Ein Schaufenster für Spitzenforschung zu multifunktionalem Leichtbau
Grundstein für neue Forschungshalle des Bundesexzellenclusters MERGE wurde gelegt - Kosten des gesamten MERGE-Forschungskomplexes betragen 30 Millionen Euro

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Das Setzen der Grundsteinplatte, fachmännisch begleitet von einem Kranführer, war der Höhepunkt der feierlichen Grundsteinlegung. Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland (v.l.), der Chemnitzer Niederlassungsleiter des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Peter Voit, TU-Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl und Dr. Henry Hasenpflug (r.), Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, verfolgten in sicherem Abstand das Geschehen. Alle Fotos: Steve Conrad -
Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland formulierte mit Blick auf die ausgehobene Baugrube zu Beginn der Grundsteinlegung ein Kompliment: "Bisher verlief hier alles sehr schnell und reibungslos." -
Etwa 100 Gäste waren der Einladung zur Grundsteinlegung gefolgt. -
Dr. Henry Hasenpflug, Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, versicherte, dass der MERGE-Forschungskomplex auch eine neue Anwendungsplattform für Firmen der Wissenschaftsregion Chemnitz wird. -
Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl (l.) dankte Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland für die Unterstützung von Bauvorhaben durch den Freistaat Sachsen. Er überreichte eine preisgekrönte Bildmontage der TU-Studentin Kathrin Allmaier, die mit diesem Bild des Physikgebäudes 2014 eine TOP-50-Platzierung bei einem der weltweit größten Fotowettbewerbe erreichte. Prof. Unland versprach, dass dieses Bild in seinem Ministerium einen Ehrenplatz erhält. -
Der Chemnitzer Niederlassungsleiter des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Peter Voit (v.l.), füllte mit Unterstützung von Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl und Dr. Henry Hasenpflug, Staatssekretär des SMWK, die Kassette mit Zeitdokumenten, darunter die heutige Ausgabe der Freien Presse, die aktuelle Ausgabe des Universitätsmagazins "TU-Spektrum", ein Münzsatz und die Grundsteinlegungsurkunde. -
Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland versenkte die Kassette im Anschluss bei strömendem Regen in die Grundsteinplatte. -
Auch Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl überbrachte mit drei Hammerschlägen - symbolisch für jeden Bauabschnitt des Forschungskomplexes - seine guten Wünsche für den Bau. Prof. Dr. Lothar Kroll (r.), Sprecher des Bundesexzellenzclusters MERGE, sehnt den Augenblick der Einweihung bereits jetzt herbei. -
Danach wurde die Grundsteinplatte unter den neugierigen Blicken vieler Gäste gesetzt. -
Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig wünschte dem auch für die Stadt Chemnitz so wichtigen Bauvorhaben einen guten Verlauf. -
So sieht die Forschungshalle, die nun auf dem Campus an der Reichenhainer Straße entsteht, in den Plänen der Architekten aus. Zwei weitere Bauabschnitte mit dem Neubau eines Labor- sowie eines Bürogebäudes schließen sich an. Abbildung: LUDES Generalplaner GmbH -
Das Baufeld des Forschungskomplexes des Bundesexzellenzclusters MERGE befindet sich unmittelbar hinter dem Hörsaalgebäude bzw. neben dem Weinhold-Bau und dem eniPROD-Bürogebäude. Foto: Dirk Hanus
An der Technischen Universität Chemnitz ist am 30. Juni 2014 der Grundstein für die neue Forschungshalle des Bundesexzellenzclusters "MERGE - Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen" gelegt worden. Damit wurde der Startschuss für den ersten Bauabschnitt des Neubaukomplexes gegeben. Zwei weitere Bauabschnitte mit dem Neubau eines Labor- sowie eines Bürogebäudes sind geplant. Im Beisein von etwa 100 Gästen hinterlegten der Sächsische Staatsminister der Finanzen, Prof. Dr. Georg Unland, und Dr. Henry Hasenpflug, Staatssekretär im Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, gemeinsam mit Prof. Dr. Arnold van Zyl, Rektor der TU Chemnitz, die Grundsteinlegungsurkunde auf dem Baufeld an der Reichenhainer Straße.
Minister Unland: "Der Exzellenzcluster MERGE ermöglicht der TU Chemnitz international herausragende Forschungsleistungen in einer der Schlüsseltechnologien der Zukunft, dem Leichtbau. Dies kann nur bei einer modernen baulichen und technischen Ausstattung des Campus gelingen. Mit der neuen Forschungshalle schafft der Freistaat die baulichen Voraussetzungen, damit an der TU Chemnitz exzellente Forschungsergebnisse mit MERGE erreicht werden." Der Minister richtete den Wunsch an die Wissenschaftler, dass ihre Ergebnisse anschließend möglichst schnell wirtschaftlich verwertet werden - auch in Sachsen. Er sei sich sicher, dass von MERGE ein wesentlicher Technologieschub ausgehen werde.
Staatssekretär Hasenpflug: "In direkter Nachbarschaft zum Hörsaalgebäude, dem Weinhold-Bau und dem Gebäude des Spitzenclusters eniPROD der TU Chemnitz sowie den Forschungseinrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft entsteht eine ganz besondere Brücke zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung sowie dem universitären Studium auf höchstem Niveau." Der Standort Chemnitz werde mit dem Forschungskomplex deutlich an internationaler Sichtbarkeit gewinnen.
"Wir sind froh, dass die Wissenschaftler des Bundesexzellenzclusters MERGE nun bald die für sie notwendigen Arbeitsbedingungen erhalten und damit die Forschungsschwerpunkte unserer Universität weiter gestärkt werden können", sagt Prof. Dr. Arnold van Zyl, Rektor der TU Chemnitz, und ergänzt: "Damit bekommt das auch für die wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen so wichtige Projekt einen weithin sichtbaren exzellenten baulichen Rahmen auf dem Campus unserer Universität."
Der geplante Forschungskomplex besteht aus drei zusammenhängenden Einzelgebäuden. Diese sind als separate Brandabschnitte voneinander getrennt, jedoch funktional miteinander verbunden. In der mittleren Halle wird das Kernstück der neuen Forschungseinrichtung, die sogenannte MERGE-Maschine, untergebracht. Dabei handelt es sich um eine neu entwickelte Fertigungsstrecke für Kunststoffteile. Um diese von außen sichtbar zu machen, erhält die Westfassade der Forschungshalle eine Verglasung und wird damit zum "Schaufenster" auf dem Universitätscampus. In den beiden anderen Gebäuden werden Versuchs- und Forschungsstrecken, Lagerflächen und funktionale Räume untergebracht.
Unter der Projektleitung der Chemnitzer Niederlassung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) entsteht eine Nutzfläche von insgesamt knapp 3.200 qm. Die Fertigstellung der Forschungshalle, die mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert werden soll, ist für März 2015 geplant. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt betragen rund 12,6 Millionen Euro. In den Bauabschnitten zwei und drei des MERGE-Forschungskomplexes sollen zudem zwischen 2015 und 2018 ein Laborgebäude (inklusive Reinraum) mit rund 1.100 Quadratmetern Hauptnutzfläche und geplanten Baukosten von 7,4 Millionen Euro sowie ein Bürogebäude errichtet werden, für das Baukosten von 10 Millionen Euro veranschlagt sind und das weitere Flächen im Umfang von etwa 2.200 Quadratmetern schaffen soll.
Stichwort: Bundesexzellenzcluster MERGE
Mit dem Bundesexzellenzcluster "Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen" (MERGE) zählt die Technische Universität Chemnitz zu den Gewinnern der Bundesexzellenzinitiative. In dem bundesweit einzigartigen Projekt arbeiten etwa 100 Wissenschaftler an einer Technologiefusion im Leichtbau. Ihr gemeinsames Ziel ist es, heute noch getrennte Fertigungsprozesse bei der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen wie Textilien, Kunststoffe und Metalle zusammenzuführen. Mehrkomponentenbauteile können dann in Großserie kostengünstiger und energieeffizienter produziert werden. Multifunktionalität soll künftig nur in einem Verarbeitungsschritt entstehen. Der Bundesexzellenzcluster wurde bereits 2012 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder an der TU Chemnitz eingerichtet. Er wird bis 2017 mit 34 Millionen Euro gefördert.
Ein TV-Beitrag zur Grundsteinlegung findet sich im YouTube-Kanal der TU Chemnitz.
Weitere Informationen: http://www.tu-chemnitz.de/MERGE/index.php.de
Mario Steinebach
30.06.2014