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Auf Spurensuche in Pritzwalk

Katja Rosenbaum studierte an der TU Geschichte und Interkulturelle Kommunikation und ist seit April 2014 Museumleiterin in Pritzwalk

Die TU-Absolventin Katja Rosenbaum ist seit April 2014 Museumsleiterin im Stadt- und Brauereimuseum im brandenburgischen Pritzwalk. „Ich bin vor vier Jahren mit meinem Mann in die Region gekommen und es hat mir von Anfang an gefallen, sodass ich mir vorstellen konnte, einige Jahre hier mit meiner Familie zu leben und auch zu arbeiten. Durch Bekannte erfuhr ich von der vakanten Museumsleiterstelle und habe mich dann einfach beworben“, erzählt die 36-Jährige.

Rosenbaum absolvierte von 2002 bis 2008 das Magisterstudium der Neueren und Neuesten Geschichte, Geschichte des Mittelalters und Interkulturellen Kommunikation. Das Studium hatte sie tatsächlich mit dem Gedanken begonnen, später in einem Museum zu arbeiten. Während der Studienjahre fand sie aber großen Gefallen am wissenschaftlichen Arbeiten und wollte dies zumindest für einige Jahre ausprobieren, sodass sie von 2009 bis 2014 an der Professur Europäische Regionalgeschichte an der TU Chemnitz als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Während des Studiums engagierte sie sich als Mitglied der studentischen Fachgruppe Geschichte und war Mitglied im Fachschaftsrat und Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät. Außerdem arbeitete sie als Hilfskraft am Institut für Europäische Geschichte an verschiedenen Professuren. In den Jahren 2004 und 2005 zog es die gebürtige Marienbergerin in kältere Gefilde und sie verbachte jeweils ein Auslandssemester an der Universität Oslo in Norwegen und an der Universität Aarhus in Dänemark, wo sie die beiden Sprachen sprechen und lieben lernte. 2007 orientierte sich Rosenbaum noch einmal gen Norden, wo sie ein Praktikum an der deutschen Botschaft in Kopenhagen machte.

Ihre jetzige Arbeit als Museumsleiterin beschreibt die TU-Absolventin als sehr abwechslungsreich und vielseitig. „Ich befinde mich an einer Schnittstelle zwischen der Stadt, dem Trägerverein des Museums, der breiten städtischen Öffentlichkeit, einem historisch interessierten Fachpublikum und natürlich den eigenen Interessen und Gestaltungsvorstellungen – dieses Spannungsfeld stellt einen quasi täglich vor neue Herausforderungen“, so Rosenbaum. Als Museumsleiterin ist Katja Rosenbaum für die Betreuung und Erweiterung der Sammlung sowie deren Dokumentation und Digitalisierung zuständig, aber auch die Aufbereitung des Fundus und die Konzeption von Ausstellungen und die Forschung zur Lokal- und Regionalgeschichte gehören dazu. „Die Aufgabe, dieses Haus zu leiten und die Aussicht, mit dem Ausbau der ehemaligen Tuchfabrik der Familie Quandt in den nächsten Jahren noch einmal doppelt so viel Fläche zum Museum hinzu zu bekommen und die dortige Ausstellung völlig von Grund auf konzipieren zu können, ist großartig“, sagt Rosenbaum. Zwei Projekte, an denen das Museum beteiligt ist und die mit Schulen aus der Umgebung zusammenarbeiten, liegen ihr besonders am Herzen. „Im Moment sind wir gemeinsam mit dem örtlichen Gymnasium dabei, die AG Stadtgeschichte wiederzubeleben. Dort sollen sich die Schüler der Oberstufe auf eine ungezwungene Weise vertieft mit Themen der Stadt- und Regionalgeschichte beschäftigen und nebenbei im kleinen Rahmen ein wenig das methodische Handwerkszeug eines künftigen Historikers erwerben – erleben, was es heißt, konkret zu forschen, im Archiv zu arbeiten oder an der Vorbereitung von Ausstellungen mitzuarbeiten“, erklärt Rosenbaum das neueste Projekt. Das zweite Projekt, an dem das Museum in Pritzwalk beteiligt ist, heißt „Spurensicherung 1945“ und soll ebenfalls in Zusammenarbeit mit Schulen stattfinden. „Das Ziel ist es, Zeitzeugen zu den Ereignissen der letzten Kriegsmonate auf lokaler und regionaler Ebene zu befragen, die Ergebnisse zu dokumentieren und später auch zu präsentieren“, so Rosenbaum.

Praktikanten sind im Museum in Pritzwalk immer willkommen, idealerweise Studenten im fortgeschrittenen Geschichts-Studium, aber auch historisch Interessierte anderer Studiengänge. Ein ernsthaftes Interesse am historischen Arbeiten, die Fähigkeit, mit Stress umzugehen und pragmatisches Denken sollten die Bewerber für den Museumsjob auf jeden Fall mitbringen, wie Rosenbaum erklärt.

(Autorin: Damaris Diener)

Katharina Thehos
26.06.2014

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