In der Ökumene vereint
Die Chemnitzer Studentenpfarrer Markus Ruhs und Christoph Weber stehen auch im neuen Semester für geistliche und weltliche Gespräche bereit - Semesterauftaktgottesdienst am 8. Oktober 2012
"Zwei Männer für ein Hallelujah" - so hieß es 2007 bei der letzten Vorstellung der Studentenpfarrer der TU Chemnitz auf der Uni-Homepage. Zwei Männer für ein Hallelujah heißt es auch 2012, allerdings gab es seit damals personelle Veränderungen.
So ist Markus Ruhs seit Juni 2012 Kaplan der katholischen Propsteigemeinde Chemnitz und hat gleichzeitig das Amt des katholischen Studentenpfarrers übernommen. In seiner Kindheit im sächsischen Crimmitschau fand er durch sein katholisches Elternhaus und den Ministrantendienst Freude am Kirchenleben, ein Theologiestudium in Erfurt und Innsbruck war die Folge. Nach einem Praktikum in der Propsteigemeinde war Ruhs Diakon in Zwickau; zu Pfingsten 2012 empfing er seine Priesterweihe und ist seitdem im Dienst. Sein evangelischer Kollege Christoph Weber schaut dieses Jahr bereits auf zwölf Jahre Tätigkeit als Studentenpfarrer zurück. Der gebürtige Karl-Max-Städter wuchs im Erzgebirge auf und machte dort zunächst den Meisterbrief als Schmied. Danach entschloss er sich jedoch zum Theologiestudium in Leipzig, wo er in der Nikolaigemeinde aktiv war und auch die Geschehnisse zur Wende 1989 hautnah miterlebte. Es folgten ein Auslandsjahr in den USA und ein Vikariat sowie die Pfarrstelle in Obergräfenhain. Seit 2000 wohnt er nun mit seiner Familie in Chemnitz.
Aufgaben und Tätigkeiten sowie Anliegen an die Studenten sind für die gut zusammenarbeitenden Studentenpfarrer ähnlich. "Es geht darum, den Studenten einen Raum zu geben, der von christlichen Werten geprägt ist, aber der auch Platz für kritische Diskussionen und Auseinandersetzung mit dem Glauben und der Kirche bietet", erklärt Christoph Weber. Er empfindet die Arbeit mit den Studenten als interessant und inspirierend: "Es ist einfach schön, junge Menschen bei ihrer Identitätssuche und dem Entwickeln eigener Denkweisen zu erleben. Diese Phase ist spannend und sehr wichtig für ihr späteres Leben." Zusammen mit der Evangelischen Studentengemeinde organisiert er im ESG-Gebäude in der Straße der Nationen 72 Frühstücksrunden, Gottesdienste, Abendessen und Vorträge, bei denen sich auch kritisch mit Gesellschaft und Wirtschaft auseinandergesetzt wird. Generell solle den Studenten Raum zum eigenen Gestalten gelassen werden, Mitglieder anderer Religionen oder Konfessionslose seien ebenfalls willkommen, erklärt Weber. Für Markus Ruhs ist die Studentenarbeit nur ein Teil seiner umfassenden Aufgaben, denen er sich mit Begeisterung widmet. "Ich bin bei den Abenden der Katholischen Studentengemeinde in der Hohen Straße 1 anwesend, gestalte Gottesdienste mit den Studenten und habe immer ein offenes Ohr für Probleme. Außerdem schreibe ich Gutachten für den Katholischen Akademischen Austauschdienst." Seine Arbeit als Kaplan der Propsteigemeinde beinhaltet des Weiteren Krankenbesuche und Religionsunterricht.
Die beiden Studentenpfarrer sind zwei Männer voller Tatendrang und Vorfreude darauf, wie sich die Rolle der Kirche unter den Studenten weiter entwickelt. Und zwei Männer, die an ökumenischer Zusammenarbeit interessiert sind: "Wichtig für das ökumenische Studentenleben ist die Gemeinschaft, in der auch der Gottesdienst als Zeichen christlicher Zusammenkunft gefeiert und die Bibel gelesen und interpretiert wird. Und nicht zuletzt eine Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit", erklärt Christoph Weber und Markus Ruhs ergänzt: "Auf diese Weise, in diesem produktiven Miteinander, können wir unheimlich viel vom Anderen lernen und werden um viele Aspekte bereichert."
Markus Ruhs und Christoph Weber laden zu Beginn des neuen Semesters am 8. Oktober 2012 um 19 Uhr zum traditionellen Semesterauftaktgottesdienst in die Stadtkirche St. Jakobi. Diesen gestalten sie zusammen mit der Studentenmission Deutschland und Campus for Christus. Motto dieses Jahr: "Erfolg-reich Studieren". Außerdem bieten die Studentenpfarrer jeweils eine wöchentliche Sprechstunde im Studentenwerk Chemnitz-Zwickau an, Thüringer Weg 3, Raum 207. Auch im neuen Semester heißen sie alle interessierten Studenten zudem in den Räumen der KSG und ESG willkommen - für anregende Gespräche und ein erfreuliches Miteinander.
Kontakte zu den Studentengemeinden:
Evangelische Studentengemeinde, Straße der Nationen 72 oder http://www.esg-chemnitz.de;
Katholische Studentengemeinde, Hohe Straße 1 oder http://www.ksg-chemnitz.de
(Autorin: Florentina Liefeith, Praktikantin in der Pressestelle)
Katharina Thehos
27.09.2012