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Mit breitem Ingenieurwissen beruflich erfolgreich

Dr. Thomas Hiller ist TU-Absolvent der Elektrotechnik und profitiert heute als Technischer Leiter der Herzo Werke von seinem guten Grundlagenwissen

  • Den TU-Absolventen Dr. Thomas Hiller reizt an seiner Arbeit als Technischer Leiter bei den Herzo Werken vor allem die Vielfalt der Themen und Aufgaben. Foto: Alfred Konrad

Seit April 2011 ist Dr. Thomas Hiller Technischer Leiter der Herzo Werke in Herzogenaurach und ist dort verantwortlich für die sichere Versorgung von 24.000 Einwohnern, drei Weltkonzernen (Adidas, Puma, Schäffler Gruppe) sowie einer Vielzahl von Gewerbebetrieben mit Strom, Erdgas, Trinkwasser, Nah- bzw. Fernwärme und Telekommunikation. Bereits als Kind und Jugendlicher interessierte sich der gebürtige Karl-Marx-Städter für Technik, Mathematik und Naturwissenschaften. Nach dem Schulabschluss entschied er sich daher für ein Elektrotechnikstudium mit der Vertiefungsrichtung Elektrische Energietechnik an der Technischen Universität. "Für Chemnitz habe ich mich vor allem wegen der hervorragenden Studienbedingungen entschieden." Zum Zeitpunkt seines Studienbeginns im Jahr 1993 seien die Ingenieurwissenschaften bei Studienanfängern wenig gefragt gewesen. So bestand ein exzellentes Betreuungsverhältnis, gemessen an der Anzahl der Professoren und Wissenschaftlichen Mitarbeiter pro Student. "Auch die Ausstattung der Labore, der Bibliotheken und der Rechnerpools hatte mich beeindruckt. Vorteilhaft erschien mir der kompakte Campus mit Hörsälen, Laborhallen, Mensa, Wohnheimen, Schwimmhalle, Einkaufsmöglichkeiten und vielem mehr in kurzer fußläufiger Entfernung mit guter Bus- und Straßenbahnanbindung", ergänzt Hiller.

Nach Beendigung seines Studiums 1998 arbeitete der Ingenieur zunächst bei der Energieversorgung Südsachsen AG (heute enviaM) in Chemnitz und wechselte im Jahr 2000 zur EnBW nach Stuttgart, wo er für die Weiterentwicklung und Dokumentation der Planungs- und Betriebsgrundsätze für Verteilungsnetze (Mittel- und Niederspannung) tätig war. Parallel dazu verfasste er seine Promotion an der TU Dresden und arbeitete anschließend bei einer Unternehmensberatung in Düsseldorf und danach bei den Stadtwerken Würzburg, bevor er seine jetzige Tätigkeit aufnahm.

An seiner Arbeit als Technischer Leiter bei den Herzo Werken reizt den TU-Absolventen insbesondere die große Vielfalt der Themen und Aufgaben - von Netzleittechnik über tarifvertragliche Regelungen bis hin zu Gebäude- und Fuhrpark-Management. "Außerdem hat man einen besonderen Bezug zu seiner Arbeit, wenn man selbst im Versorgungsgebiet wohnhaft ist." Durch die Stelle in Herzogenaurach reduzierte sich Hillers Arbeitsweg von 80 auf zwei Kilometer, was für ihn ein großer Gewinn an Lebensqualität sei. Von seinem im Studium erworbenen Wissen findet heute vor allem noch die strukturierte Arbeitsweise Anwendung: "Als ingenieurmäßiges Herangehen haben wir damals verinnerlicht bekommen: `Gegeben - Gesucht - Lösung´. Das heißt Problemanalyse immer mit dem Ziel, eine konkrete Frage zu formulieren, verfügbare und benötigte Fakten zusammenzutragen und dann durch Anwendung ingenieurmäßiger Methoden - analytische Berechnung, Simulation oder auch Abschätzung - zu einer Lösung kommen", erklärt Thomas Hiller und fügt hinzu: "Ein Teil des Fachwissens ist heute überholt, nicht jedoch die mathematischen, physikalischen und elektrotechnischen Grundlagen."

Studierenden seines Studienfachs rät Hiller, vor allem Zusammenhänge verstehen zu lernen und zu lernen, wie man lernt. "Reines Faktenwissen veraltet schnell und die Halbwertszeit des Gedächtnisses ist bei stupide gepaukten Informationen extrem kurz." Außerdem solle man sich nicht zu schnell zum Spezialisten für ein sehr enges Gebiet entwickeln wollen: "Für mich war es später sehr nützlich, auch andere Fachgebiete gestreift zu haben. Zum Beispiel ist die Leistungselektronik heute für die Energieversorgungsnetze von viel größerer Bedeutung als zu meinen Studienzeiten, weshalb ich dankbar bin, hier ein gutes Grundlagenwissen mitbekommen zu haben."

(Autorin: Anett Michael)

Katharina Thehos
10.02.2012

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