Düster makabre Geschichten, musikalische Sprache und Haikus
Im Rahmen des "Chemnitzer Kultursommers" zur Belebung des Brühls finden vom 3. August bis 1. September wöchentlich Lesungen statt - auch Mitglieder der TU Chemnitz stellen ihre Werke vor
Mitten in Chemnitz liegt ein Stadtviertel, das seinen alten Glanz verloren hat: der Brühl. Um die ehemals beliebte Einkaufsstraße und den zugehörigen Stadtteil wiederzubeleben, findet noch bis 8. September 2013 der "Chemnitzer Kultursommer" statt. Die Organisatoren laden zu Graffitiperformances, Workshops und Konzerten. Außerdem beginnt am 3. August die Lesereihe "Lesungen@Chemnitzer Kultursommer". Diese wurde von Dr. Claudia Feger von der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz organisiert. Sie kennt den Brühl noch aus ihrer Kindheit: "Es war eine Art Klein-Paris, denn hier wohnten und arbeiteten viele Künstler und Kulturschaffende. Kleine Cafés und viele Geschäfte luden zum Verweilen ein. Nach der Wende ist der Boulevard leider in Vergessenheit geraten. Deswegen habe ich mich schon an vielen Belebungsversuchen des Brühl-Boulevards aktiv beteiligt", erklärt sie. Das Gesamtkonzept des "Chemnitzer Kultursommers" möchte beweisen, dass der Brühl sehr viel Potential hat. Diese Auffassung teilt Dr. Feger: "Hier ist Platz für Ideen und Freiräume, sie müssen nur entdeckt werden! Jeder ist herzlich eingeladen, vorbeizukommen und sich zu beteiligen. Ich hoffe, dass die Impulse, die wir mit den Aktionen setzen, zu einer langfristigen Wiederbelebung des Brühls führen."
Aus diesem Grund organisierte Feger die Lesereihe "Lesungen@Chemnitzer Kultursommer". Ein Autorenaufruf erhielt regen Zuspruch, an jedem Wochenende im August wird die Bühne auf dem Brühl Boulevard nun zur Leseplattform. Insgesamt zehn Lesungen können die Zuhörer erleben. Mitglieder und Alumni der TU Chemnitz beteiligen sich ebenfalls am bunten Programm. Organisatorin Claudia Feger ist auch selbst Autorin und liest auf dem Brühl: "Ich möchte bei meiner Lesung am 4. August die Zuhörer zu einer düster-makaberen Kurzgeschichtenreise durch Chemnitz einladen", erklärt sie. Auch eine weitere Dozentin der Philosophischen Fakultät präsentiert eins ihrer Werke. Dr. Ulrike Lynn beschreibt Literatur als "melodische Klangerfahrung". Sie liest am 11. August einen Beitrag zum Thema "Sommer". Doch nicht nur Dozentinnen, sondern auch Studierende der TU Chemnitz tragen ihre Werke vor: Am 25. August liest die "Werkstatt Schreiben" der Philosophischen Fakultät ausgewählte Texte, die im vergangenen Halbjahr entstanden sind. So erwartet die Zuhörer Verschiedenes rund um das Semesterthema "Kindheit". Germanistikstudentin Coretta Storz ist seit einem Seminar fasziniert von der Welt der "Haikus". Sie präsentiert einige der sprachlich verdichteten Kurzgedichte. Und ehemalige Studierende der TU Chemnitz beteiligen sich auch an der Aktion: Felix Kim studierte Anglistik und Politologie und ist nun als freier Autor tätig. Jana Heidler absolvierte ihr Magisterstudium an der TU und arbeitet als Sozialpädagogin, ihr Schwerpunkt liegt auf Horror- und Fantasygeschichten. Anne Bergmann widmete sich auch während ihres Physikstudiums an der TU Chemnitz dem Schreiben, sie liest die Kurzgeschichte "Jazz in Berlin".
Die "Lesungen@Chemnitzer Kultursommer" finden vom 3. August bis 1. September immer Samstag und Sonntag ab 15 Uhr auf dem Brühl Boulevard statt.
Alle Termine sowie weitere Informationen über die Autoren unter http://kultursommer.cc/line-up/
Weitere Informationen erteilt Dr. Claudia Feger, E- Mail claudia.feger@phil.tu-chemnitz.de.
(Autorin: Florentina Liefeith)
Katharina Thehos
30.07.2013