Wasserstoffgetriebene Mini-Flitzer auf Bewährungsprobe
20 deutsch-tschechische Teams traten beim „HydroRACE4Schools“ im tschechischen Děčín gegeneinander an
Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschte im tschechischen Děčín am 9. Februar fieberhafte Stimmung. Das Armex Sportcentrum war Austragungsort eines ersten Testrennens des an der Technischen Universität Chemnitz koordinierten Projektes „HydroRACE4Schools“. Insgesamt 115 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von fünf sächsischen und zehn tschechischen Gymnasien testeten vor zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern über drei Stunden lang ihre brennstoffzellenbetriebenen Miniflitzer. Ein vierstündiges Testrennen findet am 30. März 2019 in Děčín statt. Das auf fünf Stunden angesetzte Rennfinale ist für den 8. Juni 2019 in Chemnitz geplant. „Wir wollen die Schülerinnen und Schülern begeistern, indem wir ihnen konkretes Know-how in digitaler und analoger Form bieten und so den Spaß an der Arbeit mit Wasserstoff wecken“, sagt Projekt-Leiterin Mandy Polster von der TU Chemnitz.
Damit es vom Aufbau schnell auf die Rennstrecke ging, erhielt jedes Team ein Kit, um ein pfeilschnelles Brennstoffzellen-Fahrzeug individuell zusammenzubauen. Bei den Testrennen und im Finale arbeiteten deutsch-tschechische Teams zusammen, um ihre Flitzer nach Kriterien wie „Schnelligkeit“, „Langlebigkeit“ und „Nachhaltigkeit“ zu konfigurieren und gegeneinander antreten zu lassen. Dem technischen Tüfteln am Wasserstoff-Auto ging eine individuelle Einarbeitung in der E-Learning-Phase voraus. Hierbei eigneten sich die 14- bis 17-jährigen sächsischen Schülerinnen und Schüler in Schularbeitsgemeinschaften der Gymnasien Waldenburg, Penig, Hartha, Oberwiesenthal und Freiberg umfangreiches Wissen und Grundlagenkenntnisse an. Von der Geschichte der Brennstoffzelle und der Fahrzeugantriebe über verschiedene Brennstoffzellenarten bis hin zum Aufbau des Rennautos. Und ganz nebenbei lernten sie damit, wie brennstoffzellenbetriebene Modellrennautos zusammengebaut werden. Jannik Jakob vom Europäischen Gymnasium Waldenburg meinte dazu: „Der Wasserstoffantrieb ist eine Technologie der Zukunft und ich denke, deshalb sollte man das weiterverfolgen. Es macht mir großen Spaß, hier dabei zu sein und die Technik an den Autos mit zu entwickeln.“
Beim Rennen in Děčín sei die Kooperation zwischen den Schülerinnen und Schülern aus Sachsen und Tschechien mit Leichtigkeit gelungen, wie Leonie Eschke vom Freien Gymnasium Penig erläuterte: „Der Tag heute ist echt spannend. Wir haben uns mit den tschechischen Schülern schon über das Rennen und unsere Schulen ausgetauscht. Vor allem aber redeten wir über das Material und die Technik unserer Autos und wie wir daran etwas verbessern können.“ Es wird nicht die letzte Gelegenheit gewesen sein, interkulturelles Verständnis durch Spaß an Technik und neuen Technologien zu entwickeln.
Hintergrund: Projekt „HydroRACE4Schools“
Das Projekt „HydroRACE4Schools“ ist eine Initiative der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der TU und wird von der Sächsischen Aufbaubank im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Hintergrund ist das Kooperationsprogramm zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014-2020. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Professor Thomas von Unwerth haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schülerinnen und Schüler für die Themen „Nachhaltigkeit“, „erneuerbare Energien“ und die Zukunftstechnologie Brennstoffzelle zu begeistern.
(Autorin: Mandy Polster)
Matthias Fejes
15.02.2019