Vom Kleinrechner bis zum Supercomputer - eine kurze Zeitreise
Begleitband zur Sonderausstellung "Mit Chemnitz ist zu rechnen" beleuchtet auch die Geschichte der Fakultät für Informatik der Technischen Universität
Die Sonderausstellung "Mit Chemnitz ist zu rechnen" im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz zeigt bis 9. September 2012 die Entwicklung von der Rechenmaschine zum Supercomputer. Dabei wird der besondere Fokus auf die hundertjährige Geschichte der Rechen- und Computertechnik in Chemnitz gerichtet. Logisch, dass dabei auch die Fakultät für Informatik der TU Chemnitz nicht fehlen darf. Dr. Andreas Müller, Mitarbeiter dieser Fakultät schrieb für den Begleitband zur Ausstellung einen mehrseitigen Beitrag zur Geschichte der Chemnitzer Informatik-Ausbildung. Sie geht auf die Gründung der Sektion Rechentechnik-Datenverarbeitung an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt im Jahr 1969 zurück. Deren Wurzeln gehen bis ins Jahr 1963 zurück, in dem sich am Mathematischen Institut ein Rechenzentrum konstituierte.
Müller zeigt, welchen rasanten Fortschritt die rechentechnische Ausstattung und die Ausbildung an der Fakultät in mehr als 40 Jahren genommen hat. Beginnend mit dem ZRA1 aus Jena und dem polnischen Kleinrechner ODRA1013 über erste Rechner aus dem Hause Robotron und teilweise sehr leidvollen Erfahrungen mit Rechnern aus der ESER-Serie kam es Anfang der 90-er Jahre zu einem gewaltigen Schub in der rechentechnischen Ausstattung für Lehre und Forschung. Mehr als 100 Computer in sieben Rechnerpools unterstreichen heute das hohe Ausstattungsniveau. Zudem sind beispielsweise Professuren der Fakultät für Informatik und benachbarter Fakultäten gemeinsam mit dem Universitätsrechenzentrum seit vielen Jahren intensiv auf dem Gebiet des Hochleistungsrechnens aktiv und verfügen über leistungsstarke Supercomputer.
Im Bereich Forschung fand mit der Neustrukturierung der Fakultät auch eine Erweiterung des Forschungsprofils auf der einen Seite und gleichzeitig eine Bündelung der Kompetenzen in drei Forschungsschwerpunkten "Parallele, verteilte Systeme, "Eingebettete, selbstorganisierende Systeme" und "Intelligente, multimediale Systeme" statt. Hieraus sind Forschungsprojekte wie "sachsMedia" oder Forschungskooperationen mit zahlreichen Firmen hervorgegangen.
Weitere Informationen zur Fakultät sind im Dekanat der Fakultät für Informatik der TU Chemnitz, Telefon 0371 531-25000, E-Mail dekanat@informatik.tu-chemnitz.de, oder im Internet unter http://www.tu-chemnitz.de/informatik erhältlich.
Bibliographische Angaben Mit Chemnitz ist zu rechnen. Von der Rechenmaschine zum Supercomputer, Begleitband zur Sonderausstellung vom 16. Juni bis 9. September 2012, Hrsg. von Friedrich Naumann, Chemnitz: Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2012. 145 Seiten, (INDUSTRIEarchäologie: Studien zur Erforschung, Dokumentation und Bewahrung von Quellen zur Industriekultur; 12), ISBN: 978-3-934512-24-5, Preis: 14,80 Euro
Mario Steinebach
19.06.2012