Ausbildung zum FAMI - Meine Eindrücke: 2006-2009
Toni Klisch
Liebe FAMI-Interessierte,
anders als meine Vorgängerin und Nachfolgerinnen möchte ich nicht so ausführlich in den Verlauf meiner Ausbildung im Universitätsarchiv Chemnitz eingehen - aus ganz einfachem Grunde: meine Ausbildung liegt mittlerweile einige Jahre zurück und so manche Details sind zu den Akten gelegt oder schlicht und einfach kassiert. Bevor ich mich daher in Endlossätze oder Verschachtelungen begebe, lege ich lieber diesen einen Bericht und eine sehr große Danksagung auf den Desktop.
Dennoch einige Worte zur Person – ich wandle als Toni K. durch die Welt, Baujahr 1989 und seit 2009 stolzer Träger des Titels Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv. Nach der Ausbildung wurde mir die Gnade der Weiterbeschäftigung an der guten TU Chemnitz zuteil, wenn auch nur befristet, aber es zählt immerhin als „Praxiserfahrung“ – ein gern gesehenes, wenngleich fragwürdiges Kriterium in jeder Bewerbung! Nach dem Jahr im Uniarchiv ging ich nach erfolgreicher Bewerbung an die Nationale Akademie der Wissenschaften und bin dort seitdem als Archivassistent tätig. Aber genug zu mir.
Wenn ich es richtig überdenke, hatte ich das große Glück, den besten Mix aus Theorie und Praxis vermittelt zu bekommen. In den drei Jahren der Ausbildung habe ich alle wichtigen Grundlagen des FAMI-Berufs kennengelernt, angefangen bei der essentiell wichtigen Schriftgutverwaltung, über Benutzerdienste (das kann nicht jeder, geht mal auf irgendein Amt!), hin zur Bestandserhaltung und einfachen Erschließung. Auch die Organisation des dienstlichen Alltags wurde etwas ausführlicher behandelt, so dass ich im Nachhinein – wo man die erlernten Dinge eh erst richtig zu schätzen lernt – immer noch für das Vermittelte sehr, sehr Dankbar bin.
Allen voran danke ich Herrn Luther für seine beständige Art und Weise, die Dinge beim Namen zu nennen und eine klare Linie aufzuzeigen. Die Schriftgutverwaltung, also vom Sinn und Unsinn einer Ablage, über die Vorteile des Aktenplans und auch das dazugehörige elektronische Procedere mit der einhergehenden Transparenz und Rechtssicherung sind aus jetziger Sicht das Beste, was ich mitnehmen durfte.
Auch Frau Dr. Szöllösi und Herrn Schäf, welche mir stets die Methoden und Möglichkeiten zwischen den Zeilen bzw. Hauptaufgaben zeigten, gebührt nach wie vor mein größter Dank. Um es knapp zusammenzufassen – in dem Sprichwort „Warum das Rad neu erfinden“ ist weitaus mehr dran, als es zuerst vermuten lässt.
In der Theorie wurde ich in der Gutenbergschule zu Leipzig vor allem von Frau Heil und Frau Kaminski ausgebildet. Frau Heil brachte uns alles Wissenswerte rund um die Archivwissenschaften und -grundlagen bei, während Frau Kaminski alle Hebel in Bewegung setzte, die mitunter katastrophalen Zustände während der ersten Blöcke zu minimieren. Frau Heil hat, nicht zuletzt durch ihre unglaublich hohe Kompetenz und unnachahmlicher Art, stets praxisnahen und anwendbaren Stoff vermittelt. Frau Kaminski quälte uns zu Beginn mit schier endlosen Folien und Theorien im Bereich Wirtschaft und Bibliothekswesen, stellte sich aber schnell als Fels in der Brandung heraus, nachdem verrückte Lehrer und Fachgruppenleiter der Meinung waren, die Famis brauchen nichts und können als fünftes Rad am Wagen fungieren. Frau Heil und auch Frau Kaminski, im Namen der FA06A und auch persönlich - herzlichsten Dank für Alles!
Die Quintessenz war, wie schon beschrieben, der erfolgreiche Abschluss als FAMI und die anschließende Weiterbeschäftigung. Neben dem Uniarchiv dufte ich im Dezernat für Bauwesen und Technik die Altregistratur der Bauunterlagen betreuen, was sich ebenfalls als großes Glück erweisen soll.
Mein aktueller Job hat seine Schwerpunkte in der Schriftgutbetreuung sowohl für die gesamte Institution als auch im eigenen Archiv, die Verantwortung in der Bestandserhaltung und auch die Arbeit als Serviceeinrichtung für jeden, der ein Archiv benutzen möchte. Es lässt sich also das beigebrachte wunderbar anwenden, vor allem macht es mir jeden Tag Spaß. Auch wenn ich in der Ausbildung ab und an anderer Ansichten war – aber wer kennt das nicht. J An erster Stelle steht das Interesse an der Arbeit und das ist nach wie vor unverändert!
Allen Lehrmeistern und ehemaligen Kollegen nochmals herzlichsten Dank für die aufgebrachten Nerven und Mühen. Ich glaube behaupten zu können, dass es sich gelohnt hat. (stammt nicht von mir! )
Als letzten Satz möchte ich noch ein Angebot unterbreiten: Wer Interesse an weiteren Informationen rund um die Ausbildung und Tätigkeit hat, der darf sich gern an mich wenden. Man findet einige Kontaktmöglichkeiten im Netz und meine Namenskombination ist sehr selten, also nur zu!
Bis dahin –Olé!
07.03.2013