Deutsch-polnische Forschungspartnerschaft setzt auf Innovationen durch Leichtbautechnologien
Gemeinsame Anstrengungen für die Luftfahrt der Zukunft: Forschungscluster MERGE der TU Chemnitz intensiviert Kooperation mit der TU Breslau und der CTC GmbH, einem Unternehmen der Airbus Gruppe
Einer Prognose von Airbus folgend, wird sich das Passagieraufkommen und damit auch der Bedarf an Flugzeugen in den nächsten 20 Jahren verdoppeln. Gleichzeitig strebt die europäische Luftfahrtindustrie bis 2050 an, CO2-frei zu sein. Dies kann nur mit nachhaltigen Flugtreibstoffen und neuen Triebwerks- und Flugzeugtechnologien gelingen. Für eine ökologisch und ökonomisch zukunftsfähige Luftfahrt sind Leichtbautechnologien ein wesentlicher Schlüsselfaktor. Durch die Einsparung von Masse werden Ressourcen geschont, und das nicht nur bei der Fertigung, sondern auch im Flugbetrieb durch einen verminderten Treibstoffverbrauch. Im Rahmen einer strategischen Initiative zur Förderung innovativer Forschung für eine nachhaltige Luftfahrt hat der Forschungscluster MERGE, Zentrale Einrichtung der Technischen Universität Chemnitz, gemeinsam mit der TU Breslau und der CTC GmbH, einem Unternehmen der Airbus Gruppe, am 7. November 2023 einen „Letter of Intent“ in Breslau unterzeichnet. Ziel der Kooperation ist es, durch gemeinsame Projekte im Bereich der Verbundwerkstoffe für die Luftfahrttechnologie wissenschaftliche Erkenntnisse zu vertiefen und innovative Luftfahrt-Anwendungen zu fördern.
„Diese Partnerschaft symbolisiert nicht nur unser Engagement für wissenschaftliche Exzellenz und internationalen Austausch, sondern ebnet auch den Weg für bahnbrechende Innovationen in der Luftfahrttechnik, die durch unsere gemeinsamen Forschungsanstrengungen im Bereich Leichtbautechnologien entstehen werden", sagt Prof. Dr. Lothar Kroll, Koordinator des Forschungsclusters MERGE. Bereits seit vielen Jahren arbeiten Kroll und sein Team sowohl mit der TU Breslau als auch mit Airbus bzw. deren Tochter CTC erfolgreich zusammen. Im Rahmen früherer Forschungsprojekte mit Airbus entstand beispielsweise ein additiv gefertigter Hochdruckventilblock, der im A380 eingesetzt wird.
Die Triade aus TU Chemnitz, TU Breslau und CTC bzw. Airbus bündelt nun strategisch ihre Leichtbaukompetenzen, um einen nachhaltigen Fortschritt in der Luftfahrtbranche zu erzielen. Neben gemeinsamer Forschung sieht die Vereinbarung Seminare, Konferenzen und Workshops, den Austausch von Lehrmethoden zur Entwicklung didaktischer Innovationen sowie einen Studierendenaustausch vor. Die Vision der Kooperationspartner reicht über die unmittelbaren Projekte hinaus. „Vielleicht legt die Partnerschaft sogar den Grundstein für die Etablierung eines internationalen Luftfahrtforschungsprogramm mit Polen, ähnlich dem deutschen LuFo des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie“, wagt Kroll einen Blick in die Zukunft.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Lothar Kroll, Telefon 0371 531- 23120, E-Mail lothar.kroll@mb.tu-chemnitz.de.
(Autorin: Sylvia Decker)
Mario Steinebach
09.11.2023