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Textile Skipisten auf dem Weg vom Chemnitzer Uni-Campus nach China

Einstiges Forschungsprojekt der TU Chemnitz entwickelt sich zu international agierendem Unternehmen - MR.SNOW lädt am 5. Mai 2018 beim "TUCtag" ab 14 Uhr zum Frühlingsbiathlon ins Hörsaalgebäude ein

Vor zehn Jahren hatten die TU-Absolventen Arndt Schumann und Jens Reindl eine Vision: als passionierte Wintersportler wollten sie einen Belag entwickeln, auf dem sich zu jeder Jahreszeit Ski fahren und Snowboarden lässt, ohne zusätzliche Energie, Bewässerung oder Schmiermittel zu verwenden. Bereits ein Jahr später starteten sie an der Professur Fördertechnik der Technischen Universität Chemnitz ihr dreijähriges Forschungsprojekt „Textile Skipiste“. An der Universität fanden sie dafür beste Voraussetzungen: hervorragende Infrastruktur, ein gut funktionierendes Netzwerk und sehr gut ausgestattete Labore. Ab 2012 verstärkt Sportingenieur Felix Neubert das Projektteam. Erste Preise folgten, so beim Wettbewerb "Schicke Ideen" des Gründernetzwerkes SAXEED. Nach intensivem Forschen, Probieren, Verwerfen und weiter Forschen stand die textile Skipiste bereits 2013 an der Schwelle zur Marktreife.

Das Geheimnis der innovativen Gleitmatten: im Gegensatz zu bisherigen Kunststoffpisten verfügt das mehrschichtige, luftdurchlässige Gewebe über eine hoch gleitfähige Oberfläche und eine patentierte Struktur. Dank dieser fährt es sich auf der Piste wie auf Echtschnee. Auch wenn die drei Wissenschaftler ihre Piste schon hundertfach getestet hatten, ein externes Urteil war für die sie unabdingbar: Sie unterzogen die textilen Gleitmatten einem Praxistest bei professionellen Skilehrern. Als deren Urteil durchweg positiv ausfiel, wagten sie 2013 mit einem einjährigen EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und mit der Unterstützung des Gründernetzwerkes SAXEED den Sprung in die Selbständigkeit. Seitdem werden die Skimatten von der MR.SNOW GmbH kontinuierlich weiterentwickelt. So brachte das Unternehmen zum Beispiel 2018 eine neue textile Loipe auf den Markt, die komplett präpariert und gespurt ist wie eine winterliche Loipe im Schnee.

Aus Sachsen in die Welt

Die Produktion der Matten erfolgt ausschließlich in Sachsen. Zu den Kunden von MR.SNOW zählen Betreiber von Skischulen, Skihängen, Freizeitparks sowie Event-Veranstalter. Bisher wurden die Matten in Deutschland und Europa verkauft, doch nun steht ein neuer Meilenstein in der Firmengeschichte von MR.SNOW bevor: „Der chinesische Markt bietet ein riesiges Potenzial für unseren textilen Schnee. Seit Staatspräsident Xi Jinping mit Blick auf die Olympischen Winterspiele Peking verkündete, dass es 2022 300 Millionen Wintersportler in China geben soll, entstehen in jedem Winkel des riesigen Landes neue Skigebiete“, erläutert MR.SNOW-Geschäftsführer Jens Reindl. „Ich war 2016 das erste Mal in China und konnte mich vom dortigen Bauboom überzeugen. Seitdem stehen wir mit potenziellen Partnern in Kontakt und haben nun die ersten Verträge unterzeichnet“, so Reindl.

"Frühlingsbiathlon" beim Tag der offenen Tür und zur Langen Nacht der Wissenschaft

Gelegenheit, die Textilen Skipisten von MR.SNOW zu testen, bietet der "TUCtag" der TU Chemnitz am 5. Mai 2018 von 14 Uhr bis Mitternacht auf dem Campus an der Reichenhainer Straße. Dazu rollt MR.SNOW im Hörsaalgebäude eine textile Loipe aus und lädt die Besucherinnen und Besucher ein, ein paar Runden auf Langlaufski zu drehen und das Fahrgefühl auf dem Gewebe zu testen. Und wer schon immer einmal wissen wollte, wie es Biathleten gelingt, fehlerfrei zu schießen, kann dies am Biathlon-Schießstand ausprobieren.

Alle Veranstaltungen und Programmpunkte des Tages der Universität ("TUCtag"): https://www.tu-chemnitz.de/tuctag.

Hinweis: In den Kanälen der TU Chemnitz in den sozialen Medien Twitter, Facebook, Instagram und Snapchat kann man am 5. Mai Live-Infos unter #TUCtag erhalten.

Hintergrund: Gründungsstarke Universität

Die Technische Universität Chemnitz ist laut „Gründungsradar 2016“ die beste Gründeruniversität und zugleich die Nr. 1 bei Ausgründungen unter allen staatlichen Hochschulen in Sachsen. Zudem ist sie unter den mittelgroßen Hochschulen Deutschlands unter den TOP 10 der Gründerhochschulen zu finden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft in Kooperation mit der Heinz Nixdorf Stiftung, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie durchgeführt wurde. Dieser Erfolg der "Gründerschmiede im Osten" spricht sich herum und erzeugt auch ein großes Medieninteresse, beispielsweise beim Schweizer Fernsehen, das 2017 an der TU Chemnitz und bei MR.SNOW zu Gast war. Der TV-Beitrag findet sich hier.

Mario Steinebach
03.05.2018

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Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.