Interesse und Fähigkeiten folglich die SprachUnion entstehen, eine Firma, die sich um die Vermittlung von Übersetzern und Lektoren auf einem, wie ihre Gründer zugeben, hart umkämpften Markt bemüht.
Um in diesem Segment Erfolg zu haben, braucht es demnach eine Nische, die Tober und Drencsenyi in Chemnitz mit der Zielgruppe der technisch orientierten Unternehmen gefunden haben, welche in der Region mit Maschinenbau und Automobilzulieferern stark vertreten sind. Natürlich übernehmen die Existenzgründer auch Aufträge anderer Branchen, doch mit Dumpingpreisen sollte man bei der "SprachUnion" nicht rechnen. Deren Fokus nämlich liegt in qualitativ hochwertiger Arbeit, welcher der Preis hinten angestellt wird. Schließlich soll so gewährleistet werden, dass jeder Text von ausgebildeten Übersetzern, möglichst Muttersprachlern mit Bezug zum Fachgebiet des Textes, übersetzt und anschließend von einem Lektor überprüft wird. Eine eigene Terminologieliste stellt zudem für jeden Kunden konsistente Arbeit auch bei wechselnden Übersetzern sicher. Davon konnten sich bereits auch renommierte Auftraggeber überzeugen, zu denen unter anderem der Automobilzulieferer ESKA, die Chemnitzer Gesellschaft für Prozessrechneroptimierung GPP, das Klinikum Chemnitz und das Institut für Deutsche Sprache Mannheim gehören.
Die Ziele der Start-up-Firma bleiben zunächst bewusst bescheiden und liegen vorwiegend im Aufbau eines festen Kunden- sowie Mitarbeiterstamms, für den auch weiterhin Übersetzer und Lektoren gesucht werden. So wollen die Jungunternehmer nichts überstürzen und folgen der erfolgversprechenden Richtlinie "langsam aber solide", wie Tober es beschreibt.
Ein erster Schritt wurde dahingehend bereits mit dem Aufbau einer professionellen Homepage samt Bewerberportal getan, welche unter www.sprachunion.de zu finden ist.
(Autor: Michael Chlebusch)
(Quelle: TU-Spektrum 1/2009)
Katharina Thehos
27.07.2009