Mathematik und die Kunst des Schließens von Wirkungen auf ihre Ursachen
Chemnitz Symposium on Inverse Problems 2010: Mathematiker präsentieren am 23. und 24. September 2010 aktuelle Forschungsergebnisse aus der Welt der inversen Probleme
Das Symposium findet unter Federführung von Prof. Dr. Bernd Hofmann, Inhaber der Professur für Analysis/Inverse Probleme der TU Chemnitz statt. Foto: privat |
Die Professur für Analysis/Inverse Probleme an der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität Chemnitz veranstaltet am 23. und 24. September 2010 unter Federführung von Prof. Dr. Bernd Hofmann das Chemnitz Symposium on Inverse Problems 2010. Diese seit 2002 alljährlich jeweils Ende September stattfindende Konferenz wird in diesem Jahr von 50 Experten aus Deutschland, Österreich, Italien, Finnland, USA und Japan zum Austausch über den aktuellen Stand ihrer Forschung genutzt.
Inverse Probleme beinhalten das Rekonstruieren von unbekannten Ursachen aus beobachtbaren Wirkungen, was aus mathematischer Sicht wesentlich schwieriger zu handhaben ist als das Lösen so genannter direkter Probleme, bei denen sämtliche Ursachen und deren Wirkungsgefüge bekannt sind und somit resultierende Wirkungen berechnet werden können. In beinahe allen Bereichen der Wissenschaft und Technik sind inverse Probleme von großer Bedeutung und aktueller Forschungsgegenstand, z.B. spielt die zerstörungsfreie Materialanalyse für viele Probleme in den Ingenieurswissenschaften eine große Rolle und nichtinvasive Diagnosemethoden wie Computertomographie sind aus der modernen Medizin nicht wegzudenken.
Im Mittelpunkt der insgesamt 34 geplanten Fachvorträge stehen sowohl die Analysis und Numerik inverser Probleme (zum Beispiel Regularisierungsmethoden, Parameterwahlstrategien, Konvergenzratentheorie) als auch die Präsentation angewandter inverser Probleme und numerischer Ergebnisse (zum Beispiel Parameterindentifikationsprobleme in Differentialgleichungen sowie inverse Probleme in der Bildrekonstruktion, Tomographie und Tumorerkennung).
Eröffnet wird das Symposium in diesem Jahr von Prof. Dr. Martin Hanke aus Mainz mit einem Vortrag zum "Regularisierenden Levenberg-Marquardt-Schema". Die weiteste Anreise aller Teilnehmer nimmt Prof. Dr. Masahiro Yamamoto aus Tokio auf sich, der zu "Inversen Problemen in den Navier-Stokes-Gleichungen" vortragen wird. Großen Wert legen die Veranstalter des Symposiums außerdem auf die Tatsache, dass neben etablierten und international anerkannten Experten auch eine Reihe von Nachwuchsforschern die Gelegenheit zur Präsentation ihrer Ergebnisse erhält.
Nach 2007 und 2008 findet die Tagung mittlerweile zum dritten Mal im Veranstaltungszentrum "Altes Heizhaus" der TU Chemnitz in der Straße der Nationen 62 statt, welches den geeigneten Rahmen für den von vielen Gästen geschätzten überschaubaren Charakter des Symposiums bietet. Gelegenheit zur Diskussion in geselliger Atmosphäre bietet sich den Teilnehmern beim Konferenz-Dinner am Abend des ersten Veranstaltungstages, das außerdem mit einer Exkursion zu den Felsendomen in Rabenstein verbunden ist.
Weitere Informationen: http://www.tu-chemnitz.de/mathematik/ip-symposium/
(Autor: Dr. Marcus Meyer)
Mario Steinebach
17.09.2010