Der Unternehmer Veit Hans Schnorr von Carolsfeld schmückt das Cover des Buches "Weißes Gold im Erzgebirge?". Grafik: Mironde Verlag |
Vom Perückenpulver zum Porzellan
Prof. Eberhard Görner präsentiert am 16. September 2010 um 19 Uhr an der TU Chemnitz das neue Buch "Weißes Gold im Erzgebirge?" und folgt dabei den Spuren von Veit Hans Schnorr von Carolsfeld
Die Universitätsibliothek der TU Chemnitz lädt zu einer Lesung aus dem Buch "Weißes Gold im Erzgebirge?" ein. Die Veranstaltung findet am 16. September 2010 um 19 Uhr im "Alten Heizhaus" der TU Chemnitz im Innenhof, Straße der Nationen 62, statt. Der Herausgeber Prof. Eberhard Görner präsentiert das Buch, in dem er unter anderem das Leben von Veit Hans Schnorr von Carolsfeld beleuchtet. Der Eintritt ist frei.
Das Buch "Weißes Gold im Erzgebirge?" entstand anlässlich des 300. Jahrestags der Erfindung des Meissener Porzellans. In diesem Werk erbringen Fachleute aus verschiedenen Bereichen den Nachweis, dass die Innovation des Meissener Porzellans weder auf die Leistung von Johann Friedrich Böttger, noch auf die des Freiherrn Ehrenfried Walther von Tschirnhaus zurückzuführen ist. Die Autoren belegen, dass bereits seit dem 12. Jahrhundert in der Erzgebirgsregion technologische Erfahrungen in der Lagerstättenerkundung, dem Bergbau, der Erzschmelze, der Glasherstellung, der Holzverkohlung und diverser Brennprozesse gewonnen wurden. Der Grubenbesitzer Schnorr von Carolsfeld stellte aus dem Kaolin, der weißen Erde aus Aue, zunächst Perückenpuder her und wurde später auf königlichen Befehl hin nach Meißen geschickt. Dort fand Böttger das von ihm lang gesuchte Material für seine Porzellanherstellung.
In dem von Görner herausgegebenen Buch kann man mehr über die spannenden Geschichten zur Erfindung des Porzellans erfahren, nicht nur über die weiße Erde aus Aue, sondern auch über die kobaltblaue Farbe aus Schneeberg, die Hochtemperaturprozesse der Bergakademie Freiberg, die Unternehmerfamilie Schnorr von Carolsfeld und die Montanregion Erzgebirge auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe.
Weitere Informationen erteilt Ina Potts, Telefon 0371 531-36492, E-Mail ina.potts@bibliothek.tu-chemnitz.de.
(Autorin: Melanie Schumann, Praktikantin in der Pressestelle)
Mario Steinebach
02.09.2010