Fliegende Barette, emotionale Momente und ein Abschied, der keiner sein soll
Rund 200 Studierende der TU Chemnitz erhielten ihre Graduiertenurkunden persönlich in der Chemnitzer St. Petrikirche - Etwa 900 Gäste folgten der Einladung zur Feier
Strahlende Gesichter, Glückstränen, Stimmengewirr und ein Chemnitzer Theaterplatz voller Menschen in Baretten und Talaren oder festlicher Kleidung. Am 3. November 2018 verabschiedete die Technische Universität Chemnitz rund 200 Absolventinnen und Absolventen, sechs Promovierte und einen Habilitanden persönlich in einen neuen Lebensabschnitt. Sie absolvierten ihr Studium, ihre Promotion beziehungsweise die Habilitation erfolgreich an der TU Chemnitz. Insgesamt beendeten rund 1.000 Männer und Frauen im Sommersemester 2018 ihr Studium in Chemnitz. Hinzu kommen 63 Promovierte sowie zwei Habilitanden.
Im Beisein von Freundinnen, Freunden, Partnerinnen und Partnern sowie der Familien der Graduierten gratulierte der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, jedem vor Ort persönlich und händigte die Graduiertenurkunden aus. Insgesamt waren rund 900 Gäste dabei. Aufgrund der großen Beliebtheit und Nachfrage nach dieser Veranstaltung wird die Graduiertenfeier zweimal pro Jahr durchgeführt.
Persönlicher Gruß des Rektors
„Heute werden Ihre Bemühungen am Ende eines langen Weges des Studiums, der Promotion und der Habilitation belohnt – heute werden Sie gekrönt“, sagte TU-Rektor Prof. Dr. Gerd Strohmeier am Anfang seiner Begrüßung und er machte deutlich, wie stolz er auf die erreichten Leistungen ist. Stolz sei er auch auf die mehr als 200 internationalen Studierenden, die ihr Studium an der TU absolviert haben. Der Anteil internationaler Studierender an der TU beträgt rund 25 Prozent, damit ist sie die internationalste Universität in Sachsen und unter den staatlichen Universitäten bundesweit auf Platz drei.
In seiner Rede ging der Rektor auch auf die jüngsten Ereignisse in Chemnitz ein und verdeutlichte, wie wichtig es sei, sich damit auseinanderzusetzen und deutlich zu machen, wofür man steht und wofür man nicht steht. Jede Großveranstaltung an der Universität – so auch die Graduiertenfeier – sei eine Demonstration gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt und zugleich eine Demonstration für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz.
Auch einige persönliche Tipps und Wünsche gab der Rektor den Graduierten mit auf den Weg. Sie sollten innehalten, zurückblicken und stolz sein. „Aber werden sie dabei nicht überheblich!“, so der Rektor, der seine Mahnung sehr anschaulich mit einem prägenden Erlebnis von einer Dienstreise untermauerte. Die Graduierten sollen nach vorn blicken und ihre Ziele energisch und beharrlich verfolgen. „Werden Sie zu Multiplikatoren und Multiplikatorinnen unserer Universität! Ich wünsche Ihnen Gesundheit, Glück, Freude und Erfolg für die Zukunft“, schloss der Rektor.
Botschafter für ein weltoffenes und gastfreundliches Chemnitz
Im Anschluss richtete Sven Schulze, Bürgermeister der Stadt Chemnitz, ebenfalls ein Grußwort an die Absolventinnen und Absolventen. Er beglückwünschte sie zu ihrem erfolgreichen Abschluss und erinnerte sich an seinen eigenen Studienabschluss an der TU vor 20 Jahren: „Ich habe damals mein Zeugnis im Prüfungsamt erhalten, die Verabschiedung heute im Rahmen einer Graduiertenfeier ist da doch ein viel angemessener Rahmen.“ Schulze machte an vielen Beispielen deutlich, dass die TU Chemnitz eine prägende Rolle in der Stadt spielt und wie wichtig es ist, auch mit Hilfe der TU Chemnitz ein weltoffenes und gastfreundliches Bild der Stadt in die Welt zu tragen. Den Graduierten rief er zu: „Seien Sie Botschafter für Chemnitz! Bleiben Sie noch ein paar Jahre oder für immer in Chemnitz! Viele Unternehmen benötigen kluge Köpfe und innovative Ideen.“
Auch für diese Graduiertenfeier hatte die TU Chemnitz ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Darunter mehrere musikalische Zwischenspiele, begleitet durch das Collegium musicum der TU Chemnitz e.V., und ein humorvoller Redebeitrag von Poetry Slammer Erik Leichter, der nicht nur der Frage nachging, ob es ein Leben nach dem Studium gibt. Mit einem Augenzwinkern wünschte er sich für den Uni-Shop die Auflage eines ganz besonderen Andenkens: „Ich wünsche mir einen Nischl zum Kuscheln.“
Viel gelernt und den Mann fürs Leben gefunden
Emotionen weckte die Abschluss-Rede von Absolventin Santibel Devassy. „Ich bin glücklich vor Euch zu stehen und meinen Erfolg zu teilen“, sagte die junge Frau. Die gebürtige Inderin hatte in ihrer Heimat Informatik im Bachelor studiert und kam danach zum Masterstudium Automotive Software Engineering an die TU Chemnitz. Sie habe von ihren Professoren sehr viel gelernt und lobte sehr die Studien- und Lebensbedingungen in Chemnitz. Besonders hob sie hervor, dass man Praktika und Abschlussarbeiten in Unternehmen durchführen kann. Ganz besonders wichtig sei für sie persönlich gewesen, dass sie ihren Ehepartner während des Studiums in Chemnitz kennengelernt habe. Heute arbeitet Santibel Devassy als Softwareingenieurin bei der Allianz Deutschland AG in München, sie möchte jedoch weiterhin mit ihrer Universität in engem Kontakt bleiben.
Willkommen bei "Alumni TU Chemnitz"
Absolventinnen und Absolventen sowie Promovierte und Habilitierte können der TU Chemnitz weiterhin die Treue halten – sei es durch ein weiterführendes Studium, durch die Nutzung von Weiterbildungsangeboten der TUCed, aber auch durch die Mitgliedschaft in der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz oder über das Alumni-Portal der Universität. In die Datenbank haben sich bereits mehrere Tausend Personen eingetragen und nutzen dieses Netzwerk als Informationsquelle über die Universität. Viele treten auch der der Xing-Gruppe „Alumni TU Chemnitz“ bei oder folgen der Uni auf Facebook, Instagram und Twitter bzw. in der neuen Facebook-Alumnigruppe der Universität.
Das Wort „Alumni“ stammt übrigens aus dem Lateinischen und ist der Plural von „Alumnus“ bzw. „Alumna“, was übersetzt soviel heißt wie „Zögling“. Zu „Alumni TU Chemnitz“ gehören alle Angehörigen der TU, die als Studierende oder Mitarbeiter aktiv waren. Dieses lebenslange Ehemaligen-Netzwerk gibt seinen Mitgliedern die Gelegenheit, Neuigkeiten aus der TU Chemnitz zu erhalten, bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Höhepunkte bildet das Internationale Alumni-Treffen, das nächste soll im Mai 2019 stattfinden.
Mario Steinebach
03.11.2018