Wenn Lehrer zu Schülern werden
Am 13. Februar 2012 fand zum Thema "Schwingungen und Wellen" eine Lehrerweiterbildung am Institut für Physik der TU Chemnitz statt - Neue Experimente sollen künftig Schüler begeistern
Im Leben lernt man immer etwas dazu, sei es durch Entwicklungen in der Forschung, von denen berichtet wird, oder durch eine Weiterbildung, wie die am 13. Februar 2012 am Institut für Physik der Technischen Universität Chemnitz. Hier wurden die Lehrer wieder zu Schülern, die ihr Wissen auffrischten oder sich Anregungen für eigene Schülerexperimente holten. Die Lehrerweiterbildung stand dieses Mal unter dem Thema "Schwingungen und Wellen", das zuerst in einem Workshop anhand von Demonstrationsexperimenten diskutiert und anschließend im Schülerlabor "Wunderland Physik" verinnerlicht werden konnte.
Viele der Demonstrationsexperimente kannte Heike Wellner bereits, die im Erzgebirgskolleg Physik unterrichtet. Als Teilnehmerin der Weiterbildung freute sie sich deshalb besonders auf das Schülerlabor, denn hier hoffte sie, Experimente zu sehen, die ihre Schüler später selbst machen könnten. "Im Workshop am Vormittag wurden bereits Experimente gezeigt, die ich im Unterricht selbst vormachen kann, und ich denke, jetzt kommen Anregungen, wie man das Gelernte im Praktikum gemeinsam mit den Schülern umsetzen kann", erklärte die Physiklehrerin, während sie und die anderen Teilnehmer vor dem Schülerlabor warteten.
Ein ähnliches Interesse verfolgte Uwe Kolbe vom Beruflichen Schulzentrum aus Leipzig. Der Physik- und Mathematiklehrer erhoffte sich ebenso wie seine Kollegin Heike Wellner, Anregungen für Schülerexperimente zu erhalten, aber auch moderne Labortechnik in Aktion zu sehen. Technik, von der er seinen Schülern später ausführlich berichten wird. "Theoretisch würde ich ihnen die Experimente und Technik hier in Chemnitz auch zeigen, aber dafür ist der Weg von Leipzig einfach zu weit", stellte er mit Bedauern fest. Dennoch war der Tag für ihn ein Erfolg, denn er konnte dank der Weiterbildung seinen alten Studienort besuchen. "Ich habe hier studiert und wollte schon länger mal wieder hierher", berichtete Kolbe.
Nicht an der TU Chemnitz hat Katrin Neubauer studiert, trotzdem kennt sie die Universität von anderen Fortbildungsangeboten. "Ich war schon oft hier, zum Beispiel bei Weiterbildungskursen zur Relativitätstheorie oder zum deterministischen Chaos", zählt die Physiklehrerin auf, die in Plauen am Diesterweg-Gymnasium tätig ist. Von dem Thema "Schwingungen und Wellen" habe sie aus dem Fortbildungskatalog im Internet erfahren und sich angesprochen gefühlt. Neben einer Auffrischung ihres eigenen Wissens nahm sie viele Ideen für Experimente mit, die sie im Unterricht später selbst aufbauen und zeigen wird, aber auch von ihren Schülern nachbauen lassen möchte. "Es sind teilweise sehr einfache Experimente, wo man keinen großen experimentellen Aufwand hat", meinte sie.
Andreas Richter vom Beruflichen Schulzentrum "August Horch" aus Zwickau möchte seinen Schülern den Schwingkreis und das Cassy-Gerät zeigen, die bei der Fortbildung vorgestellt wurden. Außerdem plant der Lehrer für Physik und Maschinenbau, einen Labortag in Chemnitz durchzuführen. "Von Zwickau ist es nicht ganz so weit nach Chemnitz, aber zwei Stunden im Labor lohnen für den Weg nicht, deshalb erscheint ein Exkursionstag sinnvoll. Ich hab auch schon mit den Kollegen, die das Schülerlabor hier betreuen, geredet und abgesprochen, was möglich wäre. Das scheint mir sehr geeignet für meine Schüler, denn Schüler lassen sich mit Experimenten eigentlich immer begeistern", sagte Richter.
Das Schülerlabor "Wunderland Physik": http://www.tu-chemnitz.de/physik/S_Labor
Weitere Informationen erteilt Dr. Gunter Beddies, Telefon 0371 531-33114, E-Mail beddies@physik.tu-chemnitz.de.
(Autorin: Sandra Edel)
Katharina Thehos
14.02.2012