Einzigartiger Innovationspreis für Chemnitzer Senkrechtstarter
Die aus der TU Chemnitz ausgegründete Firma INTENTA wurde mit dem Preis „Macher 25 - Der große Wirtschaftspreis des Ostens“ geehrt
25 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands hat der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V. (VBKI) erfolgreiche Unternehmer mit dem einzigartigen Preis „Macher 25 - Der große Wirtschaftspreis des Ostens“ ausgezeichnet. Das Chemnitzer Unternehmen Intenta GmbH – eine Ausgründung aus der Technischen Universität - machte das Rennen in der Kategorie „Start-up/Innovation“. Die Jury bescheinigte dieser Firma eine „sehr gute Umsetzung der Ideen trotz hohem Forschungsaufwand“. „Hoher ökonomischer Mehrwert, hohe Technologieleistung und wachsende Zahlen zeugen von einer positiven Entwicklung, welche auch in Zukunft wahrscheinlich ist", heißt es in der Begründung. Insgesamt hatten sich mehr als 150 ostdeutsche Unternehmen um den Preis beworben.
Die Intenta GmbH entstand 2011 mit Unterstützung des Gründernetzwerks SAXEED und hat ihren gegenwärtigen Sitz im Technologie Centrum Chemnitz. Die Firma ist mit knapp 100 Mitarbeitern in nur vier Jahren eine der am schnellsten gewachsenen Unternehmen in der Chemnitzer Region. Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer sind Dr. Basel Fardi und Dr. Heiko Cramer, die sich beim Studium in Hamburg kennengelernt haben und an der TU Chemnitz promoviert wurden. Etwa die Hälfte aller INTENTA-Mitarbeiter hat an der TU Chemnitz studiert. Schwerpunkt des Unternehmens ist die Entwicklung innovativer Lösungen in den Bereichen Bildverarbeitung und Datenfusion. Dazu zählen unter anderem intelligente Sensorsysteme und Software, die serienmäßig in Fahrzeugassistenzsystemen namhafter Automobilhersteller genutzt werden und Fahrer vor einem zu dichten Auffahren warnen. Aktuelle Weiterentwicklungen weisen in Richtung autonom fahrender Fahrzeuge.
Innovationen der Chemnitzer Firma werden auch zur Objekt- und Personenerkennung in schwer überschaubaren Situationen oder zum Zählen von Personen, in der Sicherheitstechnik von Anlagen oder in der Medizintechnik verwendet. Zum Beispiel überwacht eine von INTENTA entwickelte 3D-Kamera in Strahlentherapieräumen von Kliniken, medizinischen Versorgungszentren und Arztpraxen das Umfeld der Strahlungstechnik, damit während der Bestrahlung von Patienten die Anlage automatisch gestoppt wird, sobald medizinisches Personal oder Dritte während des Bestrahlungsprozesses die Therapieräume betreten. Es geht dabei um den Schutz von Menschen, nicht um deren Überwachung. Der Name des Unternehmens passt übrigens zu dessen Produkten: INTENTA leitet sich aus dem lateinischen Wort „intentus“ ab, das „aufmerksam sein“ bedeutet. Auch „intelligent“ steckt im Namen, zumindest sind die ersten vier Buchstaben identisch.
Das Unternehmen kooperiert eng mit der TU Chemnitz, beispielsweise im Forschungsprojekt „Optimierung der Pflege demenzkranker Menschen durch intelligente Verhaltensanalyse“. Zudem zählt INTENTA zu den vier Stiftern der Juniorprofessur „Media Computing“ an der TU. Auch zum Career Service der TU hält INTENTA enge Kontakte, denn das Unternehmen wächst immer weiter. Eine der nächsten Herausforderungen ist deshalb auch der Firmenneubau und der anvisierte Umzug in die Gebäude der ehemaligen Union-Maschinenfabrik an der Zwickauer Straße, der in den kommenden zwei Jahren anstehen soll.
Mario Steinebach
19.11.2015