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Energiereiche Vorträge begeisterten Publikum

Drei Wissenschaftler aus Braunschweig, Chemnitz und Freiberg qualifizierten sich für das "Energy Slam"-Finale am 9. Dezember 2010 in Berlin

  • Wie viel Energie steckt in einem Kugelschreiber? Martin Buchholz von der Technischen Universität Braunschweig eroberte die Herzen des Publikums im Sturm. Foto: Andreas Truxa
  • Lars-Erik Gärtner von der TU Bergakademie Freiberg optimiert Kraftwerke. Foto: Andreas Truxa
  • Mario Baum von der Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme ENAS in Chemnitz suchte den Kontakt zum Publikum. Foto: Andreas Truxa
  • Können Bananen künftig dank neuer Werkstoffe in Transporteinrichtungen energieärmer per Schiff transportiert werden? Dieser Vision folgte Daniela Nickel vom Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik der TU Chemnitz. Foto: Andreas Truxa
  • Wie können Produktionsprozesse so verbessert werden, dass mit weniger Energie bei allen Beteiligten mehr Spaß entsteht? Im "Tandem-Vortrag" von Jörg Paetzold (r.) und Mirko Bach gab es Einblicke in das Spitzencluster "Energieeffiziente Produkt- und Prozessinnovatioenn in der Produktionstechnik". Foto: Andreas Truxa
  • Matthias Nestler vom Fraunhofer IWU Chemnitz möchte mit inkrementellen Umformverfahren neue Anwendungsfelder erschließen - von Großbauteilen für Windkraftanlagen bis hin zu "energieverlustarmen Fischwanderungen". Foto: Andreas Truxa

Martin Buchholz von der Technischen Universität Braunschweig gewann am gestrigen Abend den ostdeutschen Vorentscheid des Energy Slams im bis auf den letzten Platz gefüllten "Treff am Campus" in der Mensa auf dem Chemnitzer Uni-Campus. In seinem sehr anschaulichen und humorvollen Vortrag erklärte er dem Publikum, dass man Energie eigentlich nicht verschwenden kann und der Wert einer Sache immer von seiner Umgebung abhängt. So sei ein Glas Wasser in der Wüste natürlich viel mehr wert als beim Dauerregen in der schottischen Hochebene. Sein Vortrag wirkte von A bis Z perfekt ausgearbeitet, Pointen wurden punktgenau platziert, die Redezeit von zehn Minuten eingehalten - die Zuhörer dankten es mit 59 von 60 möglichen Punkten. Da der erfahrene "Slamer" Buchholz vor wenigen Tagen beim norddeutschen Vorentscheid in Braunschweig nicht an den Start gehen konnte, haben ihn die Veranstalter nach Chemnitz eingeladen. Als externer Referent hat er in Chemnitz gestern zwar gewonnen, doch es sind zudem zwei ostdeutsche Nachwuchswissenschaftler, die am 9. Dezember 2010 beim "Energy Slam"-Finale im Festsaal Kreuzberg in Berlin an den Start gehen.

Als bester ostdeutscher "Slamer" darf sich Lars-Erik Gärtner von der TU Bergakademie Freiberg fühlen. Er erläuterte seinen Forschungsweg zum prozessenergetischen Optimum und wie er lernte, mit bunten Kreisen zu kommunizieren. Ähnlich wie bei der nahezu unmöglichen Suche nach der perfekten Frau fürs Lebens, die eine Model-Figur mit hoher Intelligenz und enormen Reichtum vereint, geht der Freiberger bei der Prozessoptimierung vor. Für die Planung von Kraftwerken versucht er, zwischen den Parametern Kohlendioxidausstoß, Betriebskosten und Investitionskosten ein Optimum zu erzielen.

Und auch Mario Baum von der Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme ENAS in Chemnitz kann in die Bundeshauptstadt reisen, wo er noch einmal erklären wird, wie man mit Hilfe von Mikro- und Nanotechnologien Energie sparen kann - unter anderem ließe sich so die Akkulaufzeit eines Handys oder anderer Geräte erhöhen. Weitere Vorträge widmeten sich energieeffizienten Produktionsprozessen, dem energiesparenden Bananentransport dank neuer Verbundwerkstoffe sowie Umformverfahren, mit deren Hilfe sogar die Fischaufstiegshilfen in Wasserläufen revolutioniert werden könnten.

Prof. Dr. Dietrich R.T. Zahn bewertete die Veranstaltung als "ideale Möglichkeit, sich als Nachwuchswissenschaftler vor einem unkundigen Publikum zu präsentieren. Alle Teilnehmer haben sicher an diesem Abend voneinander lernen können, wie sie mit einem populärwissenschaftlichen und mit etwas Humor gespickten Vortrag die Aufmerksamkeit und die Herzen des Publikums gewinnen können. Denn es geht beim Slam bekanntlich nicht darum, die beste Forschung, sondern den besten Vortrag zu küren."

Der Energy Slam wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und ist Teil des Wissenschaftsjahres 2010 - Die Zukunft der Energie. Das Haus der Wissenschaft Braunschweig organisiert mit den regionalen Partnern, dem Helmholtz Zentrum Berlin, der Technischen Universität Braunschweig, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn und der Technischen Universität Chemnitz, die Vorentscheidungen und das Finale in Berlin.

Weitere Informationen zum Wettbewerb: http://www.energyslam.de

Mario Steinebach
22.10.2010

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