Wie Technikkommunikation Wissen besser vermitteln kann
Beim Kolloquium "Wissenssysteme und Textformate" am 28. und 29. Juni 2007 stehen die sprach- und kommunikationswissenschaftlichen Methoden der Wissensvermittlung auf dem Prüfstand
Die Studierenden der Technikkommunikation Martin Rother und Stefanie Flechsig erarbeiten eine Dokumentation eines Lichtmischpultes. Foto: Mario Steinebach |
20 Wissenschaftler aus elf europäischen Ländern werden sich am 28. und 29. Juni 2007 an der TU Chemnitz die Klinke in die Hand geben: Beim internationalen Kolloquium "Wissenssysteme und Textformate" diskutieren sie über Fragen zu Standardisierung und Innovation der Wissenskommunikation. An beiden Tagen finden Vorträge statt, am Donnerstag von 8.45 Uhr bis 18.15 Uhr, am Freitag von 9 Uhr bis 15.30 Uhr, jeweils im Hörsaalgebäude, Reichenhainer Straße 90, Raum N113. Am 29. Juni beschäftigen sich zudem sechs Referenten bei einer Podiumsdiskussion mit dem Thema "Wissen für die Öffentlichkeit - Zugänge, Barrieren, Transformationen". Diese Diskussion beginnt um 17 Uhr im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz, Zwickauer Straße 119.. Das Kolloquium findet statt im Rahmen der Forschungsaktivitäten zum Studiengang Technikkommunikation (siehe Stichwort) an der TU Chemnitz.
Das Programm des Kolloquiums im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/phil/al/wist
Stichwort: Studiengang Technikkommunikation
Angesichts der zunehmenden Einbindung von Technik in Beruf und Alltag gewinnt die Dokumentation technischer Sachverhalte immer mehr an Bedeutung. Als interfakultärer Studiengang ist die Technikkommunikation seit dem Wintersemester 2000/01 an der TU Chemnitz etabliert. Rund 80 Studierende sind zum Sommersemester 2007 für den Abschluss Magister oder Bachelor eingeschrieben. Die Möglichkeit zum Bachelorabschluss besteht seit dem Wintersemester 2006/07. Worum es in dem Studienfach geht, erklärt Prof. Dr. Annely Rothkegel, Inhaberin der Professur für Angewandte Sprachwissenschaft: "Technikkommunikation ist Kommunikation über Technik. Gegenstand ist die Vermittlung von Wissen über technische Produkte und deren Gebrauch in unterschiedlichen Nutzungsszenarien. Vielfältig sind die Präsentationsformen, angefangen von der sprachlich und visuell gestalteten Gebrauchsanweisung über fachliche Informationen in Zeitschriftenartikeln bis hin zu Multimedia- und Lernprodukten."
Gefragt sind also Experten der Kommunikation von Technik- und Technikgebrauchswissen. Mit der Einbeziehung der technischen Dokumentation in die Produkthaftung hat das Berufsfeld des "Technischen Redakteurs" an Professionalität gewonnen. Qualifizierte Arbeitskräfte sind überaus gefragt. "Die Zukunftsaussichten unserer Absolventen sind weiterhin sehr gut. Einer Arbeitsmarktstudie des deutschen Berufsverbands Technische Kommunikation -
kurz tekom - zufolge wird der Bedarf an Technischen Redakteuren nur zu 20 Prozent durch Hochschulabsolventen gedeckt", weist Prof. Rothkegel auf die Perspektiven hin. Die TU Chemnitz nimmt dabei in der universitären Ausbildung eine Vorreiterrolle ein: Sie ist die einzige Hochschule in den neuen Bundesländern, die einen derartigen Studiengang anbietet.
Am Studiengang Technikkommunikation an der TU Chemnitz sind die Fakultäten für Elektrotechnik, Maschinenbau, Informatik sowie die Philosophische Fakultät mit den Sprach- und Kommunikationsfächern und das Zentrum für Fremdsprachen beteiligt. Neben der interdisziplinären Ausrichtung liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Nähe zur Praxis.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Annely Rothkegel, Telefon (03 71) 5 31 - 34 55 1, E-Mail annely.rothkegel@phil.tu-chemnitz.de.
Der Studiengang Technikkommunikation im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/phil/al/
(Autor: Thomas Doriath)
Mario Steinebach
12.06.2007