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Die kürzeste Gedichtform der Welt

Dr. Michael Ostheimer und Studenten der TU Chemnitz präsentieren am 19. Mai 2011 ab 19 Uhr neben traditionellen und modernen auch Haikus aus eigener Produktion

"Der alte Teich. Ein Frosch springt hinein. Das Geräusch des Wassers." Dieses Gedicht von Matsuo Basho kennt in Japan jeder. Es handelt sich dabei um ein Haiku, die kürzeste Gedichtform der Weltliteratur (nach dem Silbenschema 5-7-5). "Ein Haiku konserviert einen besonderen Augenblick - wie eine Fliege im Bernstein", erklärt Dr. Michael Ostheimer von der Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der TU Chemnitz. Gemeinsam mit einer Gruppe Studenten lädt er am 19. Mai 2011 ab 19 Uhr zum Haiku-Abend im Kulturkaufhaus DASTietz (in der Stadtbibliothek, Veranstaltungssaal in der dritten Etage) ein.

Die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm, das neben einer Lesung auch eine kurze Einführung in die Form des Haikus sowie einen Überblick über die Haiku-Dichtung in Geschichte und Gegenwart umfasst. So ist das Haikuschreiben nicht nur in Japan "Volkssport", sondern prägt beispielsweise auch die deutschsprachige Literatur von Rainer Maria Rilke, Yvan Goll, Sarah Kirsch oder Durs Grünbein. Zum Haiku-Abend im Tietz sollen (ins Deutsche übersetzte) japanische, deutschsprachige sowie selbst verfasste Haikus zu fünf Themenbereichen vorgetragen werden: Natur und Jahreszeiten, Alltagswidrigkeiten, Reise, Fremdsein, Liebe.

Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich für Japan (insbesondere japanische Ästhetik) und/oder für sprachliche Kurzformen interessieren. "Die besondere Wertschätzung des Augenblicks und der sprachlichen Verdichtung auf engstem Raum ist das, was uns alle begeistert", so Ostheimer, der sich mit seinen Studenten regelmäßig zum Vorlesen und Besprechen eigener Haikus trifft. "Diese Begeisterung und die Lust, Haikus zu schreiben, wollen wir weitergeben." Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen erteilt Dr. Michael Ostheimer, Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft, Telefon 0371 531-35010, E-Mail michael.ostheimer@phil.tu-chemnitz.de.

(Autorin: Anett Michael)

Katharina Thehos
11.05.2011

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