Negativ geladene Driftfeldquellen für Solarzellen - I-S-Strukturen
Motivation
- Präparation einer negativen Driftfeldquelle zur transparenten Rückseitenpassivierung von Solarzellen auf Basis von p-Silizium
- Herstellung von Solarzellen, die nur mit externen Driftfeldern arbeiten (reine Feldeffekt-Zelle)
- Herstellung einer MIS-Feldeffekt-Solarzelle auf n-Si
- ultradünne Passivierungsschichten für Gate-Dielektrika in der Höchstintegration (praktisch ladungsfrei)
Vorteile
- externe Driftfeldquelle erzeugt viel stärkeres Feld als hochdotierte Gebiete (z.B. Al-BSF)
- Si-Kristall und dessen Oberflächewerden nicht - wie bei Hochdotierung - erheblich in der Gitterstruktur gestört
- keine Bandlückenverengung durch Hochdotierung (z.B. bei Al ca. 60 meV); Leerlaufspannung der Solarzelle steigt entsprechend an
- optische Transparenz bis zu lambda >= 200 nm, geringer Brechungsindex des AlF3 von 1.37
- thermisches Budget zur AlF3-Abscheidung für I-S-Struktur extrem niedrig (ca. 8000Ks)
- Feldeffekt-Solarzellen auf n-Si:
- durch I-S-Struktur überhaupt erst herstellbar
- keine BO5-Komplexe auf Zwischengitterplätzen, die als sehr effektive Rekombinationszentren wirken
Struktur
Schichtaufbau der I-S-Struktur mit Ladungsverteilung
Makroskopisches Kondensatormodell
Makroskopische Deutung der Ladungsverhältnisse
Ergebnisse
- effektive Festladungsträgerdichten (alle Ladungen werden auf SiO2||p-Si bezogen) von |Neff = -1 ... 5*1012 cm-2
- Ladungsdichte am AlF3||SiO2 von |QAlF3||SiO2 = -2*1012 ... -1*1013 cm-2
- |Neff, |QAlF3||SiO2 sind langzeitstabil; negative Ladung wächst sogar an
- geringe Oberflächenrekombinationsgeschwindigkeiten Seff
- qualitatives Bändermodell