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Spielend lernen

Kooperation der TU Chemnitz mit der Universität Leipzig bringt Forscher und Lehrende aus dem deutschsprachigen Raum zusammen

Vom 10. bis 12. September 2018 trafen sich Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zur vierten Tagung des Facharbeitskreises "Spielbasierte Kompetenzentwicklung" an der Universität Leipzig. Dabei beschäftigten sie sich mit der Frage, wie u. a. Kommunikationsfähigkeit durch die Verwendung theaterpädagogischer Methoden im Hochschulunterricht weiterentwickelt werden kann. Im Fokus der Tagung stand neben dem Thema „Improvisation und Action-Theater“ der Austausch von Projekterfahrungen im Hochschulbereich. Organisiert und durchgeführt wurde die Tagung von Susanne Krämer (Universität Leipzig / Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung) und Ronald Herzog (TU Chemnitz / Zentrum für Lehrerbildung / Arbeitsstelle für Gestenforschung und Sprechwissenschaft).

Impulse für spielbasierte Lehre und Forschung

Im Spiel haben wir Möglichkeiten, die das normale Leben nicht bietet. Spielen fördert die Kreativität, motiviert, schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl und macht Spaß. Das kann auch für die Hochschuldidaktik genutzt werden. „In erster Linie kommen Hochschullehrende zu uns, die in der Lehrerbildung oder im Sprachunterricht an der Verbesserung kommunikativer Fertigkeiten arbeiten. Diesmal hatten wir auch Forscher dabei, die spielbasierte Ansätze in ganz anderen Kontexten anwenden, zum Beispiel Computerspiele in der Informatik oder Improvisation zur Begriffsbildung und Ideenfindung im Ingenieursstudium. So entstand ein spannender Austausch, der viele Impulse für künftige Lehr- und Forschungsprojekte lieferte“, sagt Susanne Krämer vom Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung der Universität Leipzig.

Kommunikatives Selbstbewusstsein durch Improvisation

Auf der diesjährigen Tagung arbeiteten die Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Leitung des Impro-Experten Cornelius Filipski an ihrer eigenen Präsenz als Impro-Spieler und lernten Techniken kennen, die für die Lehre adaptiert werden können. Bewegungen entstehen lassen, Klänge bilden, Worte finden und erfinden – wer mit Körper, Stimme und Sprache experimentiert, wer sich einlässt auf die Ideen seiner Mitspielerinnen und Mitspieler, findet neue Ausdrucksformen und erfährt sein eigenes kommunikatives Potential. Improvisationstheater bietet all das und schafft darüber hinaus einen Rahmen für kommunikatives Probehandeln in unterschiedlichen Situationen. „Dadurch wird nicht nur die Flexibilität und Spontanität geschult sondern auch Empathie, Entscheidungsfreudigkeit, Kritikfähigkeit und Klarheit in der Kommunikation. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von kommunikativem Selbstbewusstsein – der Fähigkeit, Körper, Stimme und Sprache bewusst einsetzen zu können, um kommunikative Ziele zu erreichen. Das ist zum Beispiel für Lehramtsstudierende hilfreich und im Beruf notwendig.“, sagt Sprechwissenschaftler Ronald Herzog von der TU Chemnitz.

Hintergrund: Facharbeitskreis „Spielbasierte Kompetenzentwicklung“

Der Facharbeitskreis „Spielbasierte Kompetenzentwicklung“ wurde 2016 im Rahmen des geförderten Lehr-Lernprojektes „Professionelle Kommunikation in der Schule“ der Universität Leipzig mit der TU Chemnitz gegründet. Ziel des Projektes war die Konzeption und Durchführung eines hochschulübergreifenden Seminars zur Entwicklung kommunikativer Kompetenz von Lehramtsstudierenden. Dabei konnte mittels Begleitevaluation aufgezeigt werden, dass spielbasierte Methoden wie Improvisations- und Forumtheater einen positiven Einfluss auf die Kommunikationsfähigkeit künftiger Lehrerinnen und Lehrer haben. Die Beantragung und Durchführung des Projektes wurden seitens der TU Chemnitz von der Arbeitsstelle für Sprechwissenschaft und Gestenforschung und dem Zentrum für Lehrerbildung begleitet. Der Facharbeitskreis „Spielbasierte Kompetenzentwicklung“ wird vom Hochschuldidaktischen Zentrum Sachsens im Rahmen des Verbundprojektes „Lehrpraxis im Transfer plus“ gefördert.

Weitere Informationen: https://www.hd-sachsen.de/web/page.php?id=607

Ansprechpartner: Ronald Herzog, E-Mail ronald.herzog@phil.tu-chemnitz.de, Telefon 0371 531-38447; Susanne Krämer, E-Mail susanne.kraemer@uni-leipzig.de, Telefon 0341 97-30 483

Mario Steinebach
13.09.2018

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