Entwicklung elektrischer Kleinfahrzeuge für einen ganzheitlichen Lösungsansatz urbaner Mobilitätsprobleme
Forscherinnen und Forscher der TU Chemnitz arbeiten im Projekt „SteigtUM!“ an einem emissionsfreien Verkehrskonzept für Kleinstädte
Die Forschergruppe Allgemeine und Arbeitspsychologie sowie die Professur Sozialpsychologie der Technischen Universität Chemnitz sind seit Dezember 2019 Partner des bundesländerübergreifenden Verbundprojektes „SteigtUM“, in dem Forscherinnen und Forscher unter Leitung der TU Bergakademie Freiberg eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Mobilitätslösung für Kleinstädte konzipieren. Dabei sollen alltagstaugliche, flexible und einfach nutzbare elektrische Kleinfahrzeuge entwickelt werden, die es ermöglichen, bequem von A nach B zu kommen. Der Fokus liegt zunächst auf der Stadt Freiberg, in der ein kostengünstiger Leih-Service für Lastenfahrräder etabliert werden soll. Dadurch soll in der Stadt die Emissions-, Lärm- und Verkehrsbelastung reduziert und mikromobile Verkehrslösungen gestärkt werden. Gemeinsam mit Partnern aus der Wissenschaft und Wirtschaft sollen innerhalb der nächsten drei Jahre verschiedene Varianten von elektrischen Lastenfahrrädern sowie eine nutzerfreundliche, automatisierte Leih- und Ladeinfrastruktur entwickelt und auf dem Campus der Bergakademie, am Bahnhof sowie an verschiedenen Einkaufszentren der Stadt Freiberg getestet werden.
Nutzerforschung für eine optimierte Gestaltung der Mensch-Technik-Interaktion
Die Chemnitzer Projektpartner aus der TU sind dabei verantwortlich für das Teilprojekt „Nutzerforschung für eine optimierte Gestaltung der Mensch-Technik-Interaktion“. Der Schwerpunkt der Forschergruppe Allgemeine und Arbeitspsychologie liegt hierbei auf der Identifikation von Nutzeranforderungen bei der Entwicklung der Mikromobile sowie der universellen Nutzerschnittstellen (z. B. der Smartphone-App zur Buchung der Fahrzeuge). Darüber hinaus sollen Nutzerakzeptanz, -erleben und -verhalten hinsichtlich der im Projekt entwickelten Fahrzeuge sowie der erarbeiteten Sharing-Konzepte im Rahmen eines Real-Labors untersucht werden. Die Professur Sozialpsychologie wird die Akzeptanz der „Community Logistik“ und die Etablierung einer unterstützenden intergenerationalen Gemeinschaft durch die Nutzung der Lastenfahrräder und das Mitbringen von Gütern untersuchen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert die Forschungs- und Testphase von Dezember 2019 bis Mai 2023 mit rund 4,9 Millionen Euro im Rahmen der 2. Phase des Förderschwerpunktes „Individuelle und adaptive Technologien für eine vernetzte Mobilität“.
Weitere Informationen zum Projekt: https://www.technik-zum-menschen-bringen.de/projekte/steigtum
Kontakt: Isabel Neumann, Telefon +49 (0)371 531-37767, E-Mail isabel.neumann@psychologie.tu-chemnitz.de, und Frank Asbrock, Telefon +49 (0)371 531-31678, E-Mail frank.asbrock@psychologie.tu-chemnitz.de
Mario Steinebach
03.02.2020