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Flächendeckende Parkinson-Versorgung voranbringen

Millionen-Förderung für ostsächsisches Parkinson-Netzwerk „PANOS“ – Professur Bewegungswissenschaft der TU Chemnitz ist beteiligt

Am 23. Januar 2020 überreichten der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und Staatsministerin Petra Köpping einen Förderbescheid im Rahmen des Sofortprogramms Kohleausstieg über 6,8 Millionen Euro für das Forschungs- und Transferprojekt „Parkinson Netzwerk Ostsachsen“ (PANOS) in der Lausitzhalle (Hoyerswerda). Die Fördersumme setzt sich aus Bundes- und Landesmitteln zusammen.

Im Rahmen von Projekt „PANOS“ soll ein einheitliches, digitales Versorgungskonzept entstehen. Kern dieses Konzeptes ist eine digitale Patientinnen- bzw. Patientenakte, auf die alle für eine Behandlung relevanten Akteurinnen und Akteure Zugriff haben, darunter die Hausärztin beziehungsweise der Hausarzt, Parkinsonspezialistinnen und -spezialisten sowie Bewegungswissenschaftlerinnen bzw. -wissenschaftler. Anhand eines ebenfalls vereinheitlichten Versorgungsplanes sind so auch jederzeit die nötigen Behandlungsschritte sowie der aktuelle Stand der Behandlung für die beteiligten Expertinnen und Experten transparent. Ziel ist es, die Versorgung mit den Therapie-Optionen, insbesondere im ländlichen Raum, zu sichern und zukunftsfest zu machen.

Zu PANOS gehören Vertreterinnen und Vertreter von unter anderem der Sächsischen Landesärztekammer (SLÄK), der Klinik am Tharandter Wald, des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden sowie der Technischen Universität Chemnitz. Die Professur Bewegungswissenschaft der TU Chemnitz beteiligt sich vor allem im Rahmen der diagnostischen und therapeutischen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Parkinson.

Im Fokus steht die Integration von modernen, sensorbasierten Messbatterien, unter anderem in Form eines automatisierten, intelligenten Symptom-Monitorings. Aktuell werden für die Diagnostik und das Monitoring von Parkinson nur recht einfache motorische Tests genutzt. Der jetzige Technikstand erlaubt es jedoch, die motorischen Symptome und den Krankheitsverlauf genauer zu erfassen. Dabei sind unter anderem solche Sensoren relevant, welche die Bewegung der Patientin oder des Patienten im dreidimensionalen Raum genau erfassen können. Die Forscherinnen und Forscher können dann aussagekräftige Indikatoren für den Fortschritt der Krankheit finden. Hinzu kommen weitere Tests zum Messen der Gleichgewichtsfähigkeit, Vibrationserzeuger zum Messen der Vibrationssensibilität, kognitive Tests und Tests zu Impulskontrollstörungen. Dieses umfassende Sensornetzwerk hat zum Ziel, die Krankheit genauer abzubilden und im Idealfall die medikamentöse Einstellung zu verbessern. Diese Messbatterie wird jeweils an den drei Standorten Hetzdorf (Parkinsonzentren), Dresden (Universitätsklinikum) und Meißen (Elblandklinikum) eingerichtet.

 „Wir verfolgen eine qualitativ hochwertigere und differenziertere Symptomerhebung, sowie die Erfassung patientenbezogener Veränderungsdynamiken im Zeitverlauf, um den Krankheitsverlauf und die sich daraus ergebenden Therapieansätze zu optimieren“, erklärt Prof. Dr. Thomas Milani. Damit leistet die TU Chemnitz im Rahmen von PANOS ihren Beitrag, um den erhöhten Versorgungsbedarf aufgrund steigender Patientinnen- und Patientenzahlen vor allem im ländlichen Raum aufzufangen.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Thomas Milani, Professur Bewegungswissenschaft der TU Chemnitz, Telefon +49 (0)371 531-34536, E-Mail thomas.milani@hsw.tu-chemnitz.de

Matthias Fejes
03.02.2020

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