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Innovation und Fleiß wird belohnt

TU-Student Rick Hofmann erhielt für seine Bachelorarbeit im Bereich der Finanzmathematik den Assenagon Thesis Award

  • Rick Hofmann (6.v.r.) wurde mit dem Assenagon Thesis Award in Finance 2012 geehrt. Betreuer seiner Bachelorarbeit war Prof. Dr. Thorsten Schmidt (4.v.r.). Foto: Assenagon

Die Charakteristik des Strompreises gibt Finanzmathematikern schon seit längerem Rätsel auf. Zwar ist bekannt, dass der Strompreis einem Trend mit saisonalen Schwankungen und Preisspitzen unterliegt, doch gerade dieser veränderliche Kurs erschwert gleichzeitig auch die Vorhersage potenzieller Preisentwicklungen und stellt damit vor allem für Börsianer ein echtes Problem dar. Die Wissenschaft hat aus diesem Grund in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Berechnungsmodelle hervorgebracht, um das Hindernis der Vorhersageungenauigkeit zu verringern. Doch trotz aller Zuversicht weisen die Modelle mehr Mängel auf als ursprünglich angenommen - wie die Bachelorarbeit eines Chemnitzer Studenten nun unter Beweis stellte. Rick Hofmanns herausragende Arbeit zum Thema "Statistische Analyse von Elektrizitätsmodellen" glänzt jedoch nicht nur durch neuste wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern ebenfalls durch eine klare, sehr gute Nachvollziehbarkeit trotz hohem Niveau und stieß damit bereits auch in fachlichen Kreisen auf Anerkennung. So wurde der Student der Finanzmathematik mit dem Assenagon Thesis Award in Finance 2012 geehrt. "Von der Auszeichnung war ich anfangs wirklich überrascht. Ich konnte das gar nicht richtig fassen. Denn diese Arbeit zu schreiben, war ziemlich schwierig - vielleicht das Schwerste, was ich bisher in meinem Leben gemacht habe. Umso mehr freue ich mich nun natürlich über die Auszeichnung und die damit verbundene Anerkennung", erklärt Hofmann. Weniger überrascht von Hofmanns Ehrung zeigte sich hingegen Prof. Dr. Thorsten Schmidt von der Professur Finanzmathematik, der die Bachelorarbeit betreute. "Rick Hofmann ist es gelungen, in seiner Arbeit zwei Aspekte ansprechend miteinander zu vereinen: theoretische Erkenntnisse und die praktische Anwendung. Dies gelingt in nur ganz wenigen Arbeiten. Zudem liest sich die Arbeit sehr flüssig und hat eine klare Struktur", erklärt Prof. Schmidt das Erfolgsgeheimnis seines Studenten und fügt hinzu: "Das Besondere an der Arbeit von Herrn Hofmann ist außerdem, dass sie sich gegen ebenfalls hervorragende Diplomarbeiten durchgesetzt hat. Von den Gutachtern wurde das für eine Bachelorarbeit außerordentlich hohe Niveau hervorgehoben."

Auch der Umfang der Arbeit reicht weit über das verlangte Mindestmaß einer gewöhnlichen Bachelorarbeit hinaus, denn bereits die notwendige Vorarbeit erwies sich als vielschichtig. So musste Hofmann zunächst den ihm vorliegenden Strompreisverlauf des kooperierenden Energieversorgers von typischen Trend- und Saisoneinflüssen bereinigen, um die stochastischen Basiskomponenten des Strompreises zu ermitteln. Im Anschluss wurden bereits existierende Modelle an diese Komponenten angepasst, um den Strompreis möglichst exakt nachbilden zu können. In Folge dessen musste jedoch noch geprüft werden, inwieweit die erwarteten und tatsächlich realisierten Werte überhaupt übereinstimmen und von einer tatsächlichen Vorhersagegenauigkeit des Modells gesprochen werden konnte. Entgegen der Erwartung fiel diese Prüfung keineswegs positiv aus. "Ich musste feststellen, dass das verwendete Modell deutliche Mängel aufwies und entschied mich daraufhin für die Durchführung einer umfassenden Fehleranalyse", erklärt Hofmann rückblickend sein Vorgehen. Obwohl der TU-Student einige Ansatzpunkte zur Verbesserung des Modells finden konnte, weist das Modell immer noch Mängel auf, weshalb auch zukünftig weitere Anpassungen unumgänglich sind.

Nochmals aufgreifen wird Hofmann das Thema bei seiner Masterarbeit mit hoher Wahrscheinlichkeit trotzdem nicht. Schließlich hegt Prof. Schmidt bereits ganz andere Pläne für seinen erfolgreichen Schützling und hat ihm ein Thema auf dem Gebiet der Portfoliooptimierung vorgeschlagen - ein Gegenstandsbereich, der Hofmann durchaus interessiert. Dennoch haben für den Finance-Studenten zurzeit noch andere Themen Priorität: "Wahrscheinlich gehe ich erst einmal für ein Auslandssemester nach Südkorea, denn das bietet nicht nur die Gelegenheit, sich im Rahmen des Studiums noch einmal weiterzuentwickeln, sondern auch die Chance, eine interessante Sprache und Kultur kennenzulernen." Auch der Börsenverein Chemnitz, dem Hofmann seit zwei Jahren vorsitzt, wird seine Aufmerksamkeit in den nächsten Monaten verstärkt fordern. Denn zusammen mit Robby Thiele und einigen anderen Vereinsmitgliedern plant Hofmann das erste Chemnitzer Finanzforum mit zahlreichen Informationen rund um das Thema Börse. Die Arbeit im Verein schätzt Hofmann aber nicht nur wegen der Möglichkeit des Knüpfens wichtiger Wirtschaftskontakte, sondern auch, um wertvolle Erfahrungen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben zu sammeln. "Was den beruflichen Einstieg betrifft, mache ich mir aber grundsätzlich keine Sorgen. Schließlich bildet dafür bereits das Studium der Finanzmathematik in Chemnitz eine sehr gute Grundlage. Hier erfolgreich bestanden zu haben, hebt einen von anderen Bewerbern definitiv ab", konstatiert der Preisträger Hofmann.

(Autorin: Ina Huke)

Katharina Thehos
05.02.2013

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