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Wechselwirkung von Licht mit Festkörpern in Experiment und Simulation

Elf Fragen an Prof. Dr. Carsten Deibel, Inhaber der Professur Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Optik und Photonik kondensierter Materie, insbesondere für Sensorik und Analytik

Prof. Dr. Carsten Deibel (39) ist seit März 2014 Inhaber der Professur Experimentalphysik mit dem Schwerpunkt Optik und Photonik kondensierter Materie, insbesondere für Sensorik und Analytik an der Fakultät für Naturwissenschaften. In elf Antworten gibt er den Lesern von „Uni aktuell“ Einblicke in seinen Werdegang, seine Ziele und seine Zeit in Chemnitz.

Was versteht man eigentlich unter Optik und Photonik kondensierter Materie?

Die Optik und Photonik kondensierter Materie ist ein Teilgebiet der Festkörperphysik. Wir untersuchen die grundlegende Wechselwirkung von Licht mit Festkörpern, insbesondere Halbleitern, mit geeigneten Experimenten und teilweise auch Simulationen. Diese Untersuchungen sind wichtig für die Entwicklung von Anwendungen. So gehören zu unseren Forschungsinteressen vor allem neuartige Solarzellen, die Licht in elektrische Energie umwandeln, sowie Leuchtdioden, die im umgekehrten Prozess durch Stromfluss zu leuchten beginnen.

Die TU Chemnitz ist für mich als Professor die richtige Wahl, weil…

…es hier ausgezeichnete Forschungs- und Kooperationsmöglichkeiten gibt.

Stellen Sie uns kurz Ihre akademische Laufbahn vor.

Ich habe an den Universitäten Bochum und Sussex (in Brighton, UK) Physik studiert und in Oldenburg zu Untersuchungen an anorganischen Solarzellen promoviert. Während einer zweijährigen Postdoc-Zeit am Interuniversity Microelectronics Centre (IMEC) in Belgien fing ich mit organischen Halbleitern an. Bevor ich schließlich im März 2014 nach Chemnitz kam, war ich fast neun Jahre Gruppenleiter an der Universität Würzburg, Thema: Organische Solarzellen. Dort habilitierte ich 2011.

Beschreiben Sie Ihre Studienzeit in maximal 15 Worten.

Richtig Spaß machte das Physikstudium als ich im dritten Studienjahr erstmals selbsttätig experimentierte und simulierte.

Hatten Sie während Ihrer Studienzeit Vorbilder, die Sie zur wissenschaftlichen Karriere ermutigt haben?

Es gab historische Personen, die mich faszinierten, wie Einstein, Feynman oder Gauß, aber eine Ermutigung brauchte ich eigentlich nicht.

Was geben Sie jungen Studierenden und Absolventen mit auf den Weg?

Wenn man etwas Neues finden oder schaffen will, muss man neugierig sein, den „Stand der Kunst“ sehr gut kennen, und kritisch – auch zu sich selbst – bleiben.

Was möchten Sie künftig in der Lehre erreichen?

Mir ist wichtig, dass die Studenten eine solide Wissensbasis bekommen und sie zu kritischen Fragen und selbständigem Arbeiten ermutigt werden.

Welche Impulse setzen Sie in der Forschung an der TU Chemnitz?

Wir untersuchen grundlegende Prozesse der Licht-Materie-Wechselwirkung in der Zeitdomäne und im Gleichgewicht durch die gezielte Kombination von meist selbstgebauten Experimenten und meist selbstentwickelten Simulationen. In Hinblick auf die Anwendung kooperieren wir aber beispielsweise sehr gerne mit den Kollegen aus der Print- und Medientechnik zu gedruckten Solarzellen. In Chemnitz bieten sich erfreulicherweise sehr relevante Kooperationsmöglichkeiten.

Es gibt rund 45.000 Professoren an deutschen Hochschulen. Was hebt Sie ab?

Viele Professoren können viele interessante Problemstellungen bearbeiten. Unsere Schwerpunkte ergänzen sich sehr gut mit denen von Kollegen vor Ort und auch an anderen Hochschulen und Instituten.

Welchen Ort in Chemnitz zeigen Sie Gästen am liebsten?

Besonders interessant finde ich die Gründerzeitvillen am Kaßberg sowie den Schloßberg und den Rabensteiner Wald. Für Familien mit Kindern finde ich den Küchwaldpark mit der Parkeisenbahn schön. Jahreszeitabhängig: Stadtzentrum mit Weihnachtsmarkt.

Wie bringen Sie sich ins Leben der Stadt ein?

Bisher noch nicht, derzeit hat der Aufbau meiner Gruppe Vorrang.

Weitere Informationen zur Professur: https://www.tu-chemnitz.de/physik/OPKM/groupmembers_opkm.php

Katharina Thehos
26.01.2015

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