Mit thermischen Verfahren effizient kühlen
VDI-Fachkonferenz "Wärmeeinsatz zum Kühlen und Klimatisieren" am 14. und 15. Mai 2013 präsentiert die Herausforderungen thermisch erzeugter Kälte - TU-Experte übernimmt in Berlin fachliche Leitung
Technische Kälte wird heute vorwiegend durch den Einsatz von Strom bereitgestellt. Da Elektroenergie wertvoll ist, gibt es viele Bestrebungen, den Bedarf zu reduzieren und insbesondere Spitzenlasten zu vermeiden. Eine Möglichkeit ist, thermische Verfahren zur Kältebereitstellung oder Klimatisierung zu nutzen. Jedoch gibt es zahlreiche Nachteile, die zurzeit einen massiven Einsatz erschweren. Die VDI-Fachkonferenz "Wärmeeinsatz zum Kühlen und Klimatisieren", die erstmalig am 14. und 15. Mai 2013 in Berlin stattfindet, diskutiert Lösungen, um das Verfahren wettbewerbsfähiger zu gestalten.
Unter der fachlichen Leitung von Dr. Thorsten Urbaneck, Bereichsleiter "Thermische Energiespeicher" an der Professur Technische Thermodynamik der Technischen Universität Chemnitz, thematisiert die Konferenz Rahmenbedingungen, Potenziale und die Marktentwicklungen von thermisch angetriebenen Kälteverfahren. Darüber hinaus geben Experten einen Überblick über Betriebserfahrungen mit Ab- und Adsorptionskältemaschinen sowie Dampfstrahlkältesysteme. Im Fokus stehen der wirtschaftliche Einsatz und derzeitige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Dabei betrachten die Referenten Betriebskonzepte mit Kälteanlagen aller Leistungsklassen.
Dr. Urbaneck wird zu "Große Kaltwasserspeicher - Einsatz zur Optimierung der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung" sprechen. Die Motivation zu diesem Forschungsthema kam dem Ingenieur bereits 2003. Damals plante er gemeinsam mit der Stadtwerke Chemnitz AG (heute: eins energie in Sachsen GmbH und Co. KG) den ersten Kurzzeit-Großkältespeichers Deutschlands an der Georgstraße in Chemnitz. Er beinhaltet etwa 3,5 Millionen Liter kaltes Wasser und versorgt viele Abnehmer der Stadt über ein 4,5 Kilometer langes Rohrsystem mit Fernkälte - darunter die Oper, Museen, Einkaufszentren und die Universität. Diesem Pilotprojekt, das noch heute von Urbaneck betreut wird, folgten mittlerweile Speicher in Biberach und Freiburg. Auch am entstehenden Flughafen Berlin Brandenburg setzt man auf Kaltwasserspeicher aus Chemnitz.
Am Tag nach der Veranstaltung, dem 16. Mai 2013, findet ein Spezialtag zum Thema "Solare Kühlung" statt. Manuel Riepl vom Bayerischen Zentrum für angewandte Energieforschung e.V. gibt dabei den Teilnehmern einen Überblick über die Grundlagen der Sorptionskältetechnik und stellt Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen auf.
Programm und Anmeldung http://www.vdi.de/kaelte-klima
Weitere Informationen: VDI Wissensforum Kundenzentrum, Telefon 0211 6214-201, E-Mail wissensforum@vdi.de sowie Dr. Thorsten Urbaneck, Professur Technische Thermodynamik, Telefon 0371 531-32463, E-Mail thorsten.urbaneck@mb.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
26.04.2013