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Die Individualität menschlichen Verhaltens und Erlebens

Elf Fragen an Prof. Dr. Anja Strobel, die seit April 2014 Inhaberin der Professur Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik ist

Prof. Dr. Anja Strobel (39) ist seit April 2014 Inhaberin der Professur Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik an der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften. In elf Antworten gibt sie den Lesern von „Uni aktuell“ Einblicke in ihren Werdegang, ihre Ziele und ihre Zeit in Chemnitz.

Was versteht man eigentlich unter Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik?

In diesem Bereich geht es um die Beschreibung, Erklärung und Vorhersage individueller Einzigartigkeit sowie individueller Unterschiede menschlichen Verhaltens und Erlebens. Wir beschäftigen uns mit der Frage, welche Persönlichkeits- und Leistungsmerkmale Menschen charakterisieren, wie wir diese erfassen können und welche praktische Bedeutung sie haben.

Die TU Chemnitz ist für mich als Professorin die richtige Wahl, weil…

...ich mich in der Stadt und dem Institut mit meinen Kollegen, Mitarbeiterinnen und den Studierenden ausgesprochen wohl fühle, die Universität mit ihrer großen Anwendungsorientierung hervorragend zu meiner Arbeit passt und ich mit diesem Standort sehr gut meine Arbeit und mein Familienleben vereinbaren kann.

Stellen Sie uns kurz Ihre akademische Laufbahn vor.

Nach meinem Studium und der Promotion an der TU Dresden habe ich Erfahrungen mit einer Professurtätigkeit als Juniorprofessorin und bei zwei Vertretungsprofessuren sammeln können. Inhaltlich habe ich mich zunächst mit eignungsdiagnostischen Fragen beschäftigt, konkret mit der Konstruktion und Anwendung möglichst aussagekräftiger und fairer Personalauswahl und -entwicklungsverfahren. Nach meiner Promotion habe ich dann meinen Fokus stärker auf Persönlichkeitsmerkmale gerichtet, die im schulischen und beruflichen Kontext besonders relevant sein sollten und beschäftige mich nun mit deren Erfassung und Auswirkungen.

Beschreiben Sie Ihre Studienzeit in etwa 15 Worten.

Eine gute Zeit haben, Erfahrungen sammeln, mit Freunden lernen, leben, feiern, Begeisterung entwickeln, einen eigenen Weg finden ...

Hatten Sie während Ihrer Studienzeit Vorbilder, die Sie zur wissenschaftlichen Karriere ermutigt haben?

Mein Doktorvater hat mich sehr ermutigt und nie einen Zweifel daran gelassen, dass er mich für diesen Weg geeignet hält. Das hat mich sehr bestärkt, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen.

Was geben Sie jungen Studierenden und Absolventen mit auf den Weg?

Genießen Sie die Studienzeit, arbeiten Sie zusammen, machen Sie auch Dinge abseits vorgeschriebener Studienpläne und wählen Sie Praktika, Stellen etc. nicht nur danach aus, ob sie praktisch oder gut für den Lebenslauf sind, sondern tun Sie etwas, was Sie wirklich fesselt!

Was möchten Sie künftig in der Lehre erreichen?

Ich hoffe, dass ich die Studierenden von den Fächern, die ich lehre, begeistern kann. Ich möchte Austausch und kritisches Denken, kein reines Auswendiglernen. Ich möchte erreichen, dass die Studierenden die gelernten Inhalte auch tatsächlich in ihrer späteren Tätigkeit nutzen können.

Welche Impulse setzen Sie in der Forschung an der TU Chemnitz?

Ich beschäftige mich mit zwei Schwerpunkten, die ich an der TU Chemnitz und mit Praxispartnern aus der Region gern intensiv weiterverfolgen möchte. Zum einen interessiert uns ein Persönlichkeitsmerkmal, welches mit „Freude am Denken“ beschrieben werden kann. Wir untersuchen hier zum Beispiel, inwiefern bei Kindern und Jugendlichen die Ausprägung dieses Merkmals zu Schulerfolg, aber auch zum Wohlbefinden in der Schule beiträgt und möglicherweise ein wichtiger Prädiktor in der Schullaufbahnberatung sein könnte. Zum anderen beschäftigen wir uns mit der Frage, was moralisches Handeln in Organisationen bedingt und welche Persönlichkeitsmerkmale von Führungskräften und Mitarbeitern hierfür förderlich sind.

Es gibt rund 45.000 Professoren an deutschen Hochschulen. Was hebt Sie ab?

Darüber habe ich noch nicht nachgedacht – derzeit freue ich mich, dass ich zu dieser Gruppe gehöre :-) und möchte dem, was inhaltlich und persönlich mit einer Professur verbunden ist, gern gerecht werden.

Welchen Ort in Chemnitz zeigen Sie Gästen am liebsten?

Da gibt es mehr als einen Ort: den Schlossteich, Rabenstein, das Museum Gunzenhauser oder das Industriemuseum, um nur einige zu nennen. Für leckeres Essen führe ich Gäste gern ins „Janssen“, „La Bouchée“ oder die „Villa Esche“ aus.

Wie bringen Sie sich ins Leben der Stadt ein?

Schwer zu sagen, derzeit wahrscheinlich vor allem durch meine Kaufkraft ;-). Perspektivisch hoffe ich, dass ich einerseits durch Tagungen o.ä. Besucher davon überzeugen kann, dass sich ein Aufenthalt in Chemnitz aus vielen Gründen lohnt, sodass ich vielleicht mit dazu beitragen kann, noch mehr Leben in die Stadt zu bringen. Andererseits würde ich mich freuen, wenn die Ergebnisse unserer Arbeit direkt in Chemnitzer Schulen und Unternehmen umgesetzt würden.

Weitere Informationen zur Professur: https://www.tu-chemnitz.de/hsw/psychologie/professuren/ppd/

Katharina Thehos
14.01.2015

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