„Speerspitze für die Produktionstechnik in Lehre und Forschung"
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik sind vom 11. bis 13. September 2017 zu Gast in Chemnitz
Prof. Dr. Welf-Guntram Drossel, Inhaber der Professur für Adaptronik und Funktionsleichtbau an der Technischen Universität Chemnitz, sowie Prof. Dr. Andreas Hirsch, Geschäftsführer der Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik an der TU, eröffneten am 11. September 2017 das diesjährige Assistententreffen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) in Chemnitz. Drei Tage lang haben 65 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus ganz Deutschland die Gelegenheit, sich an der TU fachlich auszutauschen und den Forschungsstandort Chemnitz kennenzulernen. Die WGP ist ein Zusammenschluss führender deutscher Professorinnen und Professoren der Produktionstechnik aus 37 Instituten und vereinigt rund 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf den Gebieten der Grundlagenforschung sowie der angewandten und Industrieforschung arbeiten. Fachlich erstreckt sich die Orientierung von den spanenden wie spanlosen Fertigungsverfahren über die zugehörigen Maschinen und Anlagen, von der Robotik und Montagetechnik, bis hin zu Fragen des Produktionsmanagements, der Arbeitsgestaltung und der Produktionslogistik.
Am Forschungsstandort Chemnitz sind Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, der selbst von 2010 bis 2011 WGP-Präsident war, und Prof. Dr. Welf-Guntram Drossel WGP-Mitglieder und zugleich Gastgeber des diesjährigen Treffens. „Durch die Kooperation mit wissenschaftlichen Instituten, gesellschaftlichen und politischen Verbänden sowie der Industrie fördert die WGP Innovationen durch Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer. Sie ist die Speerspitze für die Produktionstechnik in Lehre und Forschung“, so Drossel. Die Gesellschaft berät bei Forschungsprojekten, gestaltet die Rahmenprogramme mit und treibt so die Kommunikation und Kooperation im wissenschaftlichen und industriellen Umfeld voran. Weitere Schwerpunkte sind die Qualifizierung durch wissenschaftliche Ausbildung sowie die Förderung des ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchses. "Alle WGP-Mitglieder haben sich das Ziel gesetzt, hochbegabte junge Menschen zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten für Forschung und Industrie auszubilden", erklärt Drossel.
Abwechslungsreiches Programm im Rahmen des dreitägigen Treffens
Um dieses Anliegen zu fördern, findet einmal im Jahr in wechselnder Reihenfolge an einem WGP-Mitgliedsinstitut das WGP-Assistententreffen mit dem Ziel der institutsübergreifenden wissenschaftlichen Zusammenarbeit von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern statt. Neben einem Begrüßungsgrillabend zum ersten Kennenlernen am Montag haben sich die Organisatoren zum Auftakt am Dienstagvormittag etwas ganz Besonderes ausgedacht: „Virtual Reality meets Classic“. Die Violinistin Karolina Najechalska und der Professur-Mitarbeiter Manuel Dudczig haben sich dafür auf ungewohntes Terrain begeben. Sie lassen klassische Musikstücke und eine dreidimensionale Virtual-Reality-Show mit Kernthemen aus der Maschinenbauforschung und -lehre zu einer einmaligen Choreografie verschmelzen. Anschließend geht es zur Besichtigung des Chemnitzer Campus mit Fraunhofer IWU, MERGE und den Versuchsfeldern des Instituts für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse der TU Chemnitz. In Halle E stehen Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen, die thermo-energetische Gestaltung von Werkzeugmaschinen, ultraschallunterstützte Fertigung und die Wasserfeinstrahlbearbeitung auf der Agenda. Unternehmensbesichtigungen bei der SITEC Industrietechnologie GmbH, der Sachsen Guss GmbH, dem Motorenwerk der Volkswagen Sachsen GmbH und der Niles-Simmons Industrieanlagen GmbH sowie eine Abendveranstaltung in der ehemaligen Metallwarenfabrik Oscar Sonnenschein, die heute das mexikanische Restaurant Viva MamaJoe’s beherbergt, runden das Programm ab.
Zukunftsthema „Smart Materials“
In seiner Funktion als Sprecher des Sonderforschungsbereichs PT-PIESA hat Drossel für die WGP-Assistenten außerdem einen Einblick in die Entwicklung intelligenter Materialien und Systeme organisiert – einem wichtigen Zukunftsthema unserer Gesellschaft und Kernkompetenz der TU Chemnitz. Mit dem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereich „Großserienfähige Produktionstechnologien für Leichtmetall- und faserverbundbasierte Komponenten mit integrierten Piezosensoren und -aktoren“ (PT-PIESA) trägt die Technische Universität Chemnitz in besonderem Maße zu deren Entwicklung bei. „In der Automobil- und Luftfahrtindustrie werden Smart Systems in Leichtbaustrukturen als eine vielversprechende Möglichkeit angesehen, die Sicherheit von Bauteilen zu erhöhen und Emissionen zu reduzieren“, erläutert Drossel.
Expertinnen und Experten der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik, Forscherinnen und Forscher anderer Institutionen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Industrie treffen sich am 27. und 28. März 2018 zum 6. Wissenschaftlichen Symposium des Sonderforschungsbereiches/TR 39 PT-PIESA an der TU Chemnitz. Drossel versichert: „Es wird einen regen Austausch auf höchstem wissenschaftlichen Niveau zum Thema „Leichtbau durch Funktionsintegration“ geben, zu dem wir jetzt schon herzlich einladen.“
Weitere Informationen zum Call for Papers des Abschlusssymposiums: http://www.pt-piesa.tu-chemnitz.de/P_3/6th_symp_announce.php
(Autorinnen: Mandy Polster und Katja Klöden)
Mario Steinebach
12.09.2017