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Durch die "Drehtür" zum Erfolg

Chemnitzer Nachwuchs-Mathematiker Martin Thümmler zeigte sein Potential auf internationaler Ebene - Betreut wurde der Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums von der Fakultät für Mathematik

Für Martin Thümmler vom Chemnitzer Johnannes-Kepler-Gymnasium war es bereits der zweite große internationale Schülerwettbewerb, an dem er teilnahm. Der erste war der International Tournement of Young Mathematicans, welcher in Minsk durchgeführt wurde. Zudem gehörte er zu den sechs Schülern, die vor wenigen Tagen Deutschland bei der Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade im kroatischen Varazdin vertreten haben. Der 17-jährige Schüler verfehlte in der Einzelwertung nur knapp das Siegerpodest. "Mir fehlte leider nur ein Punkt zur Bronzemedaille", berichtet Thümmler. Jedoch überzeugte der Gymnasiast die Jury dennoch, denn er erhielt für die besonders gute Bearbeitung von einer der vier Aufgaben einen Anerkennungspreis. Und im Teamwettbewerb erreichte die deutsche Mannschaft Platz drei unter den zehn vertretenen Ländern. "Ziel war es, alle acht Aufgaben gemeinsam innerhalb von fünf Stunden zu lösen", erläutert Thümmler. Das deutsche Team schaffte sechs Aufgaben und erreichte somit Bronze.

Die Qualifikation zu diesem Wettbewerb erreichte Thümmler über das Projekt "Jugend trainiert Mathematik", welches von Bildung & Begabung - dem Zentrum für Begabungsförderung in Deutschland - und der Deutsche Telekom Stiftung getragen und gefördert wird. Dabei werden jedes Jahr die 110 vorgeschlagenen Schüler aus Klassenstufe 7 in das Projekt aufgenommen. Das Training besteht aus je fünf Korrespondenzbriefen und zwei Wochenendseminaren. Nach jedem Jahrgang wird die Teilnehmeranzahl reduziert, bis im Jahrgang 10/11 nur noch 30 Schüler übrig bleiben. Von diesen werden dann die sechs besten, die es bis dahin noch nicht zur Internationalen Mathematik Olympiade geschafft haben, zur Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade delegiert.

Unterstützt wurde Thümmler auch von seinem Gymnasium und von der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität Chemnitz. Der talentierte Schüler hatte im Rahmen einer individuellen Förderung am so genannten "Drehtür-Projekt" teilgenommen. "Begabte Schüler werden von ihrer Schule einige Stunden vom Unterricht freigestellt und können in dieser Zeit an unserer Fakultät Lösungsstrategien für schwere Olympiadeaufgaben trainieren", berichtet Dr. Frank Göring von der Professur Algorithmische und Diskrete Mathematik, der früher als Schüler selbst erfolgreich an Mathematik-Olympiaden teilgenommen hat. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass die Aufgaben der nationalen und internationalen Olympiaden das Schulniveau deutlich übersteigen. "Um die Schüler auf diese Herausforderung vorzubereiten, hat das Kepler-Gymnasium 2005 gemeinsam mit uns das Drehtür-Projekt ins Leben gerufen. Damit wurde die bereits langjährig bewährte mathematische Förderung intensiviert. Seitdem wurden insgesamt sieben Schüler dieses Gymnasiums von Mitarbeitern unserer Fakultät individuell betreut." Über die hervorragende Leistung von Thümmler freut sich Göring sehr, da sich so die Förderung sichtbar auszahlt. Seine Fakultät sei übrigens auch aufgeschlossen, wenn sich andere Gymnasien der Region melden, um mit Hilfe der TU junge Mathetalente individuell zu fördern.

Weitere Informationen zum Drehtür-Projekt erteilt Dr. Frank Göring, Telefon 0371 531-34124, E-Mail frank.goering@mathematik.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
13.09.2011

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