Für den barrierefreien Wissenstransfer
TU Chemnitz fördert den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen im Internet - Senat und Rektorat unterstützen "Open Access"
Mit wenigen Handgriffen am PC erreicht man heute weltweit bereits mehr als 2.000 "Open Access"-Zeitschriften. Foto: Anett Kretzer |
Die uneingeschränkte wissenschaftliche Kommunikation gilt als eine der wichtigsten Voraussetzungen für Forschung und Lehre in der globalen Wissensgemeinschaft. Wissenschaftler auf der ganzen Welt wollen ihre aktuellen Forschungsergebnisse möglichst schnell publizieren, häufig zitiert werden und sich mit ihren Fachkollegen austauschen. Diesem Wissenstransfer werden jedoch durch steigende Preise für Fachzeitschriften und zunehmende Zugriffsbeschränkungen für wissenschaftliche Publikationen durch kommerzielle Verlage immer höhere Barrieren gesetzt. Die Verbreitung von Forschungsergebnissen über kostenlose und frei zugängliche Plattformen im Internet liegt deshalb nicht nur auf der Hand sondern voll im Trend. Dieser so genannte „Open Access“, der eine verlässliche und dauerhafte Speicherung von wissenschaftlichen Informationen voraussetzt, erleichtert den wissenschaftlichen Austausch innerhalb der Wissenschaftswelt. Da frei zugängliche Publikationen auch häufiger zitiert werden, sind Forschungsergebnisse so auch besser wahrnehmbar, was letztendlich dem höheren internationalen Ansehen der Wissenschaftler dient.
Vor diesem Hintergrund haben sich der Senat und das Rektorat der Technischen Universität Chemnitz vor wenigen Tagen mit einer Resolution für die offizielle Unterstützung von „Open Access“ ausgesprochen und ermutigen alle TU-Angehörigen, stärker als bisher in bestehenden Open-Access-Zeitschriften zu publizieren sowie eine Kopie ihrer Verlagspublikationen auf dem Dokumentenserver der TU Chemnitz abzulegen. Mit diesen Empfehlungen folgt die TU Chemnitz der „Berliner Erklärung“ zu Open Access, die durch die Max-Planck-Gesellschaft, die Hochschulrektorenkonferenz, die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie weitere Forschungs- und Förderorganisationen herausgegebenen wurde.
Die Chemnitzer Universität betritt dabei kein Neuland. Bereits seit 1995 nutzen die Wissenschaftler und Studenten für die Selbstarchivierung ihrer Publikationen als Open Access-Plattform den Dokumenten- und Publikationsserver MONARCH (http://www.archiv.tu-chemnitz.de). Dieses „Multimedia ONline ARchiv Chemnitz“ ist zugleich eines der deutschlandweit ersten zertifizierten Online-Archive für akademische Schriften. Der gemeinsame Dienst von Universitätsrechenzentrum und Universitätsbibliothek der TU Chemnitz bietet geprüfte Datensicherheit, konstante Adressierung der Dokumente, Unveränderbarkeit durch digitale Sicherungsverfahren, interne Recherchemöglichkeiten sowie die Integration in überregionale Suchmaschinen. Die Langzeitverfügbarkeit und dauerhafte Adressierung etwa von Dissertationen und Habilitationen ist durch eine weltweit eindeutige Indentifizierung dieser Publikationen sowie durch die zusätzliche Speicherung auf dem Server der Deutschen Bibliothek gesichert. Für jedes archivierte Dokument wird zudem eine Zugriffsstatistik ausgewiesen, die lokale, bundesweite und weltweite Zugriffe enthält. Eine Parallelveröffentlichung in einem Verlag und auf dem Hochschulserver ist möglich.
Weitere Informationen zu MONARCH findet man unter http://archiv.tu-chemnitz.de. Auskünfte zu Entwicklung und Betrieb erteilt Christoph Ziegler vom Universitätsrechenzentrum, Telefon (03 71) 5 31 - 15 48, E-Mail czi@hrz.tu-chemnitz.de. Informationen zu inhaltlichen und bibliothekarischen Aspekten gibt Ute Blumtritt, Telefon (03 71) 5 31 - 12 90, E-Mail Ute.Blumtritt@bibliothek.tu-chemnitz.de.
Übersicht von mehr als 2.000 Open-Access-Zeitschriften (Directory of Open Access Journals an der Universität Lund): http://www.doaj.org
Mario Steinebach
22.02.2006