"Lassen Sie uns gemeinsam eine bessere Zukunft in die Gegenwart holen"
Das neue Rektorat stellte sich am 30. Mai 2012 den Studierenden vor - die Universitätsleitung sucht den Dialog auch mit anderen Gruppen der TU
"Wir haben eine Verantwortung für die nächste Generation", sagte Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl bei einer Gesprächsveranstaltung am 30. Mai 2012, zu der der Studentenrat der Technischen Universität Chemnitz eingeladen hatte. Als zentrale Aufgaben des Rektorates formulierte Prof. van Zyl deshalb die Bereitstellung entsprechender Rahmenbedingungen und der nötigen Mittel sowie die Schaffung eines Klimas, in dem die Studierenden durch Bildung zu Eigenverantwortung streben können. "Lassen Sie uns gemeinsam eine bessere Zukunft in die Gegenwart holen", so der Rektor. Neben ihm stellten sich vor rund 100 Besuchern im Hörsaal N114 die drei neuen Prorektoren vor: Prof. Dr. Christoph Fasbender (Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung), Prof. Dr. Andreas Schubert (Prorektor für Wissens- und Technologietransfer) sowie Prof. Dr. Heinrich Lang (Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs).
Für die Arbeit des Rektorates definierte van Zyl vier Schwerpunkte. In das Aufgabenspektrum des Prorektors für Lehre, Studium und Weiterbildung falle es, dafür zu sorgen, dass jeder Studierende zum Erfolg kommt. Dazu gehörten qualitativ hochwertige Studiengänge, ein erkennbares Absolventenprofil und eine Ausbildung, die über die rein fachlichen Kompetenzen hinausgeht. Die Wissensbasis der TU Chemnitz zu kartieren und gezielt auszubauen, sei vorrangig Aufgabe des Prorektors für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Der Schulterschluss mit der Stadt und der Region sowie die Schaffung einer wissenschaftlichen, finanziellen und ökologischen Nachhaltigkeit falle in das Prorektorat für Wissens- und Technologietransfer. Und die Erhöhung der Vielfalt der Menschen und der Ideen - der Diversity - sei eine Querschnittsaufgabe, für die die ganze Universitätsleitung verantwortlich zeichne.
Auch die Prorektoren stellten vor den Studierenden ihre Ziele vor. Prof. Schubert nannte eine höhere internationale Sichtbarkeit der Universität genauso als Aufgabe wie eine möglichst frühzeitige Begleitung der Schüler in ein Studium an der TU und die Schaffung der Möglichkeit, Gelerntes früh in der Praxis einzusetzen. "Außerdem müssen wir den Ansporn zur Eigeninitiative noch stärker bei den Studierenden verankern und sie lehren, unternehmerisch zu denken", sagte Schubert und ergänzte: "Das kann zu einem Networking führen, dass einen im besten Fall ein Leben lang begleitet." Als Beispiele nannte er das Alumni-Netzwerk und eine enge Verbindung zur Industrie.
Eine interdisziplinäre und internationale Ausrichtung der Forschung benannte Prof. Lang als Ziele seiner Amtszeit. Es gelte, die bestehenden drei Forschungsschwerpunkte der TU Chemnitzer weiter zu fokussieren, aber gleichzeitig auch neue Felder zu erschließen und in Sachsen zu vernetzen. Mit Hilfe einer Wissenstopographie möchte er die Stärken der TU in der Forschungslandschaft erkennen und letztlich Spitzenforschung ausbauen. Dabei gilt es aus seiner Sicht auch, weitere Forschungskompetenz nach Chemnitz zu holen - auch, um die regionale Wirtschaft zu stärken.
Prof. Fasbender nannte als eine Aufgabe mit hoher Priorität das Thema der Studienabbrecher. Hier gelte es, zunächst an der TU verlässliche Zahlen zu gewinnen, die Auskunft darüber geben, warum Studierende nicht zum anfänglich angestrebten Ziel gelangen. Darüber hinaus strebe er eine noch engere Verzahnung der Lehre über die Fakultätsgrenzen hinweg an. "Dass diese fakultätsübergreifende Ausbildung möglich ist, ist ein anerkanntes Alleinstellungsmerkmal der TU Chemnitz", sagte Fasbender und erklärte: "An vielen anderen Technischen Universitäten sind die Voraussetzungen dafür nicht mehr gegeben." Zudem gelte es, die Lehrenden in Hochschuldidaktik besser auszubilden und das lebenslange Lernen weiter auszubauen "in einer Stadt, die wie keine andere dafür prädestiniert ist, alle Altersgruppen zusammenzuführen", so Fasbender.
Anschließend stellten sich die anwesenden Rektoratsmitglieder den Fragen der Studierenden, wobei Themen zu Lehre und Studium im Mittelpunkt des Interesses standen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Bernd Hahn als Vertreter des Studentenrates. Um unter anderem die in der Fragerunde angesprochenen Probleme und Aufgaben - von der Diskrepanz in der Auslastung der Studiengänge über die Anerkennung bisher erbrachter Studienleistungen bis hin zur Einführung der Grundschullehrerausbildung - zu bewältigen, sucht das Rektorat neben dem Kontakt zu den Studierenden auch den Dialog mit anderen Gruppierungen der Universität. Klar war der Appell des Rektors an das Auditorium: "Helfen Sie aktiv mit, um Ihre Zukunft an der TU Chemnitz zu verwirklichen!" An die Studierenden gerichtet, nannte Fasbender die wichtige Möglichkeit der Mitwirkung in Studienkommissionen, "denn dort werden die Studienangebote designt."
(Autoren: Katharina Thehos und Mario Steinebach)
Mario Steinebach
30.05.2012