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Zwischen der klassischen Chemie und dem Chemie-Ingenieurwesen

Elf Fragen an Prof. Dr. Klaus Stöwe, der seit April 2014 Inhaber der Professur Chemische Technologien ist

  • "Speziell hier in Chemnitz soll Chemische Technologie als Prozess der Materialherstellung verstanden werden", sagt Prof. Dr. Klaus Stöwe. Zur Ausstattung seiner Professur gehört ein Chemspeed Accelerator SLT 109 Robotic Parallel Synthesizer, der zur parallelen, automatisierten Durchführung komplexer Syntheseschritte bei der Herstellung chemischer Verbindungen und Materialien eingesetzt wird. Foto: Steve Conrad

Prof. Dr. Klaus Stöwe (52) ist seit April 2014 Inhaber der Professur Chemische Technologien an der Fakultät für Naturwissenschaften. In elf Antworten gibt er den Lesern von „Uni aktuell“ Einblicke in seinen Werdegang, seine Ziele und seine Zeit in Chemnitz.

Was versteht man eigentlich unter chemischen Technologien?

Chemische Technologien stehen zwischen der klassischen Chemie und dem Chemie-Ingenieurwesen. Speziell hier in Chemnitz soll Chemische Technologie als Prozess der Materialherstellung verstanden werden. Ausgehend von der Idee über Grundlagenforschung bis hin zu anwendungsorientierter Forschung soll die Kompetenz der Professur im Bereich der Funktionsmaterialien mit breiten Anwendungsfeldern liegen. Die Professur hat damit eine Brückenfunktion sowohl zwischen den verschiedenen Fachrichtungen als auch zwischen den Grundlagen und Anwendungen von Funktionsmaterialien.

Die TU Chemnitz ist für mich als Professor die richtige Wahl, weil…

…sie ein Netzwerk mit vielen Chancen und Kompetenzen darstellt.

Stellen Sie uns kurz Ihre akademische Laufbahn vor.

Ich studierte an der Universität Erlangen-Nürnberg Chemie und wurde dort 1990 auch promoviert. Anschließend war ich an der Universität des Saarlandes tätig. Gastaufenthalte führten mich an die University of Oregon in den USA und an das Max-Planck-Institut für Festkörperforschung nach Stuttgart. Seit Januar 2007 war ich außerplanmäßiger Professor an der Universität des Saarlandes, wo ich im November 2010 Akademischer Direktor in der Fachrichtung Technische Chemie wurde. In der Zeit von November 2012 bis März 2014 hatte ich die Vakanzvertretung für den Lehrstuhl Technische Materialchemie in Saarbrücken inne.

Beschreiben Sie Ihre Studienzeit in maximal 15 Worten.

Völlig überfüllte Hörsäle und Praktika, aber noch viel mehr Studienfreiheiten als heute.

Hatten Sie während Ihrer Studienzeit Vorbilder, die Sie zur wissenschaftlichen Karriere ermutigt haben?

Die Physiker Werner Heisenberg und Paul Dirac, die schon in jungen Jahren revolutionierende Theorie aufstellten und dafür mit Nobelpreisen geehrt worden sind.

Was geben Sie jungen Studierenden und Absolventen mit auf den Weg?

Sich vor der Aufnahme eines Studienfachs genügend Zeit zu nehmen, sich über ihr zukünftiges Berufsziel klar zu werden und ihre Vorstellungen dazu möglichst auch durch ein Praktikum zu überprüfen.

Was möchten Sie künftig in der Lehre erreichen?

Unseren Studenten eine solide Grundausbildung in Technischer Chemie geben, sie von der Notwendigkeit einer intensiven Versuchsplanung überzeugen und sie auf ihren späteren Kontakt mit Hochdurchsatztechnologien in der Industrie vorbereiten.

Welche Impulse setzen Sie in der Forschung an der TU Chemnitz?

Beispielsweise bei der Entwicklung besonders energieeffizienter chemischer Herstellungsverfahren für Materialien oder der Anwendung effizienter paralleler Charakterisierungsmethoden für Materialien.

Es gibt rund 45.000 Professoren an deutschen Hochschulen. Was hebt Sie ab?

Der Einsatz von Hochdurchsatztechnologien für die Entdeckung und Optimierung von Materialien und die Entwicklung von Hochdurchsatzversuchsmodulen für Praktika an Hochschulen.

Welchen Ort in Chemnitz zeigen Sie Gästen am liebsten?

Die Villa Esche oder das Museum Gunzenhauser.

Wie bringen Sie sich ins Leben der Stadt ein?

Durch eingeworbene Drittmittel schaffe ich Arbeitsplätze in Chemnitz.

Weitere Informationen zur Professur: https://www.tu-chemnitz.de/chemie/tech/

Katharina Thehos
04.12.2014

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