Ausgezeichnete Forschungsarbeit
Maschinenbauer der TU Chemnitz erhielten für ihre Forschung zur Kombination von Reib- und Formschluss den Best Paper Award der International Conference on Technology of Plasticity
Im japanischen Nagoya wurden die Professuren Konstruktionslehre und Virtuelle Fertigungstechnik der Fakultät für Maschinenbau mit ihrem gemeinsamen Beitrag „Steel-Aluminum Knurled Interference Fits: Joining Process and Load Characteristics” von der internationalen Jury mit dem Best Paper Award ausgezeichnet. Auf der International Conference on Technology of Plasticity (ICTP), die als die bedeutendste Tagung im Bereich der Umformtechnik gilt und auch als „The Olympics of Metal Forming“ bezeichnet wird, konnten Prof. Dr. Birgit Awiszus von der Professur Virtuelle Fertigungstechnik und Michael Lätzer von der Professur Konstruktionslehre Ende Oktober 2014 die Ehrung für ihre hervorragende wissenschaftliche Veröffentlichung entgegennehmen. „Dass aus über 400 reviewed papers unser Beitrag für den Best Paper Award ausgewählt wurde, ist nicht nur sehr erfreulich, sondern es ist auch eine schöne Anerkennung, wenn die internationale Jury die Arbeit aus Chemnitz so würdigt“, freute sich Prof. Awiszus.
Der Beitrag entstand im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Gemeinschaftsvorhabens der beiden Professuren. Unter der Leitung von Prof. Dr. Erhard Leidich und Prof. Awiszus wurden in dem DFG-Projekt „Simulationsgestützte Auslegung des Fügeprozesses und Untersuchung des Übertragungsverhaltens von Welle-Nabe-Verbindungen mit gerändelter Welle“ die Grundlagen zum Füge- und Lösevorgang sowie der Torsionsmomentübertragung von Stahl-Aluminium Rändelpressverbänden erforscht. Unter dem Zusammenwirken von Ressourceneffizienz und Leichtbau sowie der damit verbundenen Forderung nach neuartigen Werkstoffkombinationen und Verbindungstechniken, entwickelten die beiden Professuren einen neuartigen reibformschlüssigen Rändelpressverband.
Durch die Kombination von Reib- und Formschluss entsteht eine in ihren Eigenschaften hybride reibformschlüssige Welle-Nabe-Verbindung. Dabei wird eine im Allgemeinen härtere und über den Umfang profilierte Welle in eine weichere Nabe mit kreisrunder Bohrung längseingepresst. Durch den Fügevorgang wird die Profilierung bzw. die Verzahnung der Welle ohne Verringerung des Traganteils in der Nabe abgebildet. Die durchgeführten experimentellen und numerischen Untersuchungen bestätigten dabei die hohe Übertragungsfähigkeit dieser Verbindung.
Neben diesem Beitrag stellten Dr. Carolin Binotsch und Dr. Sebastian Härtel ebenfalls ihre neuesten Forschungsergebnisse aus dem Sonderforschungsbereich 692 (HALS) zum Thema „Hybridschmieden von Aluminium-Magnesium Werkstoffverbunden“ sowie zu zwei an der Professur Virtuelle Fertigungstechnik neu entwickelten Verfahren mit dem Beitrag „Numerische und experimentelle Untersuchungen zum Unrunddrücken und Rotationsschwenkbiegen“ dem internationalen Publikum vor.
Weitere Informationen erteilen die Professur Konstruktionslehre und die Professur Virtuelle Fertigungstechnik.
Das veröffentlichte Paper ist unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1877705814015471 erhältlich.
(Autoren: Dr. Carolin Binotsch und Michael Lätzer)
Katharina Thehos
02.12.2014