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Mit praktischer Erfahrung punkten

Der Informatiker André Langer kehrt zehn Jahre nach seinem Studienabschluss gezielt nochmal zurück an die TU Chemnitz

Von sich selbst sagt er, er ist ein Problemlöser, muss immer in Bewegung bleiben und sich neue Aufgaben suchen. Wirft man einen Blick auf seinen Werdegang, bestätigt sich dieser Eindruck. Zu Schulzeiten bereits Sachsensieger bei „Jugend forscht“, mehrere Projekte als Stipendiat sowie ein Auslandsaufenthalt an der University of California. Seit Mai diesen Jahres ist der Diplom-Informatiker André Langer wieder für die TU tätig, als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Verteilte und Selbstorganisierende Rechnersysteme, geführt von Prof. Dr. Martin Gaedke. Er war es auch, der Langer den entscheidenden Tipp gab, um noch einmal den Weg an die Uni zurück zu finden. „Zum einen gab es da das Gefühl, eine neue Herausforderung anzugehen, die mich im Leben weiter voranbringt. Gleichzeitig erhielt ich von meinem damaligen Betreuer Prof. Gaedke eher zufällig den Hinweis, dass demnächst ein neues Forschungsprojekt anläuft, was für mich sofort spannend klang und auch die Aussicht auf eine spätere Promotion bot“, schildert der gebürtige Chemnitzer und ergänzt: „Außerdem wusste ich natürlich um die guten Forschungsbedingungen in Chemnitz und habe mich, ohne groß zu zögern, dafür entschieden.“

Den Grundstein für seine gegenwärtige Tätigkeit legte André Langer ebenfalls an der TU. Von 2002 bis 2007 studierte er Angewandte Informatik mit der Vertiefungsrichtung Medieninformatik mit Diplomabschluss und Prädikat „sehr gut“. An seine Studienzeit in seiner Heimatstadt erinnert sich der ehemalige Stipendiat der Stiftung der Deutschen Wirtschaft sehr gerne: „Mein Studium an der TU Chemnitz war rückblickend super. Es gab bei uns sehr viele Freiheiten, was für Vertiefungsrichtungen man wählen konnte, die Betreuung war gut, und der Campus groß genug, dass man immer wieder engagierte Leute für neue Ideen finden konnte“, so Langer.

Auch wenn sich der Informatiker auf lange Sicht durchaus eine Arbeit in der Forschung vorstellen konnte, drehte er der Universität nach erfolgreichem Studium den Rücken. Nach dem intensiven theoretischen Input des universitären Alltags drängte es André Langer zunächst in die freie Wirtschaft, um Erfahrung zu sammeln und sein Wissen praktisch anwenden zu können. „Ich hatte die einmalige Möglichkeit, in der Medienbranche für regionale Fernseh- und Radioveranstalter in ganz Deutschland zu arbeiten und als Verantwortlicher mit einem großartigen Team Nachrichten-Portale zu bauen und zu betreuen, die täglich von mehreren zehntausend Menschen genutzt und geliebt wurden“, berichtet Langer von seiner Tätigkeit der letzten Jahre. Den Kontakt zur TU hatte er dabei nie wirklich verloren. Als Industriepartner arbeitete er in verschiedenen Projekten weiterhin mit der TU Chemnitz und anderen Institutionen wie der Sächsischen Landesmedienanstalt zusammen, um neue innovative Formen der Mediennutzung und Digitalisierung zu untersuchen.

Langers gegenwärtige Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Verteilte und Selbstorganisierende Rechnersysteme beschäftigt sich mit Linked Enterprise Data Services (LEDS). Dafür arbeitet die Professur in einem sogenannten Wachstumskern-Bündnis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Grundlage für André Langers Arbeit ist das World Wide Web und das Ziel, die immer größer werdende Menge an darin existierenden Datenbeständen industriell nutzbar zu machen. „Für Unternehmen entscheidet die Vielzahl an Daten zunehmend über ihren Geschäftserfolg. Man spricht hier häufig auch einfach nur von Big Data. Firmen müssen in der Lage sein, verfügbare Datenbestände nicht nur effizient zu finden, sondern auch hinsichtlich ihrer Daten-Qualität für eigene Anforderungen zu bewerten und sie mit einem Mehrwert in ihren bestehenden Infrastrukturen zu nutzen. Wir bauen Lösungen, um Daten fit für das Geschäftsleben zu machen“, erklärt der Informatiker den Inhalt seiner Arbeit näher. In Kooperation mit mehreren anderen sächsischen Industriepartnern und Forschungseinrichtungen forscht die Professur an Lösungen für diese Thematik.

Auch wenn André Langer aktuell mehr als zufrieden mit seiner Beschäftigung ist, hat er sich für die Zukunft wieder ein großes Ziel gesetzt: „Ganz klar die Promotion. Die Voraussetzungen hierfür sind in Chemnitz hervorragend.“ Dabei will Langer seinen Praxishintergrund nutzen und Lösungen für Industrie-Unternehmen präsentieren, die durch zunehmende Digitalisierung und globale Kollaboration herausgefordert werden. „Wenn ich mich daneben auch innerhalb der TU Chemnitz noch engagieren kann und gleichzeitig etwas Zeit für meine Familie bleibt, ist dies ein weiterer wichtiger Schritt in meinem Leben“, erklärt er abschließend.

Weitere Informationen zum LEDS Wachstumskern-Projekt finden sich unter https://vsr.informatik.tu-chemnitz.de/research/projects

Kontakt: André Langer, Telefon 0371 531-30469, E-Mail andre.langer@informatik.tu-chemnitz.de, https://vsr.informatik.tu-chemnitz.de/about/people/andrelanger

(Autor: Lars Meese)

Mario Steinebach
04.11.2016

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