Mit dem Mountainbike durch die Alpen
Vom 14. bis zum 21. Juli stellen sich die beiden TU-Studenten Daniela Storch und Florian Schön der Transalp, einem der härtesten Radrennen der Welt
Acht Etappen mit insgesamt 612 Kilometern und über 20.000 Höhenmetern - nicht umsonst gilt die Transalp unter Mountainbikern als eines der anspruchsvollsten Radrennen der Welt. Bei der 14. Auflage des ältesten Rennen dieser Art führt sie ihre Teilnehmer in diesem Jahr von Oberammergau, einer Gemeinde im oberbayrischen Landkreis Garmisch-Patenkirchen, nach Imst, Ischgl und Nauders. Außerdem gehört zur siebentägigen Tour ein Aufenthalt im schweizerischen Scoul, ehe mit Livigno, Ponte di Legno und Madonna di Campiglio schließlich italienischer Boden erreicht wird. Der Zieleinlauf findet wie schon im Vorjahr am Gardasee in Riva del Garda statt. "Gleich die erste Etappe von Oberammergau nach Imst wird für mich wohl die schwerste werden, weil es eine der flachsten Strecken der ganzen Tour ist", sagt TU-Studentin Daniela Storch, die in diesem Jahr zum vierten Mal an der Transalp teilnimmt und weiterhin erklärt: "Ich bin eher eine leichte Person und es fällt mir schwerer, auf der Geraden in den Männergruppen Anschluss zu halten." Da die Transalp in Zweiergruppen gefahren wird, müssen auch bei der Teambildung die unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen und Fahrstile der Teilnehmer beachtet werden. "Das ist unter anderem ein Grund, warum ich nicht mit Florian Schön ein Team bilde." Während Schön, der an der TU Chemnitz Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport im Bachelor studiert, in einem reinen Männerteam an den Start geht, bildet Storch mit Teamkollege Torsten Mützliz eine gemischte Zweiergruppe. Mit Partner Mützlitz ist Storch vollkommen zufrieden: "Torsten und ich sind etwa gleich groß. Außerdem ist er entsprechend leicht und hat damit für das Bergfahren genau wie ich sehr gute Voraussetzungen, sodass wir uns am Berg sehr gut ergänzen."
Dass die Zusammenarbeit im Team klappt, ist wichtig. Schließlich hofft Storch auf eine Platzierung unter den ersten Drei. Trotz intensivem Trainings von etwa 15 Stunden pro Woche sowie zwei Trainingslageraufenthalten im laufenden Jahr weiß Storch, dass die Konkurrenz groß ist: "Es ist ein internationales Rennen, an dem auch viele Schweizer, Österreicher und Italiener teilnehmen werden. Die haben schließlich schon beim Training ständig die Berge vor der Haustür und können sich daher meist etwas besser vorbereiten." Dennoch spricht auch Storch rückblickend von einer "optimalen Vorbereitung" auf den bevorstehenden Wettkampf. Schließlich hat die passionierte Mountainbikerin in diesem Jahr bereits an zwei Etappenrennen teilgenommen: "Ich habe in dieser Saison sehr viel mit meinen Studium der Sportgerätetechnik zu tun. Daher habe ich auch weniger als sonst regulär trainiert, sondern an den Wochenenden stattdessen häufiger an Wettkämpfen teilgenommen und mich auf diesem Weg vorbereitet." Auch Schön hat trotz einer Verletzung zu Beginn der Saison zu seiner ursprünglichen Form zurückgefunden. "Ich denke, Florian hat gute Chancen auf eine Platzierung unter den ersten 20 Teilnehmern. Bei über 200 männlichen Startern wäre das eine wirklich gutes Ergebnis", so Storch.
Doch nicht nur Storch und Schön wünschen sich Erfolge bei der Transalp. Auch Scott als Sponsor der beiden TU-Studenten ist an einer erfolgreichen Platzierung interessiert. Immerhin stellt der Sportartikelhersteller seinen Schützlingen nicht nur die Räder, sondern versorgt die Teammitglieder auch vor Ort: "Es ist schon wahrer Luxus, wenn man nach einem anstrengenden Renntag das Rad bei der Ankunft nur abstellen muss und am nächsten Tag erhält man es repariert und geputzt zurück. So hat man auch ein paar Stunden mehr Zeit für sich selbst, um zu regenerieren", freut sich Storch über die Unterstützung des Sponsors. Während der Wettkampfwoche wird Storch trotz der kurzen Erholungsphasen am Nachmittag vollkommen auf den Sport konzentriert sein: "Man macht den ganzen Tag schließlich nichts anderes als Rad fahren, essen und schlafen." Auch für die atemberaubenden Alpenlandschaft und die zahlreichen Zuschauer bleibt kaum ein Blick: "Während des Rennes bin ich immer voll konzentriert. Zu groß ist die Gefahr, sich zu verletzen, wenn man unaufmerksam ist." Dass Storch so wenig vom Umfeld mitbekommt, stört die Mountainbikerin nicht: "Ich bin eben mit dem Herzen Sportlerin und will möglichst immer gewinnen. Wenn man in so einem Wettkampf eine vordere Platzierung holen will, dann muss man einfach schnell sein. Die Landschaft und das Fahren genießen kann man schließlich auch beim Training."
(Autorin: Ina Huke)
Katharina Thehos
13.07.2012