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  • TU-Absolvent Andreas Böhm leitet das Unternehmen Plasmanitriertechnik Dr. Böhm, das seine Mutter 1996 gegründet hat. Foto: Ines Escherich
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Vom Studenten zum Geschäftsführer

Andreas Böhm ist Absolvent der Elektrotechnik und seit 2012 Geschäftsführer der Plasmanitriertechnik Dr. Böhm

Andreas Böhm studierte von 2007 bis 2012 den Diplomstudiengang Elektrotechnik mit der Vertiefung Mikrosystem- und Gerätetechnik. Schon während seines Studiums arbeitete er bereits regelmäßig im Familienunternehmen Plasmanitriertechnik Dr. Böhm mit, das seine Mutter 1996 gegründet hatte. "Plasmanitrieren ist ein Verfahren zur Oberflächenhärtung metallischer Werkstücke und erhöht den Verschleiß- und Korrosionsschutz. Die Prozesstemperaturen sind bei diesem Verfahren niedriger als bei allen anderen Härteverfahren. Werkstücke verziehen sich deutlich weniger, was zu einer hohen Qualität und wenig mechanischer Nacharbeit führt", erklärt Böhm das Kerngeschäft. 2012, nach dem unterwarteten Tod seiner Mutter, die auch an der TU Chemnitz studiert und promoviert hatte sowie Professorin für Werkstoffkunde an der BA Glauchau war, entschied er sich, die Firma als Geschäftsführer zu leiten.

"Die Weiterführung des Familienbetriebs war nach dem Studium für mich nur eine Option für die fernere Zukunft. Ursprünglich sah mein Plan vor, zu promovieren und im Anschluss für einige Jahre in den USA zu arbeiten", sagt Böhm und fügt hinzu: "Aber mittlerweile machen die Eigenverantwortung und die damit verbundene Gestaltung des Unternehmens großen Spaß. Es ergeben sich zwar auch Herausforderungen, da wir uns immer weiter verbessern und weiterentwickeln wollen, aber dadurch bleibt es spannend." Als Geschäftsführer kümmert er sich sowohl um leitende, als auch um technische Aufgaben. Das umfasst unter anderem das Personalwesen, Finanz- und Investitionsplanung sowie die allgemeine Ausrichtung der Unternehmensziele. Der Gegenpart dazu sind die technischen Aufgaben, die die Entwicklung und Wartung der Anlagentechnik auf den Themengebieten Schaltungs- und Sicherheitstechnik, Leistungselektronik oder Mechanik umfasst.

Während seines Studiums an der TU sammelte Böhm im Rahmen eines Praxissemesters bei der Robert Bosch GmbH in Reutlingen auch außerhalb des Familienbetriebs praktische Erfahrung und schrieb in Reutlingen seine Diplomarbeit. "Im Studium habe ich sehr von den kleinen Kursgrößen bei uns in der Elektrotechnik und dem damit verbundenen guten Kontakt zu Professoren und den vielseitigen Ausrichtungen der gewählten Vertiefung profitiert. Man war als Student keine gesichtslose Nummer", erzählt Böhm und ergänzt: "Ich denke, man muss seine Stärken halbwegs kennen, sich stets in Frage stellen und versuchen, das Beste aus dem Studium zu machen. Das Studium ist nur das Handwerkszeug, der anspruchsvolle Teil kommt danach. Und Lebenspläne ändern sich, so ja auch bei mir."

In diesem Jahr war das Unternehmen zum ersten Mal auf der Hannover Messe vertreten und stellte eine Neuentwicklung vor, die den Energieeinsatz beim Härten von Oberflächen von Stahlbauteilen senken soll. "Wir konnten viele Kontakte zu Interessenten knüpfen und unser Unternehmen und unsere Neuentwicklung vorstellen, auch wenn ich am Messestand schon manchmal für den Lehrling und nicht für den Geschäftsführer gehalten wurde", sagt Böhm mit einem Schmunzeln.

(Autorin: Damaris Diener)

Katharina Thehos
12.05.2014

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