Er schuf wichtige Grundlagen für das automatisierte Fahren
TU-Rektor Prof. Dr. Gerd Strohmeier verabschiedete den Nachrichtentechniker Prof. Dr. Gerd Wanielik in den Ruhestand
Nach mehr als 19-jähriger Lehr- und Forschungstätigkeit an der Technischen Universität Chemnitz wurde Prof. Dr. Gerd Wanielik, der die Professur Nachrichtentechnik leitete, in den Ruhestand verabschiedet. Am 1. November 2018 überreichte ihm der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, die Ruhestandsurkunde.
Gerd Wanielik studierte an der Technischen Hochschule Darmstadt Elektrotechnik. Danach war er bis 1985 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut der AEG-Telefunken und anschließend als Strategischer Projektleiter am Forschungsinstitut der Daimler Benz AG in Ulm tätig. 1988 wurde er an der Universität Karlsruhe promoviert. 1999 kam Wanielik an die TU Chemnitz, wo er auf die Professur Nachrichtentechnik berufen wurde.
2004 gewann seine Professur den "Honda German Initiation Grant". Diese von Honda Research & Development Deutschland vergebene Forschungsförderung für Elektronik- und Sicherheitssysteme ging damit erstmals an ein Team in den neuen Bundesländern. Im Mittelpunkt der Forschung standen in dieser Zeit die Detektion und Positionsbestimmung von Fußgängern im Fahrzeugumfeld sowie automatische Einparkassistenten für Autos. 2006 gehörte Wanielik zu den Gründern des Interdisziplinären Zentrums für Fahrerassistenzsysteme an der TU Chemnitz, an dem auch Psychologen und Arbeitswissenschaftler beteiligt waren.
Wanielik und sein Team arbeiteten fast 20 Jahre auf den Gebieten Multisensorik/Sensordatenfusion, mobile Kommunikation sowie Bildverarbeitung und Bildkodierung. Hier schafften sie wichtige Grundlagen für das vernetzte und automatisierte Fahren und sind mit ihrer Expertise anerkannter Partner in der Automobilbranche. In der Forschung nutzten sie seit 2008 u. a. das Konzeptfahrzeug „carai“ mit komplexer Sensorik zur umfassenden Erkennung und Analyse der gesamten Verkehrssituation im Fahrzeugumfeld.
Aus der Professur Nachrichtentechnik sind zahlreiche sehr erfolgreiche Chemnitzer Start-ups hervorgegangen, darunter Baselabs, FusionSystems, Intenta und Naventik. Sie befassen sich mit Multisensorik und Datenfusion als den Grundlagen für das assistierte und zukünftig automatisierte Fahren.
Mario Steinebach
01.11.2018