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Vorsicht Geste!

TU Chemnitz und Sächsisches Industriemuseum Chemnitz laden im Januar zu besonderen Führungen durch die Sonderausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“ ein

Im Rahmen der Sonderausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“, die noch bis zum 4. März 2018 im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz zu sehen ist, bieten Gestenforscher der Technischen Universität Chemnitz im Januar drei öffentliche Führungen an. Zu Beginn gibt es einen Kurzvortrag, bei dem jeweils eine Geste im Mittelpunkt steht.

Der mehrdeutige Gebrauch der Ring-Geste

Man mag meinen, dass es vor allem auf die richtige Form ankommt, also auf eine korrekte Ausführung der Geste mit Fingern, Hand und Armen: Daumen und Zeigefinger zu einem Ring zusammengeführt, die übrigen Finger abgespreizt und dann hochhalten, damit der Adressat es auch sehen kann. Doch Vorsicht – je nachdem, in welchem Kulturkreis sie sich befinden, teilen sie mit der Ring-Geste nicht nur Lob aus! Am 7. Januar informiert Jana Bressem, Mitarbeiterin an Ellen Frickes Professur für Germanistische Sprachwissenschaft, Semiotik und Multimodale Kommunikation und Leiterin der Arbeitsstelle für Gestenforschung und Sprechwissenschaft der TU Chemnitz, über die semantischen Unwägbarkeiten, historischen Hintergründe und allgemein über den Zusammenhang, in dem die Form einer Geste und ihre Bedeutung stehen.

Eine Geste, viele Missverständnisse

Der sogenannten Peace- oder Victory-Geste widmet sich das Intro vom 10. Januar, mit dem  Daniel Schöller, Mitarbeiter im der Ausstellung vorausgegangenen Forschungsprojekt MANUACT, in die Führung einleitet: Man mache eine Faust und strecke Zeige- und Mittelfinger so, dass sie ein „V“ bilden. Hier kommt es ganz wesentlich auf die Ausrichtung an. Denn wenn die Handfläche dabei zu einem selbst gewendet ist, bekommt man unter Umständen nicht einfach zwei Bier. Auch hier droht bei unbedachter Handhabung in manchen Kulturkontexten eine ungewollte Beleidigung. Wo man damit eher vorsichtig sein sollte – und warum – kann man an diesem Mittwochnachmittag erfahren, bevor man dann bei der Führung im Anschluss u. a. auch etwas über die Methoden der Gestenforschung und ihre Beschreibungsparameter (wie bspw. Handform, Ausrichtung, Position) erfährt – und ihren praktischen Nutzen.

Exkurs in die Gestensteuerung der Zukunft

Am 21. Januar wird es dann etwas unverfänglicher. Mit der Weghalten-Geste kann man all dem zwar immerhin entgegnen: „Halt! Stopp! Ich fühle mich gemobbt…“. – Unabhängig davon begleitet diese Geste unser Sprechen aber auf eine viel unauffälligere Weise als die obigen beiden. Das Spektrum ihrer Anwendbarkeit ist deswegen auch etwas vielfältiger. Ein gemeinsamer Ursprung lässt aber eine Grundbedeutung erkennen, die vom physischen Aufhalten oder Wegschieben herkommt. Auch hier führt im Anschluss an den kurzen Vortrag die Chemnitzer Gestenforscherin Jana Bressem durch die Ausstellung und bringt den Gästen solche und vergleichbare Zusammenhänge näher, die zwischen den ursprünglichen Handhabungen, den aktuellen Gesten der zwischenmenschlichen Kommunikation und der zukünftig kontaktlosen Gestensteuerung von Geräten und Maschinen bestehen.

Darüber hinaus werden zum Tag der offenen Tür der TU Chemnitz am 11. Januar allen interessierten Schülerinnen und Schülern zwei kostenlose Führungen durch die Ausstellung angeboten. Diese werden von Martin Siefkes und Johannes Müller-Viezens gegeben, beides Mitarbeiter im Team von Prof. Dr. Ellen Fricke.

Öffentliche Führungen im Januar:

  • Sonntag, 7. Januar 2018, um 14:00 Uhr mit dem Intro: „Perfekt, spitze“: Die Ring-Geste   
  • Mittwoch, 10. Januar 2018, um 15:30 Uhr mit dem Intro: Freude, Peace und Sieg: Die Victory-Geste (mit Gebärdensprachdolmetscher)
  • Sonntag, 21. Januar 2018, um 14:00 Uhr mit dem Intro: Abwehr und Verneinung: Die Weghalten-Geste

(Es gilt jeweils der reguläre Museumseintritt.)

Weiterführende Informationen zu den Exponaten, zum Forschungshintergrund, zur Museumspädagogik, zu den Förderern und weiteren Aspekten der Ausstellung sind zu finden unter http://www.gesten-im-museum.de.

Gefördert wird die Ausstellung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Chemnitz, durch die Kulturstiftung des Freistaats Sachsen sowie durch den Freistaat selbst.

Öffnungszeiten des Industriemuseums: Dienstag bis Freitag: 9 bis 17 Uhr / Samstag, Sonntag, Feiertag: 10 bis 17 Uhr / Sonderöffnungszeiten zum Jahreswechsel.

Weitere Informationen zur Ausstellung erteilen Prof. Dr. Ellen Fricke, E-Mail: sekretariat.efricke@phil.tu-chemnitz.de, Telefon +49 371 531-27220 (Sekretariat) / Christopher Lindinger und Marianne Eisl, E-Mail: Christopher.Lindinger@aec.at, Marianne.Eisl@aec.at, Telefon +43 732 727280, und Dr. Oliver Brehm, E-Mail: dr-brehm@saechsisches-industriemuseum.de, Telefon +49 371 3676-140.

Mario Steinebach
27.12.2017

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