Chemnitzer Uni hat zwei Asse im Ärmel
Studentische Online-Zeitschrift "LEO" und der Chemieprofessor Heinrich Lang gehören zu den 15 Nominierten der SACHSEN ASSE 2005
Bild oben: Ausnahmsweise einmal „offline“ für ein Foto ist hier das Redaktionsteam von „LEO“. Bild unten: Prof. Dr. Heinrich Lang mit den Preisträgern des Chemie-Wettbewerbs "Julius Adolph-Stöckhardt" der TU Chemnitz, für den sich der Chemieprofessor stark engagiert. Fotos: Bildarchiv der Pressestelle der TU Chemnitz / Torsten Mayer, Mario Steinebach |
Alljährlich ehrt die SACHSEN ASSE Stiftung Menschen, die im Alltag ungewöhnliche Leistungen vollbringen und sich um das Ansehen des Freistaates verdient gemacht haben. Zur Preisverleihung 2005 finden sich unter den 15 Nominierten in den Kategorie Kunst & Kultur, Soziales, Sport, Wirtschaft und Wissenschaft auch Angehörige der Technischen Universität Chemnitz:
Kategorie "Kunst & Kultur": Studentische Online-Zeitschrift "LEO" der TU Chemnitz nominiert
Nominiert in der Kategorie Kunst & Kultur ist die Redaktion der Online-Zeitschrift zu Sprache und Kommunikation "Lingua et Opinio", kurz LEO. LEO erscheint seit Dezember 2001 regelmäßig mit neuen Ausgaben unter der Web-Adresse http://www.tu-chemnitz.de/phil/leo. Ein ehrenamtliches Redaktionsteam aus sprachlich interessierten Studierenden der TU Chemnitz bietet seitdem im Monatsrhythmus mehr als ein Dutzend neuer Texte, die Einblicke in die Welt der Sprache bieten. In Berichten, Reportagen, Interviews, in ironischen Glossen oder ernsten Kommentaren beleuchten sie kommunikative Ab- und Hintergründe: Politisches Reden kommt auf den Prüfstand, die Kommunikation in der Berufswelt wird untersucht, Fernsehsendungen werden unter kommunikativen Aspekten betrachtet, deutschsprachige Pop-Musik-Texte oder Werbekampagnen analysiert.
An der Online-Ausgabe erfreuen sich monatlich inzwischen über 15.000 Leser aus der ganzen Welt: Damit schafft es die LEO-Redaktion, Interesse an deutscher Sprache, internationaler Kommunikation und Sprachwissenschaft zu wecken und zu bedienen, generiert Aufmerksamkeit für die wissenschaftlichen Fachgebiete Germanistik und Medienkommunikation, aber auch für die TU Chemnitz weit über deren Grenzen hinaus. Zu den regelmäßigen LEO-Lesern gehören Journalisten, PR-Treibende oder ganz einfach nur "Sprach-Interessierte" in ganz Deutschland, den USA, der Schweiz, Frankreich, Schweden oder Russland.
Ebenfalls in der Kategorie Kunst & Kultur nominiert sind Prof. Ludwig Güttler, Initiator des Wiederaufbaus der Dresdener Frauenkirche, sowie Joachim Schlese, Organisator des Dresdener Dixieland-Festivals. Angesichts dieser Konkurrenz gibt sich die LEO-Redaktion nur verhalten optimistisch: "Für uns ist die Nominierung bereits ein großer Erfolg, zeigt sie doch erneut, wie viel Anerkennung es inzwischen für unser kleines Online-Projekt gibt", erklärt Christiane Reiße, langjähriges Mitglied der Redaktion.
Kategorie "Wissenschaft": Nominierung für Prof. Dr. Heinrich Lang, Professur Anorganische Chemie der TU Chemnitz
Auch in der Kategorie Wissenschaft gibt es einen Nominierten aus den Reihen der TU Chemnitz. Hier ist Heinrich Lang, Professor für Anorganische Chemie, in der Gruppe derer, aus denen die Jury das diesjährige SACHSEN ASS wählen wird.
Prof. Lang, Jahrgang 1956, kam mit seiner Forschung im Mikrokosmos insbesondere auf dem Gebiet der metallorganischen Chemie schon oft ganz groß raus. Seine aktuellen Arbeiten beschäftigen sich mit der Synthese, Charakterisierung und der technologischen Anwendung so genannter multiheterometallischer Übergangsmetallkomplexe, Dendrimere und Precursoren für die Metallisierung mittels spezieller Abscheideverfahren. Dies ist insbesondere für die Miniaturisierung elektronischer Bauelemente in der Mikro- und Nanoelektronik von enormer Bedeutung. So gelang es den Forschern um Prof. Lang im Labor molekulare Drähte herzustellen, in denen bis zu sechs unterschiedliche Übergangsmetalle über konjugierte organische bzw. anorganische Brückenbausteine miteinander verknüpft sind. Diese Moleküle waren bisher nicht bekannt und stellen sozusagen eine Weltneuheit bezüglich der Anzahl unterschiedlicher Metalle bzw. ihrer Verknüpfungsweise dar. Derartige molekulare Drähte könnten künftig zum Beispiel zwei Metalloberflächen auf die kleinste denkbare - also molekulare - Weise leitfähig miteinander verknüpfen.
Prof. Lang kann auf etwa 300 Patente und Veröffentlichungen in international referierten Journalen verweisen, die Entwicklungen seines Forschungszentrums sorgen derzeit auch in den USA und China für Furore. Oft wird Prof. Lang zu Vorträgen auf nationalen und internationalen Konferenzen und zu Gastaufenthalten im Ausland eingeladen. Prof. Lang ist Mitherausgeber der Journals "Jordan Journal of Chemistry", Fachgutachter in vielen internationalen Fachzeitschriften sowie Vorstandsmitglied der Sächsisch-Bretonischen Gesellschaft.
Gemeinsam mit Prof. Lang nominiert in der Kategorie Wissenschaft sind Jeremias Epperlein, erfolgreicher Teilnehmer am Bundeswettbewerb "Jugend forscht", und Dr. Hansjörg Weber, der eine Behandlungsmethode gegen die Lähmung der Hände weiter entwickelt hat.
Die Preisverleihung findet am 26. November 2005 im Rathaus Dresden statt. Weitere Informationen unter http://www.sachsen-asse.de.
Weitere Informationen zu LEO erteilt Andreas Monz, TU Chemnitz, Germanistische Sprachwissenschaft, 09107 Chemnitz, E-Mail leo@tu-chemnitz.de, http://www.tu-chemnitz.de/phil/leo, Telefon (03 71) 5 31 - 29 89 oder - 40 50.
Weitere Informationen zu seiner Nominierung in der Kategorie "Wissenschaft" erteilt Prof. Dr. Heinrich Lang, Professur für Anorganische Chemie der TU Chemnitz, Telefon (03 71) 5 31 - 12 00, E-Mail heinrich.lang@chemie.tu-chemnitz.de
(Autoren: Volker Tzschucke und Mario Steinebach)
Mario Steinebach
21.11.2005