Orkan Kyrill hinterließ auch auf dem Uni-Campus Schäden
Dach des Gebäudes D an der Reichenhainer Straße ist zur Hälfte abgedeckt - Forschungs- und Lehrbetrieb ist davon nicht eingeschränkt
Die Hälfte des Daches wurde vom Sturm abgedeckt. Teile der Dachisolation wurden bis auf die Reichenhainer Straße geweht. Fotos: Christine Kornack/Mario Steinebach |
Der Orkan Kyrill, der gestern und in der Nacht über Chemnitz hinwegfegte, hat auch an der Technischen Universität Chemnitz Zerstörungen angerichtet. Gegen 1.45 Uhr deckte der Sturm, dessen Windstärke mehr als 130 Stundenkilometer erreichte, das Dach des D-Baus an der Reichenhainer Straße 70 zur Hälfte ab. "Dämmplatten und Teile der Dachhaut waren über die Reichenhainer Straße hinweg bis zur gegenüberliegenden Mensa geweht worden", berichtet Dr. Hans-Günter Semm. Der Dezernent Bauwesen und Technik der TU Chemnitz und weitere Mitarbeiter seines Dezernates waren kurz nach dem Eintreffen von Polizei und Feuerwehr ebenfalls vor Ort. Die Reichenhainer Straße wurde bis 8.45 Uhr beidseitig für den Verkehr gesperrt.
Die Feuerwehr und Mitarbeiter des Dezernates Bauwesen und Technik begannen in der Nacht bereits mit ersten Aufräumarbeiten. "Auf das Dach, von dem noch Teile der Abdeckung herabhingen, konnten wir nicht gehen, da Lebensgefahr bestand." Die Schäden am Gebäude der TU Chemnitz zählen zu den größten im Verantwortungsbereich des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), so die Aussage des Chemnitzer SIB-Niederlassungsleiters Peter Voit. Deshalb begannen gleich am Morgen Mitarbeiter des SIB, des Baudezernates der TU und der Dachdeckerfirma Liebscher mit der Bestandsaufnahme der Schäden. "Wir müssen jetzt sehr schnell das Dach dicht bekommen, da auch große Teile der Schweißbahn herausgerissen wurden", berichtet Dr. Semm. Über die Schadenssumme konnte der Dezernent noch keine genauen Angaben machen: "Ich vermute, dass die Finanzierung der Instandhaltung einen sechsstelligen Betrag erreicht."
"Ich bin froh, dass keine Personen verletzt wurden", sagt Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, Rektor der TU Chemnitz, der sich am Morgen ebenfalls ein Bild vom Ausmaß der Schäden machte. Nach seiner Aussage sei der Forschungs- und Lehrbetrieb nicht eingeschränkt. Lediglich das Parken am Gebäude D ist derzeit nicht möglich.
Laut Auskunft von Mensaleiter Andre Müller vom Studentenwerk Chemnitz-Zwickau bleibt die Mensa, auf deren Dach vermutlich ein Kühlaggregat vom Sturm in Mitleidenschaft gezogen wurde, geöffnet. Ein sächsischer Radiosender hatte am Morgen fälschlicherweise gemeldet, dass das Dach der Mensa abgedeckt worden sei. "Ich kann also alle Uni-Angehörigen beruhigen. Wir bieten heute jedoch nur drei Essen an", so Müller.
Mario Steinebach
19.01.2007