Goldmedaille für Maschinenbauer
Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung erhielt eine Auszeichnung für ein Verfahrenskonzept, das sie noch bis zum 12. November auf der "Hybridica 2010" in München vorstellt
Auf der Erfindermesse IENA 2010 in Nürnberg wurde das an der TU Chemnitz mitentwickelte Verfahrenskonzept für belastungs- und prozessoptimierte Zink-Kunststoff-Hybridbauteile mit einer Goldmedaille prämiert. Die internationale Fachjury wählte das Anlagensystem unter 800 Erfindungen aus. Mit der weltweit patentierten Verfahrenskonzeption können seit Anfang 2010 in einer Fertigungszelle bei der Goepfert Werkzeug & Formenbau GmbH & Co.Teilefertigung KG in Weimar neue hybride Hochleistungsbauteile hergestellt werden.
Das patentierte Technologiekonzept wurde gemeinsam von der Goepfert Werkzeug & Formenbau GmbH & Co.Teilefertigung KG, der Oskar Frech GmbH + Co. KG und der TU Chemnitz, Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung entwickelt. Mit der neuen flexiblen und energieeffizienten Technologie werden endkonturfertige und nachbearbeitungsfreie Hybridbauteile aus Zink-Druckguss und thermoplastischen Kunststoff "in einem Guss” hergestellt. Jüngstes Bauteil ist eine hybride Kupplungsnabe für den Einsatz in einer Elastomerklauenkupplung. Diese Kupplungen werden in allen Bereichen der Antriebstechnik eingesetzt, wo es um die Übertragung von Drehmomenten von einem Antrieb auf einen Verbraucher geht.
Die hybride Kupplungsnabe wurde durch die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung belastungs- und fertigungsgerecht ausgelegt und konzipiert. Die Urformwerkzeuge wurden bei der Firma Goepfert im Werkzeugbau gefertigt und optimiert. Die durchgeführten komplexen Bauteilprüfungen ergaben bessere Eigenschaften in Bezug auf Drehmomentübertragung, Rundlaufeigenschaften, geometrische Genauigkeiten sowie Korrosionsanfälligkeit gegenüber handelsüblichen Kunststoffnaben. Die neu entwickelte Hybridklauenkupplungsnabe ist durch ihre kompakte Fertigung eine preiswerte Alternative zu bisherigen Kupplungsnaben, die vorwiegend im spanenden Herstellungsprozess gefertigt werden. Ein weiterer Aspekt ist die energieeffiziente umweltschonende Herstellung dieser Hybridbauteile. Die im Zinkdruckgussprozess zugeführte Energie wird fast vollständig weitergenutzt. Der entscheidende Vorteil ist die Nutzung der Wärme im Zinkgussteil. Dadurch kann eine wesentlich bessere Anbindung mit dem thermoplastischen Kunststoff erzielt werden.
Das neue Herstellungssystem sowie hybride Zink-Kunststoff-Bauteile präsentiert die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung noch bis zum 12. November gemeinsam mit der Firma Goepfert bei der Messe "Hybridica 2010" in München dem Fachpublikum.
(Autor: Knut Morgenstern)
Katharina Thehos
10.11.2010